Hischier, Meier bereit für Playoff-Lauf mit Devils

Die Teilnehmer an den Stanley Cup Playoffs 2023 stehen fest. Alle 16 Teams wissen seit Freitag, gegen wen sie zum Auftakt der K.o.-Runde, die am 17. April beginnt, antreten werden. NHL.com/de wirft aus diesem Grund einen Blick auf die Teilnehmer.
In dieser Ausgabe: Die acht Mannschaften aus der Eastern Conference.

Boston Bruins (1. Atlantic, 65-12-5)
Die Boston Bruins stellten in der Saison 2022/23 eine Franchise-Bestmarke nach der anderen auf und mit 65 Saison-Siegen sowie 135 Punkten sogar zwei Ligarekorde. Sie waren die Überflieger der regulären Saison und gewannen mit einem souveränen Vorsprung von 22 Punkten und einem Torverhältnis von +128 zum vierten Mal in ihrer Klub-Geschichte die Presidents' Trophy (1989/90, 2013/14, 2019/20, 2022/23).
Die Bruins haben mit 301 Toren die zweitbeste Offensive der Liga und sie kassierten die wenigsten Gegentore (174). Auch die Penalty-Killing-Reihen ließen mit einer Erfolgsquote von 87,3 Prozent (Platz 1) keine Wünsche offen. Etwas effektiver könnten die Powerplay-Formationen fungieren, die mit einer Quote von 22,2 Prozent Rang zwölf belegten. Doch das wäre Jammern auf sehr hohem Niveau.
Die Scorerwertung der Bruins führt Rechtsaußen David Pastrnak mit 113 Punkten (61 Tore, 52 Assists) deutlich vor Linksaußen Brad Marchand mit 67 Punkten (21 Tore, 46 Assists) an. Marchand ist neben Patrice Bergeron und David Krejci einer der drei Spieler im Aufgebot, die bereits beim Stanley Cup-Gewinn 2011 der Bruins mit von der Partie waren. Bostons Defensivabteilung führt Verteidiger Hampus Lindholm mit einem +/-Wert von +49 an. Die Torhüter Linus Ullmark (40-6-1; Fangquote 93,8 Prozent; GAA 1,89) und Jeremy Swayman (24-6-4; 92,0%; 2,27) gewannen die William M. Jennings Trophy als Torwart-Tandem mit den wenigsten Gegentoren.

Auf ProSieben MAXX: Pastrnaks Hattrick, 60. Tor

Um in den Playoffs erfolgreich zu sein, müssen die Bruins nur ihre Dominanz und den in der regulären Saison gezeigten Schwung mitnehmen. In der ersten Playoffrunde der Eastern Conference treten die Bruins gegen die Florida Panthers an.
Florida Panthers (2. Wildcard, 42-32-8)
Vor einer Mammut-Aufgabe stehen die Florida Panthers angesichts des übermächtig erscheinenden Gegners, der auf sie wartet. Die Panthers mussten bis kurz vor Saisonende um ihre Playoff-Teilnahme bangen, hatten dann aber das glücklichere Ende für sich und eroberten mit einem Punkt Vorsprung die zweite Wildcard. In Spielen unter Beteiligung der Panthers fallen gerne viele Tore. Zum einen treffen sie häufig selbst ins Schwarze (288 Tore, Platz 5), zum anderen lassen sie auch mehr als ihnen lieb ist zu (272), die meisten aller Playoff-Teams.
Florida suchte mit 36,8 Schüssen/Spiel am öftesten den Torabschluss. Ihre erfolgreichsten Scorer waren hierbei Center Carter Verhaeghe (42 Tore), Linksaußen Matthew Tkachuk (40 Tore), Center Sam Reinhart (31 Tore) und Center Aleksander Barkov (23 Tore). Punktbester Verteidiger ist Brandon Montour mit 73 Punkten (16 Tore, 57 Assists).

Ohnehin werden die Panthers ihr Hauptaugenmerk darauf legen, in der Abwehr kompakter zu stehen, um Stammtorwart Sergei Bobrovsky (24-20-3; 90,1%; 3,07), der zuletzt aus gesundheitlichen Gründen fehlte, die Arbeit zu erleichtern.
Die Panthers werden sich in allen Bereichen deutlich steigern müssen, um sich ihrer Außenseiter-Chance zu wahren.
Carolina Hurricanes (1. Metropolitan, 52-21-9)
Zum Saisonausklang wurden die Carolina Hurricanes, die sich bereits in der vorletzten März-Woche zum fünften Mal in Serie für die Playoffs qualifiziert hatten, noch einmal richtig gefordert. Sie holten sich mit einem Punkt Vorsprung den Titel in der Metropolitan Division.
Die Defensive ist mit im Schnitt 2,56 Gegentoren (Platz 2) Carolinas größter Trumpf. Leitwolf der Defensivabteilung ist Verteidiger Brent Burns, der durchschnittlich 23:13 Minuten auf dem Eis stand und mit 61 Punkten (18 Tore, 43 Assists) die Saison als drittbester Scorer des Teams abschloss. Die Aufgaben im Tor der Hurricanes teilten sich Frederik Andersen (21-11-1; 90,3 %; 2,48), Antti Raanta (19-3-3; 91,0 %; 2,23) und Pyotr Kochetkov (12-7-5; 90,9 %; 2,44).

