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Nachdem die Washington Capitals zum Stanley-Cup-Champion 2017/18 gekrönt wurden, der NHL Draft 2018 und die geschäftige Phase der Free Agency hinter uns liegen, wird NHL.com/de alle 31 Teams zu diesem Zeitpunkt der Offseason bewerten. Von den wichtigsten Ergänzungen bis hin zu den neuen Perspektivspielern und vielem mehr, werden wir den Zustand jeder Organisation analysieren.
Heute: Arizona Coyotes

Als Coach Rick Tocchet vorigen Sommer seinen Dienst bei den Arizona Coyotes antrat, hofften die Verantwortlichen und Anhänger des Klubs aus Glendale auf einen spürbaren Aufschwung unter seiner Regie. Doch die Mannschaft trat trotz einiger positiver Ansätze auf der Stelle und landete zum zweiten Mal in Folge mit 70 Punkten auf dem drittletzten Platz in der Gesamtwertung. In den vergangenen Tagen drehte die sportliche Leitung deshalb erneut an einigen Stellschrauben, um aus dem Team zumindest mittelfristig einen Kandidaten für die Stanley Cup Playoffs zu formen.
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Dabei helfen sollen zwei Neuverpflichtungen, mit denen die Coyotes für Aufsehen in der Branche sorgten: Michael Grabner und Alex Galchenyuk. Der pfeilschnelle Skater Grabner unterzeichnete als Free Agent einen Dreijahresvertrag in Arizona. Galchenyuk kam im Tausch für Max Domi von den Montreal Canadiens. Er besitzt noch gültige Arbeitspapiere bis Ende der Saison 2019/20.
Grabner machte in den zurückliegenden zwei Jahren als Goalgetter bei den New York Rangers von sich reden. In 135 Hauptrundenspielen erzielte er 52 Tore. Darüber hinaus bereitete er 19 Treffer vor. Diese glänzenden Werte veranlassten die New Jersey Devils dazu, sich bei der Trade Deadline im Februar die Dienste des Österreichers zu sichern. Er sollte mit seinem Scoring einen wesentlichen Beitrag leisten, dass sich die Mannschaft für die Playoffs qualifiziert und dort eine gute Rolle spielt. Doch der Transfer brachte nicht den gewünschten Effekt. Grabner traf für die Devils in der regulären Saison in 21 Partien lediglich zweimal ins Schwarze und ging in der Postseason sogar komplett leer aus. Daraufhin endete das Kapitel New Jersey für den 30-jährigen Außenstürmer.

In Glendale unternimmt Grabner nun einen neuen Anlauf und zeigt sich optimistisch, was seine Zukunft angeht. "Jeder weiß, dass mein Spiel vor allem auf Schnelligkeit und meiner Stärke beim Abschluss beruht. Ich bin guter Dinge, dass ich dem Team helfen kann", sagte er.
Mit Galchenyuk bekommt Arizona einen jungen Spieler mit ausgeprägten Scorer-Fähigkeiten. Er bestritt in der Saison 2017/18 alle 82 Begegnungen für die Canadiens und verbuchte dabei 51 Punkte (19 Tore, 32 Assists). Trotz seiner erst 24 Jahre bringt er bereits eine Menge Erfahrung mit, die den Coyotes gut zu Gesicht steht. Seit seinem NHL-Debüt 2012 stand der Center für Montreal in der regulären Saison und in den Playoffs in 446 Spielen auf dem Eis, schoss 112 Tore und lieferte 156 Vorlagen.
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Mit Brad Richardson verständigte sich der Klub auf einen Anschlussvertrag mit zwei Jahren Laufzeit. Der 33-jährige Center hatte in der Free Agency kurz den Markt getestet und sich danach für einen Verbleib bei den Coyotes entschieden. Eine Entscheidung, die General Manager John Chayka besonders freute. "Ihn zurückzubringen stand ganz oben auf unserer Prioritätenliste", betonte er. Richardson spielte seit 2015 im Trikot mit dem Präriewolf. In 174 Einsätzen sammelte er 36 Punkte.
Bei zwei Eckpfeilern in der Defensive machte Chayka vorzeitig Nägel mit Köpfen. Der offensivstarke Verteidiger Oliver Ekman-Larsson dehnte seinen noch bis Ende 2018/19 gültigen Vertrag um weitere acht Jahre aus. Sein schwedischer Landsmann Niklas Hjalmarsson bleibt den Coyotes über die kommende Saison hinaus für zwei zusätzliche Spielzeiten erhalten.
Der 26-jährige Ekman-Larsson ist der einzige noch verbliebene Akteur im Kader, der mit den Coyotes 2012 in den Playoffs stand. Seitdem hat die Mannschaft nicht mehr an der Postseason teilgenommen. Mit 102 Treffern aus 576 Hauptrunden-Spielen belegt er in der ewigen Torschützenliste unter den Coyotes-Verteidigern den zweiten Rang hinter Teppo Numminen.

Der 31 Jahre alte Verteidiger Hjalmarsson war im Sommer 2017 von den Chicago Blackhawks nach Arizona gekommen. Der Stanley-Cup-Gewinner von 2013 und 2015 hatte jedoch mit diversen Verletzungen zu kämpfen und kam daher lediglich zu 48 Auftritten. Er hofft jetzt auf eine Saison ohne gesundheitliche Probleme, in der er seine Führungsqualitäten dauerhaft unter Beweis stellen kann.
Die Verstärkung der Abwehr wird General Manager Chayka in den folgenden Tagen und Wochen weiter beschäftigen. Bislang sind in der Defensive erst sechs Plätze belegt. Namhafte Zugänge sind allerdings nicht zu erwarten. Es geht vielmehr darum, diesem Bereich mit sinnvollen Ergänzungen mehr Tiefe zu verleihen.
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In der Offensive findet Coach Tocchet dagegen bereits eine reichliche Auswahl vor. Auf der Center-Position herrschen sogar beinahe paradiesische Verhältnisse. Mit Richardson, Galchenyuk, Derek Stepan, Christian Dvorak, Marcus Kruger, Nick Cousins und Dylan Strome stehen sieben Spieler zur Verfügung, die in der Sturmmitte eingesetzt werden können. Der Erstrundenpick der Coyotes beim NHL Draft 2018, Barrett Hayton, ist ebenfalls nomineller Center.
Um den Startplatz zwischen den Pfosten bewerben sich nach derzeitigem Stand Antti Raanta und Darcy Kuemper. Beide dienten zwar die meiste Zeit in ihrer Karriere als Backup für die Nummer 1 in ihren jeweiligen Teams, doch verfügen sie über genügend Potential für eine Beförderung. Eine andere Möglichkeit wäre, dass die Coyotes ohne klaren Stammtorhüter in die Saison gehen und eine alternierende Variante wählen.