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Der Startschuss zur NHL-Saison 2017-18 steht zwar noch nicht unmittelbar vor der Türe, doch die Nachwuchs-Camps sind geschafft und die Trainingscamps in Sichtweite. Wir denken, dass es das Beste sei, die Sommerhitze im August mit Analysen Eurer Lieblingsteams zu bekämpfen.
Jeden Tag wird Euch NHL.com/de im Rahmen der 31 in 31 Serie mit fundierten Einschätzungen der Mannschaften versorgen.
Wo wird die Reise für den Liganeuling Vegas Golden Knights hingehen? Können die Pittsburgh Penguins ihre dritte Meisterschaft in Folge feiern? Welche Teams könnten uns alle überraschen?
Alle diese Fragen werden in den täglichen Artikeln beantwortet.

Heute analysieren wir die New York Islanders.
Bilanz 2016/17:41-29-12, 5. Platz in der Metropolitan Division
Playoffs 2017:Nicht qualifiziert
Trainer:Doug Weight, offiziell seit 12. April 2017, Interimstrainer seit 17. Januar 2017
Neuzugänge:Seth Helgeson, Kristers Gudlevskis, Jordan Eberle
Abgänge: Jesse Graham, Carter Verhaeghe, Travis Hamonic, Ryan Strome, Mikhail Grabovski, Jake Bischoff, Jean-Francois Berube
Wo sie herkommen:
Die großen Zeiten der New York Islanders sind bereits eine Zeit lang her. Zu Beginn der 80er Jahre, gewannen sie den Stanley Cup vier Mal in Folge. Seit 1993 zogen sie nur acht Mal in die Playoffs ein, dabei überstanden sie nur ein Mal die erste Runde, als sie in der Saison 2015-16 in Runde zwei gegen die Tampa Bay Lightning ausschieden.
Vergangene Saison sah es lange so aus, als hätten die Islanders keine Chance in das Playoffrennen einzugreifen, bis sie Cheftrainer Jack Capuano entließen. Er wurde vom vorherigen Assistenztrainer Doug Weight ersetzt, der auch als Spieler schon für das Team aktiv war. Unter ihm kämpften sie sich zurück ins geschehen der Liga und verpassten die Playoffs nur um einen Punkt.
Was sie änderten:
Doug Weight, der am 17. Januar 2017 zum Interimstrainer ernannt wurde, wurde am 12. April, nach der regulären Saison, zum Cheftrainer der Islanders. Diese Ehre hatte er sich mit einer Statistik von 24-12-4 redlich verdient. Unter seiner Führung sicherte sich New York 65% der möglichen Punkte, eine Quote die sie mit Leichtigkeit in die Playoffs gebracht hätte, hätten sie sie über die gesamte Saison gehalten.

DougWeight

Über den Sommer bekam Weight neue Mitstreiter zur Seite gestellt. Seine Assistenztrainer sind nun Luke Richardson, Scott Gomez und Kelly Buchberger, neuer Torwarttrainer ist Fred Brathwaite. Alle vier sind ehemalige NHL-Spieler, Brathwaite könnte deutschen Fans auch aus seiner Zeit als Torwart und Torwartrainer der Adler Mannheim bekannt sein. Für Gomez ist es der erste Trainerposten, seine neuen Kollegen haben bereits Erfahrung hinter der Spielerbank.
Die namhaftesten Abgänge sind Mikhail Grabovski, Travis Hamonic, Ryan Strome und Torwart Jean-Francois Berube. Grabovski, der die gesamte letzte Saison wegen den Folgen einer Gehirnerschütterung verpasste, wurde an die Vegas Golden Knights abgegeben und Berube wurde im Expansion Draft von den Golden Knights gewählt. Hamonic ging im Austausch für mehrere Draft Picks an die Calgary Flames und Strome wurde im Austausch für Jordan Eberle an die Edmonton Oilers abgegeben.
Damit sind wir auch schon beim wichtigsten Neuzugang der Islanders. Eberle hatte seine beste Saison 2011-12, mit 34 Toren und 76 Punkten, beides bis heute seine besten Werte. In den letzten vier Saisons machte er nie weniger als 20 Tore, seine niedrigste Punktzahl waren 47 Zähler. In 507 Spielen für die Oilers, kommt er insgesamt auf 165 Tore und 382 Punkte. Der 27-jährige dürfte einen Platz in der ersten Reihe bekommen, in der Hoffnung, dass er und Kapitän John Tavares gegenseitig von ihrer Klasse und offensiven Durchschlagskraft profitieren.

Das Team aus Brooklyn hofft auch auf junge Talente wie Joshua Ho-Sang, der letzte Saison bereits 10 Punkte in 21 Spielen erzielte. Auch in der Abwehr wird darauf gehofft, dass junge Spieler einen weiteren Schritt in ihrer Entwicklung machen und die Defensivabteilung um Dennis Seidenberg und Calvin de Haan stabilisieren. Um Travis Hamonics Platz werden vor allem Adam Pelech, Scott Mayfield und Ryan Pulock kämpfen. Mit 24 Jahren ist Mayfield der älteste der drei.
Im Tor wird der Konkurrenzkampf zwischen Jaroslav Halak und Thomas Greiss spannend. Greiss kam letzte Saison auf 51 Einsätze und holte dabei 26 Siege, bei einem Gegentorschnitt von 2,69, einer Fangquote von 91,3% und drei Shutouts. Halak wurde 28 Mal eingesetzt und holte 12 Siege bei 91,5% Fangquote, einem Gegentorschnitt von 2,8 und zwei Shutouts. Vergangene Saison bekam Greiss meist den Vorzug, doch Halak ist ein fähiger Konkurrent im Kampf um den Stammplatz und dürfte auch diese Saison auf einige Einsätze kommen.
Wie sie abschneiden könnten:
Unter Doug Weight haben die Islanders bereits vergangene Saison bewiesen, dass sie das Zeug zu einer Playoffteilnahme haben. Jordan Eberle dürfte die Offensive weiter verstärken und für noch mehr Torgefahr sorgen. Das Team hat einen soliden Kader, mit dem sie definitiv ein Kandidat für die Playoffs sein dürften. Ob sie die erste Runde überstehen, oder gar das Conference Finale in Angriff nehmen können, ist fraglich.
Dabei wird es vor allem auf die Abwehr und die Torhüter ankommen. Greiss wirkte gegen Ende der Saison teilweise erschöpft, also könnte ein kontinuierlicher Wechsel mit Halak helfen zum Saisonende stabilere Leistungen zwischen den Pfosten zu bekommen. In der regulären Saison kassierten die Islanders die achtmeisten Tore, und die fünftmeisten Schüsse. Eine Entlastung der Torhüter durch ihre Vorderleute könnte entscheidend zu einer erfolgreichen Saison beitragen.