NYI@TBL, Sp2: Kucherov gewinnt Spiel 2 spät

Die Tampa Bay Lightning schlugen die New York Islanders in Spiel 2 des Eastern Conference Finales im Rogers Place in Edmonton mit 2:1. Damit führen die Lightning in der Serie mit 2:0 Spielen. Seit Einführung des Conference-Formats in der Saison 1981/82 gewannen Teams, die im Conference Finale mit 2:0 in Führung lagen 31 von 33 Serien.

"Als es bereits nach Overtime aussah, erzielte Nikita Kucherov 8,8 Sekunden vor dem Ende den Siegtreffer der Lightning und traf die Islanders mitten ins Herz, nachdem diese einige gute Möglichkeiten ihrerseits, die Partie zu entscheiden, liegen haben lassen."
"Wir hatten unsere Energie heute und sie am Rande einer Niederlage", betonte Islanders-Trainer Barry Trotz. "Wir haben lediglich nicht den Deckel darauf gemacht. Doch mir hat vieles von unserem Spiel heute gefallen."
Im Tor der Islanders bekam Semyon Varlamov den Vorzug vor Thomas Greiss. Bei den Lightning stand wie gewohnt Andrei Vasilevskiy zwischen den Pfosten. Varlamov stoppte insgesamt 19 Schüsse, Vasilevskiy kam auf 27 Saves.
Die Islanders starteten mit einem starken ersten Drittel in die Partie. Nach nur 84 Sekunden gingen sie in Führung. Nick Leddy zog mit dem Puck hinter das Tor der Lightning und legte vor das Tor ab, wo Matt Martin Vasilevskiy überwand.

NYI@TBL, Sp2: Hedman überwindet Varlamov mit Strich

Die Lightning machten sich danach selbst das Leben schwer. Alex Killorn kassierte nach knapp sechs Minuten wegen eines unnötigen Bandenchecks gegen Brock Nelson fünf Minuten plus Spieldauer. Die Lightning spielten jedoch eine gute Unterzahl und Vasilevskiy stoppte alle Versuche der Islanders.
"Er ist unser Rückgrat", schwärmte Verteidiger Ryan McDonagh von Vasilevskiy. "Er ist ein wichtiger Teil unseres Wegs durch die Playoffs. Er gibt einem viel Selbstvertrauen. Wir versuchen unseren Teil beizutragen und das Spiel außen zu halten, aber wir wissen, dass Fehler passieren werden und da gibt er einem Selbstvertrauen."
In der 19. Minute folgte der überraschende Ausgleich. Verteidiger Victor Hedman setzte einen Schlagschuss präzise an den Innenpfosten und sorgte damit für das 1:1 durch den erst vierten Torschuss der Lightning. Es war bereits Hedmans siebtes Tor der Playoffs.
"Sie haben im ersten Drittel viel Druck gemacht und waren fünf Minuten in Überzahl, da waren wir schon in Bedrängnis", analysierte Hedman das Drittel. "Dann haben wir aber das Tor gemacht. Das war schnörkellos, wir haben das Bully gewonnen und den Puck aufs Tor gebracht. Das nehmen wir gerne mit."
Im zweiten Drittel gestaltete Tampa das Spiel deutlich ausgeglichener. Die Partie wurde etwas ruppiger und beide Teams kassierten mehr Strafen, nach 40 Minuten blieb es jedoch bei 1:1. Bitter für die Lightning war allerdings, dass sich Stürmer Brayden Point verletzte. Point ist in den Playoffs mit 23 Punkten (acht Tore, 15 Assists) der zweitbeste Scorer und der beste Scorer und Torjäger der Lightning.
Das Spiel setzte sich im dritten Spielabschnitt ähnlich fort. Die Teams begegneten sich auf Augenhöhe mit einer gesunden Portion Härte, doch sowohl Vasilevskiy, als auch sein Gegenüber Varlamov blieben zwischen den Pfosten zuverlässig. So überstanden die Lightning sogar für 38 Sekunden eine doppelte Unterzahl und alles roch bereits nach Verlängerung.

Kucherov gewinnt Spiel 2 für Lightning mit seinem 2:1

"Das waren zwei Schlüsselmomente", hob McDonagh die Bedeutung der Unterzahl hervor. "Die fünf Minuten Unterzahl im ersten Drittel, die wir überstanden haben, hat uns auf jeden Fall etwas Momentum gegeben und uns einen Neustart erlaubt... Im dritten Drittel haben die Jungs dann bei fünf gegen drei stark gespielt."
Islanders-Stürmer Matt Martin kritisierte das Auslassen von insgesamt vier Überzahlspielen, darunter die fünf Minuten im ersten Drittel und das 5 gegen 3 in der 50. Minute: "Wir müssen einfach unsere Chancen im Powerplay besser nutzen. Dann hätten wir mehr erreichen können."
In der letzten Minute gab Tampa aber nochmal alles und das lohnte sich. Zunächst scheiterte Yanni Gourde mit einem Solo an Varlamov, dann verfehlte Ondrej Palat das Tor, doch aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Kucherov nutzte einen Querpass von Ryan McDonagh zum Siegtor per Direktschuss neun Sekunden vor der Schlusssirene.
"Ich sah McDonagh ankommen und den Puck mitnehmen, da habe ich Augenkontakt mit ihm aufgenommen und gewusst, was er tun würde und er wusste, was ich tun würde", erklärte Kucherov. "Er hat einen schönen Pass gespielt und ich musste nur noch das leere Tor treffen. Das war sehr stark von ihm gespielt."
Spiel 3 findet am Freitag statt (8 p.m. ET, Sa. 2 Uhr MESZ; NHL.tv, Sport1+, DAZN).