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Die Colorado Avalanche war schon vor dem Spiel gegen den Rivalen Detroit Red Wings sehr aktiv: Bereits zwei Tage vor der Trade-Deadline fädelte General Manager Chris MacFarland einige Transfers ein. Auch wenn die neuen Spieler am Mittwochabend in der Ball Arena noch nicht zum Einsatz kamen, schien die neue Konkurrenz die alten Spieler bereits zu beflügeln: Die Avalanche feierte dank des ersten NHL-Hattricks von Verteidiger-Star Cale Makar einen 7:2-Heimsieg.

Colorado tradet für Mittelstadt und Walker

Schlagzeilen schrieb Colorado schon vor dem Spiel: GM McFarland akquirierte mit Casey Mittelstadt (Buffalo Sabres; für Abwehrspieler Bowen Byram) einen neuen Mittelstürmer sowie mit Sean Walker (Philadelphia Flyers; für Center Ryan Johansen und ein Erstrunden-Pick).

„An Spieltagen will man eigentlich keine Spieler rausnehmen, wenn man gleichzeitig noch keinen Ersatz hat. Wir mussten heute also zwei Jungs aus der NHL hochziehen, weil Sean und Casey noch nicht zur Verfügung standen“, sagte McFarland und blickte voraus: „Wir werden immer versuchen, uns zu verstärken. Wir werden jeden Stein umdrehen und sehen, was die nächsten 48 Stunden bis zur Deadline bringen.“

„Es ist eine hektische Zeit“, sagte Colorados Nummer-1-Center Nathan MacKinnon. „Es ist schwer, im Kopf fokussiert zu bleiben. Bo war ein guter Freund, es ist hart, ihn gehen zu sehen. Wir werden ihn als Persönlichkeit und als Spieler vermissen. Ich wünsche auch Joey alles Gute. Jetzt kommen Walker und Mittelstadt zu uns. Die Liga ist klein, man hört viel darüber, ob Spieler gut sind oder nicht. Ich habe überragende Dinge über die beiden gehört und freue mich darauf, sie kennenzulernen und mit ihnen zu spielen.“

Einen zusätzlichen Schub erhofft sich die Avalanche von einer möglichen Rückkehr von Kapitän Gabriel Landeskog, der für die Stanley Cup Playoffs wieder zur Verfügung stehen könnte. Aus der KHL könnte Angreifer Nikolai Kovalenko zum Team hinzustoßen.

Drei Vier-Punkte-Spieler und der erste NHL-Hattrick für Makar

Doch zurück in die Gegenwart, in der die Avalanche gegen die Red Wings auch ohne ihre Neuzugänge unaufhaltsam ins Rollen kam: Mit 54:29 Torschüssen gab Colorado klar den Ton an und war auch im Powerplay erfolgreich (2/6).

Cale Makar gelang der erste NHL-Hattrick.

„Das ist ziemlich cool“, so Makar. „Solch eine Erfahrung konnte ich in meiner NHL-Karriere bislang nicht machen, also sauge ich das voll auf. Mein letzter Hattrick war noch bevor ich im Junioren-Bereich gespielt habe, das ist also schon sehr lange her. Viel wichtiger aber ist, dass wir das Spiel gewonnen haben. Das ist alles, was für mich zählt. Ich habe zu meinem Selbstvertrauen zurückgefunden und habe gute Mitspieler. Jeder liefert derzeit, wir lassen den Puck gut laufen.“

Makar ist erst der vierte Verteidiger in der Franchise-Geschichte (Avalanche und Quebec Nordiques), der drei Tore in einem Spiel erzielen konnte (wie Sandis Ozolinsh, Uwe Krupp und Bryan Fogarty). Der 25-jährige Kanadier ist auch der schnellste aktive Abwehrspieler, der das Plateau von 80 NHL-Treffern erreichen konnte (297 Spiele). Mit seinem neunten Multi-Punkte-Spiel in der laufenden Saison stellte Makar zudem einen Franchise-Rekord für Verteidiger auf.

„Das ist überragend“, freute sich MacKinnon für Makar. „Er ist der beste Verteidiger der Welt. Er hat zuletzt so gut gespielt, ich denke, dass das überfällig war. Es ist schön, dass er den Hattrick geschafft hat.“

„Es war von Anfang bis Ende, in er Offensive und in der Defensive, ein ausgezeichnetes Spiel von ihm“, lobte auch Trainer Jared Bednar.

DET@COL: MacKinnon zieht im Powerplay aus der Drehung ab und erzielt sein 40. Saisontor

MacKinnon und Rantanen sammeln fleißig Punkte

Neben Makar (3-1-4) legten auch Nathan MacKinnon (1-3-4) und Mikko Rantanen (0-4-4) ein Vier-Punkte-Spiel aufs Eis.

MacKinnon (40-69-109) erzielte sein 40. Saisontor, verlängerte seine Heim-Punkteserie auf 31 Spiele und zog mit Bryan Trottier (31 in 1981/82) und Mario Lemieux (31 in 1995/96) für die viertlängste in der NHL-Geschichte gleich. Längere Serien schafften bislang nur Wayne Gretzky (40 Spiele in 1988/89; 33 Spiele in 1985/86) und Guy Lafleur (32 Spiele in 1978/79).

„Er ist eine der Gründe für unseren Erfolg, denn er zeigt sich in jedem einzelnen Spiel“, sagte Makar über MacKinnon. „Er spielt unglaublich für uns. Mehr kannst du von einem Spieler nicht verlangen.“

Rantanen (31-52-83) wurde zum zweiten in Finnland geborenen Spieler der NHL-Geschichte, der dreimal in Folge Saisons mit mindestens 50 Assists liefern konnte. Der einzige Finne mit gleich neun 50-Assist-Saisons in Folge ist Jari Kurri.

„Die Jungs haben heute großartig gespielt. Je länger das Spiel gedauert hat, desto besser sind wir geworden“, war schlussendlich Bednar zufrieden. „Mir hat gefallen, wie wir in der Offensive gespielt haben.“

Erstes NHL-Tor für Foudy

Den Schlusspunkt zum 7:2-Endstand setzte mit Jean-Luc Foudy übrigens einer der Spieler, der aufgrund der Trades vor dem Spiel von den Colorado Eagles aus der AHL hochgezogen wurden. In seinem ersten Saison-Einsatz in der NHL gelang dem 21-jährigen Kanadier direkt sein erster NHL-Treffer.

„Das ist schön, ein gutes Gefühl mit tonnenweiser Freude, als die Jungs beim Jubeln auf mich zugekommen sind“, beschrieb Foudy den unvergesslichen Moment. „Ich hatte heute früh einen Anruf bekommen, dass ich zum Team stoßen werde und spielen werde. Ich sollte einfach mein Bestes geben und dem Team helfen, zu gewinnen.“

Die Avalanche (39-20-5) ist Dritter in der Central Division und emfängt als nächstes die Minnesota Wild – dann wohl erstmals mit Mittelstadt und Walker in der Aufstellung.

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