McDavid and Draisaitl in win over PHI

Die Edmonton Oilers haben am Dienstagabend im Rogers Place mit 5:2 gegen die Philadelphia Flyers gewonnen. Der sechste Edmonton-Sieg in Serie (6-0-0) geriet aber angesichts der Gala-Vorstellung von Connor McDavid fast in den Hintergrund: Der Oilers-Kapitän lieferte ein Fünf-Punkte-Spiel (1-4-5) ab und durchbrach als fünftschnellster Spieler der NHL-Geschichte die Schallmauer von 900 Scorerpunkten.

McDavid durchbricht die Schallmauer von 900 Punkten

McDavid brauchte nur 602 Spiele, um die Marke von 900 NHL-Punkten zu erreichen. Schneller waren in der NHL-Historie nur Wayne Gretzky (385 Spiele), Mario Lemieux (463 Spiele), Mike Bossy (582 Spiele) und Petr Stastny (599 Spiele).

„Es ist ein weiterer schöner Meilenstein“, sagte McDavid. „Es ist auch eine Chance zu reflektieren, wie viel harte Arbeit dafür geleistet werden musste.“ Damit meinte der Center nicht nur seine nun 903 Karriere-Punkte in der NHL (317-586-903), sondern auch die jüngsten fünf aus dem Heimspiel gegen Philadelphia: „Sie sind eine Mannschaft, die hart arbeitet, die nicht viele Chancen hergibt. Sie verteidigen richtig gut, aber wir sind drangeblieben. Wir haben einen Weg gefunden, ein paar Tore zu schießen. Es war ein toller Sieg.“

PHI@EDM: McDavid startet ein Super-Solo und trifft per Tunnel zum 1:0

McDavid hatte bei allen fünf Oilers-Toren gegen die Flyers seine Hände im Spiel. Darunter war der Führungstreffer zum 1:0 (16.), als der flinke Mittelstürmer in der Offensiv in vollem Lauf von vorwärts auf rückwärts drehte, gegen Travis Sanheim mit einer tollen Bewegung ins Leere laufen ließ und dann per Tunnel vollendete.

„Er hat es leicht aussehen lassen“, sagte Edmontons Trainer Kris Knoblauch über McDavid. „Es war schön anzuschauen, er ist geflogen und hat unglaubliche Pässe gespielt. Ich konnte kaum glauben, dass er all das bei gerade einmal 16:35 Minuten Eiszeit geschafft hat. Es war ziemlich beachtlich, was er da gemacht hat, aber es hat mich auch nicht überrascht. Ich bin über die Phase hinaus, in der er mich überrascht, denn das hat er schon so oft getan. Ich genieße es einfach.“

Später kamen bei den Treffern von Zach Hyman (2:0, 29.), Ryan Nugent-Hopkins (3:2, 40., im Powerplay), Leon Draisaitl (4:2, 42.) und erneut Nugent-Hopkins (5:2, 52.) vier primäre Assists hinzu.

„Ich spiele schon lange, über 600 Spiele, mit ihm zusammen. Das ist eine lange Zeit, das ist ganz schön viel Eishockey, aber er findet immer wieder einen Weg, etwas beizutragen“, sagte Nugent-Hopkins. „Du musst ihm nur den Puck geben und dich selbst freilaufen. Das ist üblicherweise der Plan. Normalerweise kann er ein, zwei Leute selbst ausspielen, du musst dich also nur in Position bringen, ihn unterstützen und für ihn mitarbeiten.“

Nur eine Zahl?

Für McDavid war es das 160. Multi-Assist-Spiel seiner NHL-Karriere. Er überholte damit Mark Messier (159) und ist nun alleiniger Zweiter in der Franchise-Geschichte hinter Wayne Gretzky (326). Es war auch McDavids 41. Spiel mit drei Assists in einer Partie, womit er mit Messier gleichzog und sich ebenfalls hinter Gretzky (143) einreiht. Nun beginnt für den 26-jährigen Kanadier die Jagd nach dem 1.000. NHL-Scorerpunkt.

„Für ihn ist es einfach nur eine weitere Zahl“, so Hyman. „Ich kenn ihn: Er ist einfach glücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben. Er ist ein Ausnahmetalent. Es ist etwas ganz Besonderes, dass er mit allen diesen Namen verglichen wird, wenn man sich anschaut, in welcher Ära er Hockey spielt. Das ist ganz schön unglaublich. Es ist speziell, mit ihm zusammenspielen zu können.“

Oilers im Aufschwung

Der Aufschwung der Oilers, die zum sechsten Mal in Folge gewinnen konnten, ist auch eng mit der Formstärke ihres Kapitäns verbunden: McDavid kann punktete bei allen sechs Siegen und sammelte dabei zwölf Scorerpunkte (3-9-12).

Alleine deren fünf gelangen gegen die Flyers, was McDavids zehntes Fünf-Punkte-Spiel seiner Karriere darstellte.

„Du musst für alles bereit sein, insbesondere dann, wenn McDavid auf dem Eis ist. Bei ihren ersten beiden Reihen bist du gewarnt, wenn solche Jungs auf dem Eis sind“, sagte Philadelphias Torwart Carter Hart, der in Sherwood Park, östlich der Tore von Edmonton, geboren wurde und somit sozusagen ein Auswärtsspiel in der Heimat hatte. „Natürlich waren ein paar Leute von mir da, um zuzuschauen.“

Nugent-Hopkins (2-1-3) und Hyman (1-2-3) verzeichneten jeweils ein Drei-Punkte-Spiel, Draisaitl (1-1-2), der mit einer fulminanten Direktabnahme erfolgreich war, verbuchte ebenfalls ein Multi-Punkte-Spiel. Edmontons Torwart Stuart Skinner wehrte 35 von 37 Torschüssen ab und kam auf eine Fangquote von 94,6 Prozent.

McDavid wäre nicht McDavid, würde er angesprochen auf seine Zahlen nicht lieber über seine Teamkollegen reden. Also flocht er bei aller Euphorie mit ein: „‚‚Stu‘ hat ein paar großartige Paraden gezeigt.“ Typisch McDavid eben.

PHI@EDM: Draisaitl trifft im Powerplay per Direktabnahme gegen Carter Hart

Draisaitl: „Deutsche Duelle“ mit Stützle und Seider

Nach einem schwachen Saisonstart ist Edmonton (19-15-1) bereits wieder Vierter der Pacific Division und nur noch einem Punkt entfernt vom zweiten Wildcard-Platz in der Western Conference. Die Oilers laufen derzeit wie eine gut-geölte Maschine und wollen das auch in den nächsten Spielen gegen die Ottawa Senators sowie nacheinander bei den Chicago Blackhawks, Detroit Red Wings und Montreal Canadiens zeigen.

Zwei dieser vier Partien sind insbesondere aus deutscher Sicht hochinteressant, denn Draisaitl trifft auf Tim Stützle (Ottawa) und Moritz Seider (Detroit).

Verwandte Inhalte