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CHICAGO -- Timo Meier hatte noch nie Angst davor abzuziehen.
Das Problem des 22-jährigen Stürmers der San Jose Sharks war, dass es zu keiner Situation kam, in der er sich hätte entscheiden können zu schießen. Er musste lernen Situationen besser zu erkennen, in denen er die Gelegenheit ergreift oder nicht.

"In meinem ersten Jahr ging ich bei jedem Shift raus und wollte etwas erzwingen. Ich habe gelernt geduldiger zu sein und das Spiel auf mich zukommen zu lassen", sagte Meier. "Ich habe definitiv gelernt, jenen Moment abzuwarten, bei dem ich mich entscheide zu schießen, die kleinen Dinge richtig zu machen und das führt dann auch zu Toren."
Diese Anpassung kam Meier zugute. Er erzielte 32 Punkte (18 Tore, 14 Assists) in 31 Spielen. Er ist gerade dabei den Wert zu toppen, den er in der gesamten vergangenen Saison mit 36 Punkten (21 Tore, 14 Assists) in 81 Partien erreicht hatte. Meier hat mitgeholfen, dass die Sharks (18-11-5, 41 Punkte), die vier Spiele in Folge gewonnen haben, auf dem zweiten Platz in der Pacific Division hinter den Calgary Flames (22-10-2, 46 Punkte) liegen.
Die Sharks treten am Dienstag im Xcel Energy Center gegen die Minnesota Wild an (8 p.m. ET; FS-N, NBCSCA, NHL.TV).

DAL@SJS: Meier trifft durch den Verkehr

Meier belegt nach Punkten den dritten Platz bei den Sharks hinter Center Logan Couture und Verteidiger Brent Burns (jeweils 34 Punkte) und ist der zweitbeste Torschütze des Teams hinter Stürmer Joe Pavelski (20). Er kam auf zehn Punkte (fünf Tore, fünf Assists) in seinen vergangenen sieben Auftritten. Meier verpasste früh in der Saison drei Spiele aufgrund einer Verletzung im unteren Körperbereich. Wenn er im Kader stand, dann blieb er maximal ein Spiel lang ohne Scorerpunkt.
"Er hatte schon immer Vertrauen in seinen Schuss, der immer eine Waffe für ihn war", sagte Sharks Coach Pete DeBoer. "Es ging nur darum, ein wenig selektiver zu sein, ihn zu benutzen, anstatt einfach leichtsinnig von überall auf dem Eis zu schießen. Das hat er gelernt."
"Das war das Beste an Timo, wie er seine Spielweise ändern konnte, um in der NHL effektiv zu sein. Er war dazu in der Lage. Man sieht das als selbstverständlich an, doch vielen gelingt das nicht. Sie können ihr Spiel nicht ändern und sich nicht anpassen. Das war das Beste bei ihm."
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Meier schoss 106 Mal aufs Tor und fand in 17 Prozent der Fälle das Ziel. 44 Schüsse von ihm gingen daneben. Vergangene Saison zog Meier 210 Mal ab und 85 Schüsse landeten neben dem Kasten. Couture, der in der ersten Reihe der Sharks mit Meier (und Tomas Hertl) stürmte, sprach davon, dass Meiers verbessertes Gespür auf dem Eis, seinem Spiel förderlich ist.
"Er läuft mit dem Puck, wenn er ihn hat, und in diesem Jahr hat er gelernt, nach seinen Mitspielern zu schauen", sagte Couture. "Er zieht an, findet den Nebenmann, dann läuft er zum Kasten und erzielt eine Menge Tore aus kurzer Distanz."

DAL@SJS: Meier bringt die Sharks in Führung

Vertrauen ist auch wichtig, und Meier ist voll davon. Je mehr er spielte, desto besser fühlte er sich.
"Ich bin nie wirklich zufrieden mit mir selbst", sagte Meier, der in dieser Saison auf durchschnittlich 17:14 Minuten Eiszeit pro Spiel kommt, gegenüber 14:52 Minuten im vergangenen Jahr. Ich will in jeder Situation spielen können. Darauf bin ich stolz. Und ich möchte ein Spieler sein, gegen den es schwer ist zu spielen. Der Trainer weiß, was er aus dir herausholt, wenn er dich auf das Eis schickt."
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Meier möchte andere Bereiche seines Spiels weiter entwickeln, aber er wird immer diese Shoot-First-Mentalität haben.
"Ich habe Erwartungen an mich selbst und gehe da raus und versuche bei jedem Shift zu punkten. Das ist meine Einstellung", sagte Meier. "Aber man muss dazu lernen, vielleicht ist es das Blocken eines Schusses oder das Defensivspiel, das dem Team zu einem Sieg verhilft. Ich muss noch viel an meinem Spiel arbeiten. Es gibt noch eine Menge Dinge, die ich lernen kann."