DET@CAR: Burns baut Führung mit Handgelenkschuss aus

Die Hurricanes weisen das zweitbeste Penalty Killing (84,4 Prozent) aus, profitierten aber zu wenig von ihren Überzahlsituationen (19,8 Prozent; Platz 20). Die Mannschaft verfügt nicht über den einen Top-Scorer, sondern profitiert von der Ausgeglichenheit ihrer Reihen. Die Scorerwertung der Hurricanes führen die Center Martin Necas mit 71 Punkten (28 Tore, 43 Assists) und Sebastian Aho mit 67 Punkten (36 Tore, 31 Assists) an.
In der ersten Playoffrunde der Eastern Conference bekommen es die Carolina Hurricanes mit den New York Islanders zu tun.
New York Islanders (1. Wildcard, 42-31-9)
Lange war es fraglich, ob es die New York Islanders dieses Jahr in die Playoffs schaffen würden, doch mit einem Sieg im letzten Saisonspiel machten sie ihren Einzug perfekt und zogen sogar noch die erste Wildcard.
243 Tore (Platz 22) genügten den Islanders, um sich für die Runde der besten Acht im Osten zu qualifizieren. Die meisten Treffer erzielte Center Brock Nelson (36 Tore) vor Linksaußen Anders Lee (28 Tore) und Zach Parise (21 Tore). Kein Spieler der Islanders weist einen Punkteschnitt größer 0,91 (Nelson) aus. Ihre Powerplay-Quote ist mit 15,8 Prozent (Platz 30) stark verbesserungswürdig.

MTL@NYI: Nelson fälscht erfolgreich ab

Ohnehin legen die Islanders ihr Hauptaugenmerk auf die Defensive, was ja in der Postseason des Öfteren zum Erfolg führt. Die Nummer 1 im Kasten der Islanders ist Ilya Sorokin (31-22-7; 92,4 %, 2,34).
Man darf getrost davon ausgehen, dass es in der Serie zwischen den Islanders und Hurricanes zu keinem Torfeuerwerk kommt, aber man lässt sich auch gerne eines Besseren belehren.
New Jersey Devils (2. Metropolitan, 52-22-8)
Erst zum zweiten Mal in den vergangenen elf Jahren nehmen die New Jersey Devils wieder an den Playoffs teil. In der prominent besetzten Metropolitan Division schafften sie es auf Platz zwei und verpassten nur um einen Punkt die Divisions-Meisterschaft.
Die Devils können durch ihre unbekümmert wirkende Spielweise überzeugen, die jedoch genau dem System aus der Handschrift von Trainer Lindy Ruff folgt.
Unter Ruff entwickelten sich die jungen, talentierten Spieler der Devils stetig weiter. Ihr bester Scorer mit 99 Punkten (43 Tore, 56 Assists) ist Jack Hughes, der kommenden Monat seinen 22. Geburtstag feiert. Nico Hischier, 24, wird seiner Rolle als Kapitän, als ausgezeichneter 2-Wege-Spieler und als genialer Torvorbereiter gerecht. Mit 80 Punkten (31 Tore, 49 Assists) rangiert er auf Platz zwei in der teaminternen Scorerwertung.

NJD@WPG: Hischier nutzt Powerplay der Devils

Verteidiger Dougie Hamilton (22 Tore, 52 Assists) bringt die Erfahrung von 751 Spielen der regulären Saison und 54 Playoff-Partien mit. Der 29-Jährige zählt zu den Routiniers im Kader wie Tomas Tatar (20 Tore, 28 Assists), Erik Haula (14 Tore, 27 Assists) und Ondrej Palat (acht Tore, 15 Assists), der mit den Tampa Bay Lightning zweimal den Stanley Cup gewann.
Bei den Devils stimmt der Mix aus Jung und Alt, und nicht unwesentlich, auch die Chemie in der Mannschaft.
In der ersten Playoff-Runde müssen sie nicht weit reisen, denn ihr Gegner werden die örtlichen Rivalen New York Rangers aus Manhattan sein.
New York Rangers (3. Metropolitan, 47-22-13)
Im Klassement der Metropolitan Division landeten die New York Rangers zwar hinter den Devils, doch mit fünf Punkten war der Abstand zu ihrem Rivalen vom anderen Ufer des Hudson River nur marginal. Die zweite Saison in Folge schlossen die Rangers mit mehr als 105 Punkten ab.
Eine führende Rolle nimmt Mika Zibanejad, New Yorks Center der ersten Sturmformation ein. Zibanejad stellte mit 91 Punkten (39 Tore, 52 Assists) einen Karriere-Bestwert auf und rangiert in der teaminterne Scorerwertung nur knapp hinter Linksaußen Artemi Panarin mit 92 Punkten (29 Tore, 63 Assists). Zweitbester Torschütze der Rangers war Linksaußen Chris Kreider mit 36 Toren.

