Marco Sturm OT Winter Classic 2010 Winner

Erstmals Bekanntschaft mit dem Eis im Fenway Park, der Heimspielstätte der Boston Red Sox, machten die Spieler der Boston Bruins am Sonntag bei einer Trainingseinheit unter für die Jahreszeit warmen Bedingungen von Temperaturen um die 10 Grad Celsius bei leicht bewölktem Himmel.

Am Montag werden sie gegen die Pittsburgh Penguins das Discover NHL Winter Classic 2023 austragen. Und es darf davon ausgegangen werden, dass es dann noch heißer zugeht, unabhängig von den klimatischen Bedingungen, die dann vorherrschen.
Die Vorfreude auf den ersten großen Event des Eishockeyjahres 2023 ist bei den Bruins riesig, wie man der Stimmung auf dem Eis und anschließend bei der anberaumten Pressekonferenz entnehmen konnte. Dabei war den Spielern auch ein besonderer Moment in Erinnerung geblieben, als im Jahre 2010 erstmals ein Winter Classic Game im Fenway Park ausgetragen wurde. Der Dingolfinger Marco Sturm schoss damals vor über 38.000 Zuschauern in der Overtime das 2:1-Siegtor für die Bruins gegen die Philadelphia Flyers.

Unvergessliche Momente: Marco Sturm

Die Vorarbeit zu dem Treffer nach 1:59 Minuten in der Verlängerung leistete Patrice Bergeron, der noch immer das Jersey der Bruins trägt und gerne darauf zurückblickt.
"Mir ist es selbstverständlich seit den letzten paar Tagen bewusst, dass wir hier zurückkehren und definitiv habe ich an dieses spezielle Ereignis gedacht. Denn, das war eines, das das Spiel so besonders gemacht hat. Es endete mit einem Feuerwerk. Als ich heute rausging, wurden ein paar Erinnerungen wach. Heute waren ein paar Dinge wahrscheinlich auch anders und darum ist es wiederum cool, dabei zu sein", erklärte der 37-jährige Stürmer, der seit Anbeginn seiner NHL-Karriere in der Saison 2003/04 für die Bruins spielt.
Noch vor seiner NHL-Karriere stand der in East Weymouth, Massachusetts geborene Charlie Coyle. Er war aber auf der Tribüne live vor Ort dabei.
"Ich erinnere mich daran, dass es so richtig kalt war. Die Atmosphäre war sagenhaft, alle waren aufgedreht, angeheitert und hatten eine gute Zeit, als die Bruins in der Verlängerung gewonnen haben. Ein solcher Ausgang macht so ein Spiel einfach aus. Es ist der Wunsch eines jeden Spielers, vielleicht so einen Moment zu erleben", so Coyle, dem aber auch bewusst ist, dass man ein solches Tor nicht erzwingen kann.
"Man kann nicht da rausgehen und versuchen, die ganze Zeit ein Held zu sein. Man spielt einfach auf die richtige Art und Weise, so dass sich diese Dinge von selbst ergeben. Ich denke, wir haben hier gute Führungskräfte, und wir folgen ihnen einfach, bei dem was sie sagen. Die Leute, die zusehen, klicken einfach zurück und überprüfen einen. Solche außergewöhnlichen Dinge passieren von selbst und schaffen Erinnerungen für morgen", verrät Coyle die Herangehensweise.
Wie er damals als 17-Jähriger an die Eintrittskarte gekommen war, weiß er nicht mehr im Detail: "Ich versuche, mich zu erinnern. Entweder habe ich mir das billigste Ticket beschafft, das ich bekommen konnte oder, da ich mit einem Freund von mir, seinem kleinen Bruder und deren Vater dort war, könnte es auch sein, dass sie mich eingeladen haben."
Wie auch immer, Coyle bekam ebenso an Ort und Stelle mit, wie David Krejci den Powerplaytreffer von Mark Recchi zum 1:1 mit vorbereitete, als in der regulären Spielzeit noch 138 Sekunden auf der Uhr gestanden waren.
Für Krejci zählt diese Partie zu den fünf aufregendsten, bei denen er jemals mitgewirkt hat.
"Nach dem zweiten Drittel stand es 0:1 gegen uns. Wir waren schon etwas niedergedrückt, dann schossen wir dieses Tor im Powerplay, die Torsirene ging an und schließlich schoss dann auch noch Sturm den Treffer in der Verlängerung. Die Stimmung auf den Zuschauerrängen war ungeheuerlich. Es war ein Gefühl, als hätten wir eine Playoffserie gewonnen. Das war schon etwas ganz Beeindruckendes. Auch aufgrund dieser Erinnerung, genießen wir die Zeit hier und die Vorbereitung auf das anstehende Spiel", freut sich der 36-jährige Tscheche auf die traditionelle NHL Outdoor-Veranstaltung zu Jahresbeginn.