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Als die Washington Capitals im NHL Draft 2004 die Rechte an Alex Ovechkin sechs Jahre nach ihrem Einzug in das Stanley Cup Finale 1998, das sie glatt mit 0:4 Spielen gegen die Detroit Red Wings verloren hatten, zogen, hofften die Verantwortlichen, dass der Russe einen großen Einfluss auf das Spiel des Teams haben und schon bald den erhofften Stanley Cup zum ersten Mal in die US-amerikanische Hauptstadt bringen würde.

Die Wirkung von Ovechkin auf die Mannschaft hat der Stürmer mit der Nummer 8 am Rücken in fast 14 Jahre durch 607 Tore und 1.122 Punkte in 1.003 Spielen der regulären Saison, sowie 59 Toren und 114 Punkten in 118 Spielen der Stanley Cup Playoffs eindrucksvoll nachgewiesen.
Im zweiten Punkt war viel Geduld gefragt. Viele Mitspieler an der Seite von Ovechkin kamen und gingen, es wurden erfolgreichere Hauptrunden gespielt, wo sich die Capitals teilweise sogar die Favoritenrolle für die Playoffs erarbeiteten und weniger gute Spielzeiten absolviert. Doch eines blieb eine Konstante. Jahr um Jahr, Saison um Saison verging und regelmäßig war für Washington und ihren mittlerweile zum Kapitän beförderten Ovechkin spätestens in der zweiten Runde der Playoffs Endstation.
Erst in seiner 13. NHL-Spielzeit und dem fortgeschrittenen Alter von 32 Jahren war Ovi, wie er allgemein genannt wird, vergönnt in ein Eastern Conference Finale einzuziehen, das schließlich nach sieben umkämpften Spielen gegen die Tampa Bay Lightning sogar mit der Meisterschaft in der Eastern Conference gekrönt wurde und das Vorrücken in das Stanley Cup Finale 2018 sicherte.

Wie viel es ihn bedeutete war kurz nach dem Feststehen zu sehen, als der starke Mann mit den Tränen der Rührung rang und im Interview anmerkte, dass ihm die Worte fehlen würden und er so lange darauf gewartet hätte.
Nach zwei Partien zum Auftakt in der T-Mobile Arena von Las Vegas gegen die Vegas Golden Knights und einem 1:1 in der Serie, erfolgt ein weiterer Höhepunkt in der Karriere von Ovechkin. Sein erster Auftritt im Stanley Cup Finale vor den einheimischen Fans, die ihn verehren, am Samstag (8:00 p.m. ET / So. 2 Uhr MESZ) in der Capital One Arena.
"Ovi und Nicklas Backstrom kämpfen jetzt schon so viele Jahre in dieser Stadt und dieser Mannschaft um diesen Erfolg", verdeutlichte der deutsche Backup Philipp Grubauer nach dem Training am Freitag gegenüber NHL.com/de. "Der Rest der Mannschaft spürt das und weiß, dass es auch ein Stück weit gilt, für die beiden und auch für unseren Trainer nicht zu vergessen, alles zu geben. Das ist schon ein gewisser Extrapush, dass auch sein Traum wahr wird."
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Jede Menge Träume wurden schon mit dem erreichten Einzug in das Stanley Cup Finale wahr, doch zum Träumen bleibt wahrlich keine Zeit, um einen starken Gegner zu besiegen und den großen Traum Realität werden zu lassen, die begehrte Trophäe des Eishockeysports endlich nach Washington zu holen und die ohnehin schon glänzende Laufbahn von Ovechkin, der über die Jahre in der Persönlichkeit gewachsen ist, zum Strahlen zu bringen.
"Ja, ich denke schon, dass er das ist", sagte Trainer Barry Trotz auf die Frage nach der wachsenden Persönlichkeit von Ovechkin. "Ich weiß aber nicht, ob es Persönlichkeit oder ein Versprechen, das er abgegeben hat, ist. Er will sein Spiel auf ein höheres Level bringen und die Mannschaft mitnehmen. Ich denke, das hat er schon erreicht und ich weiß nicht wie schnell, das müssten sie ihn selbst fragen, aber er liefert in vielen Bereichen. Er ist als Spieler und als unser Kapitän herangewachsen und das hat er im letzten Spiel gezeigt."
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Eine ähnliche Entwicklung stellt auch Grubauer fest, der bereits seit fast acht Jahren bei den Capitals unter Vertrag steht. "Natürlich hat er sich die letzten Jahre verändert, ist älter und reifer geworden", erzählte der Torhüter aus Rosenheim. "Seine Rolle im Team hat sich geändert und das hängt stark vom Trainer ab. Er ist unser Kapitän und wenn er etwas sagt, dann hört jeder zu. Er und Brooks Orpik sind die erfahrensten Spieler im Raum und von daher hat ihr Wort Gewicht."
Das Motto, um die jahrelangen Enttäuschungen für Washington und Ovechkin ad acta zu legen, kann nur lauten: Besser spät als nie. Die Chance dazu stand selten besser.
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"Er ist ein großartiger Spieler", lässt Jay Beagle keine Zweifel aufkommen. "Er ist einer der besten der Liga. Man kann ein Team um einen Spieler wie ihn aufbauen. Es hat ein bisschen länger gedauert, als die Leute erwartet haben, dass Erfolg oder was auch immer einkehren würde, doch wir sind bereit für den Moment. Er ist bereit für den Moment. Das ist ein schönes Gefühl."