pit letange feature 2-7

Er hat es schon wieder getan! Kris Letang war der Schütze des entscheidenden Treffers seiner Pittsburgh Penguins im Spiel gegen die Colorado Avalanche am Dienstag. In der heimischen PPG Paints Arena traf der Abwehrspieler 1:24 Minuten vor Ablauf der fünfminütigen Verlängerung zum 2:1 für die Gastgeber. Er verwertete dabei eine Vorlage von Kapitän Sidney Crosby.

Es war der zweite Treffer von Letang in einer Extraschicht innerhalb der vergangenen vier Begegnungen. Zuletzt sorgte er beim 7:6-Erfolg gegen die Florida Panthers am 24. Januar in der fälligen Verlängerung für die Entscheidung zu Gunsten der Penguins. Damals war Letang gerade erst frisch von einer Verletzung an der unteren Körperhälfte in den Kader zurückgekehrt. Zudem erlitt er Ende 2022 einen leichten Schlaganfall und auch der Tod seines Vaters hinderte ihn zuletzt einige Zeit lang daran sein Team mit voller Kraft aktiv auf dem Eis zu unterstützen. Hinter ihm liegt also eine sehr herausfordernde Zeit.
"Das ist großartig für ihn und toll für unser Team", freute sich Pittsburghs Trainer Mike Sullivan dementsprechend nach der Begegnung gegen die Avalanche. "Es ist bekannt, dass 'Tanger' eine in vielerlei Hinsicht schwierige erste Saisonhälfte hinter sich hat. Ich weiß also, dass er sich gut fühlt, wenn er solch wichtige Tore schießt. Das gibt unserem ganzen Team ein gutes Gefühl. Wir freuen uns alle sehr für ihn."
Im Laufe seine NHL-Karriere zeichnete Letang zum insgesamt zehnten Mal für den Siegtreffer in einer Verlängerung verantwortlich. In der Historie der Penguins liegen in dieser Kategorie lediglich seine Teamkollegen Sidney Crosby (19) und Evgeni Malkin (13) sowie der Hall of Famer Mario Lemieux (11) vor ihm. In der Ligageschichte rangieren bei den Abwehrspielern in dieser Kategorie nur Brent Burns (16) und Scott Niedermayer (13) vor ihm. Seit der Saison 2012/13 ist Letang einer von sechs Verteidigern mit 500 oder mehr Punkten (110-390-500).

COL@PIT: Letang nutzt einen Pass von Crosby

Neben Letang und Crosby überzeugten im Team der Penguins gegen Colorado vor allem auch Evgeni Malkin, der zwei Torvorlagen gab, und Torhüter Casey DeSmith, der 41 Paraden zeigte und dadurch mitentscheidend dazu beitrug, dass Pittsburgh seine Statistik auf 25-16-9 ausbauen konnte.
Malkin hat durch seine zwei Assists 1.198 Punkte (463 Tore, 735 Assists) in 1.031 NHL-Spielen vorzuweisen. Zuletzt hatte die Penguins drei von vier Spielen in der Liga verloren, gingen in den jüngsten beiden Auftritten als Verlierer vom Eis. Für beide Kontrahenten war das Kräftemessen am Dienstag das erste Spiel seit dem 28. Januar.
Nathan MacKinnon brachte die Avalanche in der 31. Minute mit 1:0 in Führung. Nach einem Pass von Bowen Byram umkurvte er die Penguins-Verteidiger Marcus Pettersson und Jeff Petry, bevor er mit einem Handgelenkschuss einnetzen konnte.
MacKinnon verlängerte dadurch seine Punkteserie auf vier Spiele (ein Tor, drei Assists) und hat nun 19 Punkte (fünf Tore, 14 Assists) in den letzten 12 Spielen erzielt. "Natürlich ist er ein Ausnahmetalent. Ihn zu stoppen ist fast unmöglich. Das ist ähnlich schwer wie Sid von der Torschützenliste fernzuhalten", kommentierte Letang die Leistung des Kontrahenten. "Er wird einen Weg finden, seine Leistung zu bringen."

Bryan Rust gelang mit seinem zwölften Saisontreffer in der 57. Minute der späte 1:1-Ausgleich für die Gastgeber. Nachdem Avalanche-Goalie Pavel Francouz versucht hatte, den Puck abzuwehren, erhielt Malkin einen Pass von Jason Zucker am rechten Pfosten und brachte den Puck in die Mitte, der von Rusts Schlittschuh in die Maschen des Tores abprallte.
"Das ist definitiv ein guter Schritt", befand Rust hinterher. "Wir müssen daraus einige gute Lehren ziehen, aber Beständigkeit ist jetzt der Schlüssel. Wir haben immer wieder auf unsere Konstanz hingewiesen, und ich denke, wir müssen das jetzt in die Tat umsetzen."
Letang hätte 25 Sekunden nach Beginn der Verlängerung beinahe bereits den Siegtreffer für Pittsburgh erzielt, doch die Videokontrolle ergab, dass der Puck die Linie nicht überquert hatte. Dass Pittsburgh am Ende überhaupt in die Verlängerung kam, war an diesem Abend ein Stück weit auch dem Glück geschuldet. Colorado hatte im dritten Spielabschnitt einige gute Chancen die 1:0-Führung auszubauen. So vergab beispielsweise J.T. Compher nach 7:06 Minuten des dritten Drittels einen Hochkaräter, als er nach einem One-Timer nach einem Rückhandpass von Erik Johnson an Penguins-Torhüter DeSmith scheiterte.
Dementsprechend war man auch auf Seiten der Avalanche nach der Schlusssirene mit der eigenen Leistung an diesem Tag nicht völlig unzufrieden. "Mir hat unser Spiel heute gefallen. Ich denke, wir haben hart gearbeitet", bilanzierte Colorados Coach Jared Bednar. "Wir waren in der Offensive gefährlich. Ich denke, ihr Torwart hatte einen wirklich guten Abend. Das muss man anerkennen."
"Ich habe das Gefühl, dass ich den Puck gut sehe und mich von Spiel zu Spiel wohler fühle", erklärte der vom gegnerischen Trainer gelobte DeSmith. "Ich bin einfach froh, dass wir zu diesem Zeitpunkt Siege einfahren können." Und auch Penguins Coach Mike Sullivan hob die starke Leistung seines Torhüters nach Spielende explizit hervor: "Case ist ein wirklich fähiger Torhüter. Er hat uns heute Abend die Möglichkeit gegeben, Punkte zu holen und uns in der Anfangsphase der Begegnung im Spiel gehalten. Wenn man sich anschaut, wie die Spiele in dieser Liga ablaufen, geht es meiner Meinung nach sehr viel um das Momentum. Wenn man das nicht hat, ist es oft eine große Parade zu einem wichtigen Zeitpunkt, die den Teams hilft, ihr Spiel zu finden. Ich denke, das ist es, was eine gute Torwartleistung für ein Team ausmacht. Oft sind es diese großen Paraden, die einer Mannschaft die Möglichkeit geben, zu gewinnen. Case hat das heute Abend auf jeden Fall für uns getan."