Oilers 12.28

Die Edmonton Oilers nahmen am Donnerstag erfolgreich Revanche für die bittere 2:3-Auswärtsniederlage, welche sie am 9. November bei den San Jose Sharks erlitten hatten. Diesmal setzten sich Leon Draisaitl und seine Mitstreiter im SAP Center glatt mit 5:0 durch. Spielentscheidend war ein erstes Drittel, in dem die Gäste gleich viermal trafen und dadurch die Vorentscheidung auf dem Eis gegen einen offensivschwachen Gegner herbeiführten. 

„Es war sehr wichtig für uns, dass wir dem Spiel direkt unseren Stempel aufgedrückt haben“, befand Darnell Nurse hinterher. „Wir haben allen gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Vier Tore in den ersten 20 Minuten sind schon stark. Das hat uns natürlich in die Karten gespielt.“ Edmonton hat damit insgesamt 139 Treffer im ersten Drittel erzielt, was die meisten aller 32 Teams in der Liga sind. Am nächsten dran sind in dieser Kategorie die Vancouver Canucks mit 126 Erfolgserlebnissen in den ersten 20 Minuten einer Begegnung.

Edmonton zeigt sich im Vergleich zum Vormonat gereift

Dieser klare Erfolg in der Fremde dürfte bei den Oilers einige der Wunden heilen lassen, welche die Niederlage im Vormonat an gleicher Stelle gerissen hatte, nachdem die Mannschaft damals ihre Saisonstatistik aus den ersten zwölf Einsätzen in der Spielzeit 2023/24 auf 2-9-1 hatte absinken lassen. Drei Tage später wechselten die Verantwortlichen der Organisation den Trainer, gaben die Hauptverantwortung hinter der Bande in die Hände von Kris Knoblauch. 

Beim zweiten Kräftemessen mit den Sharks in Nordkalifornien in dieser Saison zeigte das Team aus Edmonton, wie sehr es sich seither in vielen Bereichen verbessert hat. Nicht nur, dass in San Jose diesmal der dritte Sieg in der Liga in Serie gefeiert werden konnte, es war auch der fünfte Auswärtssieg unter dem neuen Coach (5-4-0), nachdem die Spielzeit auf fremdem Eis von den Oilers mit einer enttäuschenden 1-5-0-Statistik begonnen wurde. 

Die Bilanz der vergangenen 20 Einsätze liest sich mit 14-6-0 inzwischen ebenfalls wieder eines echten Spitzenteams in der NHL würdig. Die als Mitfavorit auf den Gewinn des Stanley Cup in die Saison gestarteten Oilers werden ihrer angedachten Rolle nach dem Trainerwechsel sehr viel mehr gerecht, wie auch der reif wirkende Auftritt in San Jose am Abend gezeigt hat.

Oilers diesmal mit Breite in der Offensive

Ryan McLeod, Zach Hyman und Evan Bouchard erzielten jeweils ein Tor und einen Assist, und unterstrichen damit die durchaus vorhandene Breite in der Offensive Edmontons. Nurse gab zudem zwei Assists für die Oilers (16-15-1). Der zuletzt häufig kritisierte Torhüter Stuart Skinner erzielte mit 26 Paraden seinen zweiten Shutout in dieser Saison und den vierten in seiner NHL-Karriere, konnte damit ebenfalls etwas für sein Selbstvertrauen tun. „Es hat sich heute gut angefühlt. Alle waren voll dabei und haben sich eingesetzt. Dieser Sieg bringt allen noch einmal viel Selbstvertrauen, auch mir persönlich natürlich“, bestätigte Skinner.

EDM@SJS: Hyman erzielt seinen 20. Saisontreffer

„Die Jungs waren heute sehr konzentriert. Wir  waren von Anfang an voll bei der Sache und sind über die kompletten 60 Minuten unserem Spielplan treu geblieben. Das hat mir gut gefallen“, lobte Coach Knoblauch nach dem Spiel.  

Sharks ohne Durchschlagskraft im Angriff

Auf der Gegenseite sah die Bilanz des Tages naturgemäß völlig anders aus. Goalie Magnus Chrona, der zum ersten Mal in der NHL zum Einsatz kam, ließ vier Tore bei zwölf Schüssen zu, bevor er zu Beginn des zweiten Drittels vorzeitig ausgewechselt wurde. Sein Backup Kaapo Kahkonen konnte sich in der Folgezeit 17 Mal auszeichnen, die siebte Niederlage der Sharks in Serie aber auch nicht mehr verhindern. Die Saisonbilanz der Kalifornier beläuft sich nach diesem torlosen Auftritt vor den eigenen Fans auf 9-24-3. 

Edmonton mit starkem Eröffnungsdrittel

Edmonton präsentierte sich zu Spielbeginn direkt hellwach. McLeod brachte die Gäste früh in Führung (2.). Er umkurvte in dieser Szene Anthony Duclair und traf vom linken Kreis aus. Hyman erzielte mit seinem 20. Saisontreffer das 2:0 (11.). Er verwertete einen Pass von Connor McDavid in die Mitte, nachdem San Jose den Puck in der neutralen Zone verloren hatte. Bouchard erhöhte die Führung mit einem One-Timer von der linken Seite durch den Verkehr kurz darauf auf 3:0 (15). Draisaitl stellte den Zwischenstand mit seinem 15. Saisontreffer noch vor Drittelende auf 4:0 (18.), nachdem Warren Foegele den Puck an der Bande erobert hatte.

EDM@SJS: Draisaitl erzielt im ersten Drittel seinen 15. Saisontreffer

Im zweiten Spielabschnitt ließen es beide Kontrahenten zunächst etwas ruhiger angehen. Ryan Nugent-Hopkins stellte bereits in der 30. Minute den Endstand her, als er einen Schuss von Cody Ceci abfälschte, der dann vom Schlittschuh von Kyle Burroughs den Weg in die Maschen fand. In der Folgezeit tat sich nicht mehr viel. Den Sharks gelang es nicht mehr, die Shutout-Ambitionen der Oilers zu zerstören. Das Team blieb auch im letzten Drittel in der Offensive nahezu alles schuldig. Die sportliche Entscheidung auf dem Eis war bei diesem Kräftemessen ohnehin bereits bis zur Spielmitte gefallen.

Hyman und Bouchard mit statistischen Besonderheiten

Dadurch konnten sich die Oilers nach der Schlusssirene vergleichsweise entspannt noch an einigen persönlichen Statistiken erfreuen. So wurde Hyman (1-1-2) nach McDavid (9), Nugent-Hopkins (5) und Draisaitl (5) zum vierten Spieler aus Edmonton, der in dieser Saison mindestens fünf Mal mehr als einen Zähler in einem Spieldrittel markieren konnte. Seinem Teamkameraden Bouchard gelangen in San Jose zudem zwei Zähler, wodurch er der vierte Verteidiger in der Geschichte der Oilers wurde, der 60 Punkte in einem Kalenderjahr erzielen konnte. Die anderen drei waren Paul Coffey (6x; die meisten: 132 im Jahr 1985), Risto Siltanen (72 im Jahr 1981) und Tyson Barrie (65 im Jahr 2021).

Verwandte Inhalte