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Am Mittwoch wurden in einem echten Marathon die Runden zwei bis sieben beim NHL Draft 2020 abgehalten. Damit ist der diesjährige Draft beendet. Dank eines starken Jahrgangs gab es auch nach der ersten Runde noch jede Menge Gesprächsstoff und Talent für die 31 Teams der NHL. Hier sind zehn Punkte, die am zweiten Tag des Drafts auffielen.

Peterka stürmt für Krüger
Mit John-Jason Peterka wurde zu Beginn der zweiten Runde das dritte große deutsche Talent des Draft-Jahrgangs 2020 an 34. Stelle gewählt. Der Stürmer des EHC Red Bull München wird sich der Organisation der Buffalo Sabres anschließen und dort auf bekannte Gesichter treffen. Immerhin trainiert kein Geringerer als Ralph Krüger die Sabres, zudem steht aktuell noch Dominik Kahun im Kader der Sabres, der zum Restricted Free Agent werden kann. Peterka scheint den Sabres wichtig zu sein, immerhin gaben sie zwei Draft Picks ab, um den 34. Zug von den San Jose Sharks zu bekommen.

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Historischer Draft für Österreich
Nach der Wahl von Marco Rossi durch die Minnesota Wild gesellten sich am zweiten Tag des Drafts zwei weitere Österreicher zu ihm. Die Anaheim Ducks holten sich in der vierten Runde mit dem 104. Pick Verteidiger Thimo Nickl und die New Jersey Devils drafteten in der sechsten Runde als Nummer 161 Center Benjamin Baumgartner. Der NHL Draft 2020 geht damit als Rekord-Draft für Österreich in die Geschichte ein, nie zuvor wurden so viele Spieler aus der Alpenrepublik gewählt.
Schweizer Serie reißt mit Nullrunde
Während der NHL Draft 2020 für Österreich und Deutschland die starke Entwicklung im Nachwuchs unterstrich, fiel er für den Schweizer Nachwuchs enttäuschend aus. Erstmals seit 2009 wurde kein einziger Spieler aus der Schweiz gedraftet, so riss eine Serie von zehn Jahren, die Spieler wie Timo Meier, Roman Josi, Kevin Fiala, Nico Hischier und Nino Niederreiter hervorgebracht hatte.
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Die Senators meinen es ernst
Wie die Red Wings befinden sich die Ottawa Senators im Umbruch. In der ersten Runde schlugen sie bereits drei Mal zu und sicherten sich dabei unter anderem Tim Stützle. In der zweiten Runde folgten drei weitere Picks für die Senators, die am Mittwoch Torwart Matt Murray von den Pittsburgh Penguins geholt hatten. In der zweiten Runde verstärkten sie sich mit den Stürmern Roby Jarventie und Egor Sokolov, sowie den Verteidiger Tyler Kleven. Der Talent-Pool der Senators ist damit zum Bersten gefüllt und bestens für den Neustart gerüstet.
Red Wings vertrauen auf ein altes Erfolgsrezept
Nach einer absolut enttäuschenden Saison, in der die Detroit Red Wings mit 39 Punkten aus 71 Spielen klar das Tabellenschlusslicht bildeten, ist der Draft für das Team so wichtig wie lange nicht mehr. Für den Aufbau vertrauen die Red Wings auf ein altes Erfolgsrezept, das sich in Michigan bewährt hat: Wenn es nicht läuft, hole einen Schweden. In den vergangenen 30 Jahren gehörten Spieler wie Nicklas Lidstrom, Tomas Holmstrom, Henrik Zetterberg und Niklas Kronwall zu den absoluten Schlüsselspielern der Red Wings. Nachdem sie in der ersten Runde des diesjährigen Drafts bereits den Schweden Lucas Raymond gewählt hatten, nutzten sie zwei ihrer drei Picks der zweiten Runde, um sich die Rechte an Raymonds Landsmännern William Wallinder und Theodor Niederbach zu sichern.

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Torhüter gesucht
Relativ unerwartet wurden in der zweiten Runde zwei weitere Torhüter gedraftet. In einem sehr offensivstarken Jahrgang waren die Torhüter, abgesehen von Iaroslav Askarov, der als Pick Nummer elf von den Nashville Predators einen Klub fand, eher ab der dritten Runde erwartet worden. Die Chicago Blackhawks entschieden sich jedoch mit dem 46. Pick für Drew Comesso und die Penguins, die zuvor Murray an Ottawa abgegeben hatten, holten an 52. Position Joel Blomqvist. In der dritten Runde (Nummer 77.) drafteten die Penguins mit dem Schweden Calle Clang einen weiteren Torhüter.
Schnäppchen für Wild und Panthers?
Die Minnesota Wild setzten auf Risiko und wählten in der dritten Runde einen Spieler, der als kaum einschätzbar gilt. Das neue Team von Marco Rossi sicherte sich mit dem 65. Pick Daemon Hunt. Der Verteidiger galt als sehr talentiert, wurde vergangene Saison jedoch von der Kufe eines Schlittschuhs schwer am Arm verletzt und musste lange aussetzen. Es ist unklar, ob er durch die Verletzung langfristig beeinträchtigt wird oder sein volles Potenzial abrufen kann. Sollte er zu seiner alten Form auflaufen, könnte er die Erwartungen an einen Pick der dritten Runde deutlich übertreffen. Ähnlich sieht es mit Ty Smilanic aus, den die Florida Panthers an 74. Stelle wählten. Der Center fiel vergangene Saison gleich drei Mal aufgrund von Verletzungen und Krankheit aus. Vor dieser Pechsträhne galt er als einer der besten US-Amerikaner des Jahrgangs.
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Verteidiger nach Run auf Offensivtalente an der Reihe
Aufgrund des offensiv so stark besetzten Jahrgangs wurden in der ersten Runde nur wenige Verteidiger gewählt. Unter den 31 Picks der ersten Runde waren ein Torwart, sechs Verteidiger und 24 Stürmer. Das führte dazu, dass Verteidiger, die in anderen Jahrgängen deutlich früher gedraftet worden wären, noch spät verfügbar waren. Von den nächsten 62 Spielern waren 23 Verteidiger. Dadurch könnten sich einige der in der zweiten und dritten Runde gewählten Abwehrspieler als positive Überraschungen für ihre Teams erweisen.
Ein Münchner für die Devils
Torwart Nicolas Daws gewann mit Team Kanada bei der U20-WM Gold. Dabei wäre er beinahe für die deutsche Nationalmannschaft aufgelaufen. Daws wurde in München geboren und hat sowohl die kanadische, als auch die deutsche Staatsangehörigkeit. Er bewarb sich um einen Posten als Torwart für die deutsche Auswahl, wurde jedoch ausgemustert. Bei den Kanadiern hatte er mehr Glück und holte mit den Ahornblättern so den Titel. In der dritten Runde wurde er nun mit dem 84. Pick von den New Jersey Devils gewählt.
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Sharks verstärken Offensive mit Schnelligkeit und Technik
Die San Jose Sharks wollen offenbar ihre Offensive rund um Timo Meier, Logan Couture und Tomas Hertl mit schnellen und wendigen Spielern ausbauen. Sie wählten in den ersten drei Runden die Stürmer Ozzy Wiesblatt, Thomas Bordeleau, Tristen Robins und Danil Gushchin. Dabei ist auffällig, dass keiner der vier Spieler größer als 1,78 Meter ist. Zum Vergleich: Die Senators hatten in den ersten drei Runden sieben Picks, davon ist Center Ridly Greig mit 1,80 Meter der einzige Spieler, der kleiner als 1,86 Meter ist.