CBJ@NYR: Zibanejad erhöht Rangers-Führung

Die Defensivabteilung der Rangers muss sich ebenfalls nicht verstecken. Sie ließ mit 216 Gegentoren die viertwenigsten ligaweit und die drittwenigsten im Osten zu. Verteidiger Adam Fox überzeugte mit einem +/-Wert von +28 und 72 Punkten (zwölf Tore, 60 Assists) bei einer durchschnittlichen Eiszeit von 24:23 Minuten. Im Tor bauten die Rangers hauptsächlich auf Igor Shesterkin (37-13-8; 91,6 %; 2,48). Als sein Backup fungierte Jaroslav Halak (10-9-5; 90,3 %; 2,72).
Von den vier Aufeinandertreffen mit den Devils in der regulären Saison konnten die Rangers nur eines für sich in der Overtime entscheiden (1-3-0), doch in einer Playoff-Serie werden die Karten neu gemischt.
Toronto Maple Leafs (2. Atlantic, 50-21-11)
19 Jahre ist es her, dass die Toronto Maple Leafs zum letzten Mal eine Playoff-Serie für sich entscheiden konnten (2003/04). Seit 2016/17 scheiterten sie sechs Mal hintereinander in der ersten Runde oder in der Qualifikationsrunde (2020) der Playoffs.
Die Maple Leafs ließen zum Saisonende hin nicht locker, ließen nur drei Punkte in den letzten sieben Spielen liegen und sicherten sich mit 13 Punkten Vorsprung den zweiten Divisionsplatz.
Gleich vier Stürmer des kanadischen Traditionsteams knackten die 80-Punkte-Marke: Rechtsaußen Mitchell Marner (30 Tore, 69 Assists), Rechtsaußen William Nylander (40 Tore, 47 Assists), Center Auston Matthews (40 Tore, 45 Assists) und Center John Tavares (36 Tore, 44 Assists).

FLA@TOR: Matthews gibt Maple Leafs Führung im 3.

Die Aufgaben sind bei den Maple Leafs klar verteilt. Die Verteidiger sollen sich hauptsächlich um ihre Defensivaufgaben kümmern. Dementsprechend verwundert es nicht, dass sich ihr punktbester Blueliner Morgan Rielly mit 41 Punkten (vier Toren, 37 Assists) in 65 Spielen ligaweit Platz 30 teilt (0,63 Pkt./Sp; Platz 27). Ilya Samsonov (27-10-5; 91,9 %; 2,33) bestritt von den fünf Torhütern, die die Maple Leafs während der Saison einsetzten, die meisten Spiele.
Mit den Tampa Bay Lightning, ihrem Erstrunden-Gegner haben die Maple Leafs noch eine Rechnung offen. In den Playoffs 2022 unterlagen sie diesen in sieben Spielen.
Tampa Bay Lightning (3. Atlantic, 46-30-6)
Wenn ein Team Playoffs kann, dann sind das die Tampa Bay Lightning. In den vergangenen drei Jahren standen die Lightning jeweils im Cup-Finale und holten sich zweimal die begehrte Trophäe (2020, 2021).
Im Kader der Lightning stehen 14 Stanley Cup Champions, die es in der Summe auf 26 Titelgewinne brachten, darunter ihre drei Topscorer Rechtsaußen Nikita Kucherov mit 113 Punkten (30 Tore, 83 Assists), Center Brayden Point mit 95 Punkten (51 Tore, 44 Assists) und Kapitän Steven Stamkos mit 84 Punkten (34 Tore, 50 Assists) sowie ihre punktbesten Verteidiger Mikhail Sergachev mit 64 Punkten (zehn Tore, 54 Assists) und Victor Hedmann mit 49 Punkten (neun Tore, 40 Assists). Auch Stammtorwart Andrei Vasilevskiy (34-22-4; 91,5 %; 2,65) war bei den drei Finaleinzügen der Lightning bereits mit von der Partie.

TBL@NJD: Kucherov trifft in der letzten Sekunde

Sollten die Lightning mit ihrer Erfahrung noch über ausreichend Motivation verfügen, einen dritten Titel zu gewinnen, dann werden sie die Maple Leafs zu einem heißen Tanz bitten. Eine entscheidende Rolle könnten in dieser Serie die Powerplay-Formationen einnehmen: Toronto (26,0 Prozent) und Tampa Bay (25,4 Prozent) verfügen über die zwei effektivsten in der Eastern Conference.