Florida Panthers v Vegas Golden Knights

Mit dem sechsten Sieg in Folge verschafften sich die Florida Panthers am Donnerstag ein besonderes Erfolgserlebnis. Sie gewannen auswärts bei den Vegas Golden Knights, gegen die sie im vergangenen Sommer das Stanley Cup Finale verloren hatten, in der T-Mobile Arena mit 4:1. Es war Floridas erster Sieg überhaupt in Las Vegas. Seit die Golden Knights Teil der NHL sind, kassierten die Panthers dort acht Niederlagen in Folge (0-7-1).

„Das war ein guter Sieg, eine gute Teamleistung“, freute sich Floridas Torwart Sergei Bobrovsky, der 26 Saves verbuchte. „Wir haben stark gespielt. Wir standen Herausforderungen gegenüber. Die Abwehr und die Unterzahl haben funktioniert. Das Powerplay war auch super. Wir haben ein gutes Team geschlagen. Es ist schwierig in diesem Stadion zu gewinnen. Mit diesem Sieg sind wir glücklich.“

Offene Rechnung beglichen

Kaum ein Sieg dürfte den Panthers mehr Genugtuung bereiten. In den vergangenen Stanley Cup Playoffs waren die Panthers das große Überraschungsteam und marschierten unerwartet von der zweiten Wildcard in der Eastern Conference bis ins Stanley Cup Finale. Dort endete der Titeltraum aber deutlich nach fünf Spielen gegen die Golden Knights. Florida verlor seine drei Spiele in Las Vegas immer deutlicher mit 2:5, 2:7 und 3:9.

„Es ist kein Geheimnis, dass wir sie wegen allem, was letztes Jahr passiert ist, nicht mögen“, gab Stürmer Matthew Tkachuk zu. „Besonders in dieser Arena, in der wir nicht viel Erfolg hatten, wollten wir gegen das Team gewinnen, das unseren Sommer ruiniert hat. Ich finde, die zwei Spiele gegen sie waren die besten unserer Saison.“

Die aktuelle Siegesserie der Panthers begann am 23. Dezember mit einem 4:2-Heimsieg gegen Vegas. Florida gewann mit dem Erfolg am Donnerstag die einzigen beiden Spiele gegen die Golden Knights in dieser Saison und zementierte mit der Punkteserie seinen Platz am oberen Ende der Atlantic Division.

Vor dem ersten Spiel gegen Vegas lagen die Panthers mit 38 Zählern hinter den punktgleichen Toronto Maple Leafs auf dem dritten Platz. Sechs Partien später stehen sie mit 50 Punkten aus 38 Spielen (24-12-2) fünf Punkte vor Toronto auf dem zweiten Rang und verkürzten den Rückstand auf die erstplatzierten Boston Bruins von sechs auf zwei Zähler.

Ein Start mit Herausforderungen

Die frühe Phase des Spiels verlief alles andere als ideal für Florida. Bereits in der vierten Minute trafen die Golden Knights mit etwas Glück. Kurz nachdem Floridas Center Evan Rodrigues das Spiel nach einem geblockten Schuss vom Eis kriechend verlassen musste, landete ein Rebound nach einem Schuss von Vegas' Kapitän Mark Stone auf dem Schläger von Pavel Dorofeyev, der die Hausherren in Führung brachte.

Schlimmer noch als das Gegentor war die Tatsache, dass Rodrigues das Spiel aufgrund seiner Verletzung vorzeitig beenden musste und Kapitän Aleksander Barkov nach einer Kollision mit Golden Knights-Verteidiger Alec Martinez ausfiel. Die Panthers ließen sich an diesem Abend aber von nichts beeindrucken und Sam Bennett brachte sein Team in der 15. Minute mit dem 1:1 durch einen Nachschuss im Powerplay zurück in die Partie.

„Das war eines meiner liebsten Spiele der ganzen Saison“, zeigte sich Panthers-Trainer Paul Maurice zufrieden. „Sie hatten einen guten Start und wir lagen hinten. Da mussten wir das Spiel erst wieder in den Griff kriegen. Das Powerplaytor war wichtig. Dann verliert man zwei Drittel seiner Top-Reihe... Das Beste an diesem Spiel war unsere Bank, weil wir wirklich dabei waren. Die Jungs haben sich gegenseitig angefeuert. Sie waren füreinander da. Da macht es einfach Spaß hinter der Bank zu stehen.“

FLA@VGK: Tkachuk fälscht die Scheibe ins Tor ab

Hartnäckige Panthers schlagen zurück

Das zweite Drittel begann erneut schwierig für die Panthers. In den ersten drei Spielminuten nach der Pause kassierten die Verteidiger Niko Mikkola, Dmitry Kulikov und Aaron Ekblad innerhalb von 2:01 Minuten drei Strafzeiten. Florida überstand die doppelte Unterzahl aber schadlos.

„Das Powerplay war stark, aber man kann kaum ignorieren, wie gut die Unterzahl und Bobrovsky heute waren“, lobte Tkachuk. „Wir haben zwei Mal ein drei gegen fünf überstanden und das hat den Unterschied gemacht. Unsere Unterzahlformation ist schon die ganze Saison über unfassbar stark.“

Nach den Strafen dauerte es nicht lange, ehe sich die Überzahl der Panthers erneut einbrachte. Tkachuk fälschte in der 27. Minute mit einem Mann mehr auf dem Eis einen Schuss von Brandon Montour zum 2:1 ab. Gegen Ende des Drittels erhöhte Carter Verhaeghe im Nachschuss mit seinem 20. Saisontor auf 3:1 (29.).

„Er hat einfach einen Riecher für das Tor“, erklärte Tkachuk. „Ich spiele wirklich gerne mit ihm. Was unterschätzt wird, ist sein Passspiel. Es macht Spaß mit ihm auf dem anderen Flügel zu spielen. Wir finden oft die Pässe zueinander. Hoffentlich können wir diese Chemie weiter ausbauen.“

Im Schlussabschnitt konnten die Panthers erneut auf ihr Powerplay bauen. Nach schönen Pässen von Verhaeghe und Tkachuk zog Sam Reinhart aus dem Slot ab und sorgte in der 46. Minute für den Endstand. Reinhart wurde vor dem Spiel als Floridas Vertreter beim NHL All-Star Game 2024 bekanntgegeben. Er ist mit 47 Punkten (25 Tore, 22 Assists) der Topscorer und beste Torjäger der Mannschaft.

Playoffs im Visier

Etwas mehr als ein halbes Jahr nach der Enttäuschung im Stanley Cup Finale 2023, ist Florida erneut auf bestem Weg in die Playoffs. Während die Panthers sich in der vergangenen Saison jedoch gerade noch so über die zweite Wildcard für die K.o.-Phase qualifizierten, gehören sie diese Saison zu den Spitzenteams. In der gesamten Eastern Conference liegen nur die Bruins und die New York Rangers vor ihnen. Mit 2,47 Gegentoren pro Spiel haben sie die drittbeste Defensive der NHL. In ihren vergangenen drei Spielen kassierten sie nur je ein Tor und während ihrer Siegesserie erzielten sie in sechs Spielen 23 Treffer.

Am Samstag (4 p.m. ET; SkySport, MySports Edge, NHL.tv; 22 Uhr MEZ) wartet die nächste Herausforderung auf Florida. Dann wird das Team bei den Colorado Avalanche antreten, die mit 53 Punkten die Western Conference anführen.

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