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Spannender könnte der Donnerstag kaum sein. In allen vier Serien der ersten Runde, die heute in den Stanley Cup Playoffs fortgesetzt werden, führt ein Team mit 3:2 und möchte den Einzug in die 2. Runde vorzeitig perfekt machen. Können die Carolina Hurricanes, die Toronto Maple Leafs, die St. Louis Blues und die Los Angeles Kings ihre gute Ausgangssituation nutzen?

Ein Blick in die Statistik verrät: Mannschaften, die in einer Best-of-Seven-Serie mit 3:2 vorne lagen, erreichten in 79 Prozent aller Fälle die nächste Runde. Im Falle der Kings wird dies allerdings Leon Draisaitl mit den Edmonton Oilers verhindern wollen.
Folgende fünf Aspekte sind dabei zu beachten:
Wurde die Kritik von Draisaitl erhört?
Starke Saison, schwache Playoffs: Wiederholt sich diese Geschichte zum dritten Mal in Folge? Bereits in den vergangenen beiden Spielzeiten scheiterten die Edmonton Oilers in der 1. Runde. Eine Niederlage bei den Los Angeles Kings (10:00 p.m. ET; NHL.tv; Fr. 4:00 Uhr MESZ) würde erneut das frühzeitige Aus bedeuten.
Leon Draisaitl äußerte sich nach der jüngsten 4:5-Overtime-Niederlage kritisch. "Es liegt an uns. Wir spielen nicht auf unserem Niveau, wir arbeiten nicht auf unserem Niveau. Das beginnt mit meiner Reihe. Wir müssen es viel besser machen", sagte der Deutsche. Ob die Kritik Wirkung zeigen wird?
Die Superstars Draisaitl und Connor McDavid müssen in Spiel 6 Verantwortung übernehmen. In all jenen Spielen, in denen beide jeweils mindestens drei Scorer-Punkte verbuchten, haben die Oilers eine beachtliche Bilanz von 26 Siegen und drei Niederlagen. Das Problem ist nur: Die drei Niederlagen ereigneten sich alle in den Playoffs.
Doch es gibt noch weitere Mutmacher für Edmonton: Die letzten fünf Male, bei denen Oilers ein Spiel 6 bestreiten musste, konnten sie stets gewinnen. Insgesamt haben die Oilers eine Game-6-All-Time-Bilanz von 13-8.

Serie Spotlight: Draisaitl gegen Kempe

Die Oilers müssen ihre Vorteile im Powerplay nutzen
Die Playoffs mögen für Edmonton bislang nicht wie geplant laufen. Auf das Powerplay war aber stets Verlass. Die Erfolgsquote beläuft sich auf 41,2 Prozent. Lediglich die längst für die nächste Runde qualifizierten Colorado Avalanche (43,8 Prozent) waren beim Sweep gegen die Nashville Predators noch effektiver.
Die Kings wiederum konnten ihr Überzahlspiel bislang nicht erfolgreich ausspielen. Die Erfolgsquote beträgt nur 10 Prozent. Noch schwächer sind in der Hinsicht lediglich die Florida Panthers, die noch auf ihr erstes Powerplay-Tor in den Playoffs warten.
Carolina Hurricanes wollen der Strafbank fernbleiben
Die Carolina Hurricanes wollen beim Auswärtsspiel gegen die Boston Bruins (7:00 p.m. ET; NHL.tv; Fr. 3:00 Uhr MESZ) Strafen meiden. In Spiel 4 in Boston hatten sie neun Strafen kassiert und mit 2:5 verloren. In Spiel 5 wiederum agierten sie disziplinierter, mussten lediglich drei Strafen hinnehmen und gewannen zu Hause mit 5:1.
"Wenn wir Fünf-gegen-Fünf-Hockey spielen, glaube ich nicht, dass uns irgendjemand in dieser Liga schlagen kann", sagt Carolinas Center Max Domi selbstbewusst. "Wir wissen das und sind eine selbstbewusste Fünf-gegen-Fünf-Gruppe. Wir spielen einen intensiven und aggressiven Stil, also wird es hier und da Strafen geben. Der Unterschied sind die wenigen Strafen aus Undiszipliniertheit. Das ist etwas, das wir abstellen können."

BOS@CAR, Sp5: Jarvis ist mit dem Glück im Bunde

Wild-Trainer Evason stärkt seinen Goalies den Rücken
Nach zwei Niederlagen in Folge muss Minnesota Wild gegen die St. Louis Blues (9:30 p.m. ET; NHL.tv; Fr. 3:30 Uhr) wieder zurück auf die Erfolgsspur finden. Anderenfalls wäre die Saison beendet. Dazu gilt es, die Gegentorflut zu beenden. Zehn Gegentore ereigneten sich in den beiden zurückliegenden Spielen. Goalie Marc-Andre Fleury, der in Spiel 3 noch mit einer Save-Quote von 96,7 Prozent geglänzt hatte, blieb bei den beiden Niederlagen unterhalb der 88 Prozent.
Trainer Dean Evason lässt allerdings keine Zweifel aufkommen: "Wir vertrauen unseren beiden Torhütern. Wir haben genug von Marc-Andre Fleury gesehen, um ihn zu kennen und zu wissen, dass er die richtige Reaktion zeigt. Wir wissen auch, dass Cam Talbot der ultimative Profi ist. Er arbeitet hart, ob er nun spielt oder nicht. Er wäre auch morgen Abend bereit, loszulegen."

STL@MIN, Sp5: Tarasenko mit drei Toren im 3.

Die Tampa Bay Lightning ziehen Kraft aus ihren Erfolgen
Tampa Bay hat mit den Stanley Cup Siegen in den vergangenen beiden Spielzeiten eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Im Falle einer Niederlage gegen die Toronto Maple Leafs (7:30 p.m. ET; NHL.tv; Fr. 1:30 Uhr) würde die Saison und damit auch die Erfolgsära zumindest vorerst enden.
Gleichwohl zieht Tampa Bay aus den Erfolgserlebnissen der vergangenen beiden Spielzeiten viel Kraft. Verteidiger Ryan McDonagh sagt: "Wir haben Vertrauen in uns. Wir glauben an unsere Gruppe, wir glauben an unseren Plan und wollen gewinnen." Trainer Jon Cooper erinnert daran, dass die Mannschaften auch in den Meister-Jahren kritische Phasen überstehen musste: "Aber wir haben nie unsere Ziele aufgegeben."
Daran möchten sie nun anknüpfen…