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NHL.com/de wirft in der Rubrik Draft Watch jeden zweiten Dienstag einen Blick auf die Kandidaten für den NHL Draft 2024. In dieser Ausgabe: Macklin Celebrini.

Im Vorlauf des NHL Draft 2024 gibt es zwei klare Spitzenkandidaten für den ersten Pick: Macklin Celebrini von der Boston University und Cole Eiserman aus dem US National Team Development Program. Bisher hat Celebrini in der Einschätzung der Scouts die Nase vorne. In seiner ersten Saison in der Universitätsliga NCAA kann der 17-jährige Center bisher voll überzeugen.

Beeindruckende Rookie-Saison

Die NCAA ist eine Liga mit starker Konkurrenz, in der Celebrini sich trotz jungen Alters behauptet. In 13 Spielen erzielte er 22 Punkte (9 Tore, 13 Assists) und liegt damit auf dem dritten Platz der Scorerliste. Vor ihm stehen nur noch Jack Devine mit 24 Punkten (13 Tore, 11 Assists) und Massimo Rizzo mit 25 Zählern (6 Tore, 19 Assists). Die beiden sind allerdings deutlich älter. Devine ist 20 und Rizzo 22. Beide wurden bereits in die NHL gedraftet.

Vergangene Saison war Adam Fantilli, der dritte Pick beim NHL Draft 2023, der Topscorer der NCAA. Er sammelte 65 Punkte (30 Tore, 35 Assists) in 36 Spielen. Es war die höchste Ausbeute seit Jack Eichel und Kyle Connor ihre Saison 2015 und 2016 jeweils mit 71 Punkten abschlossen.

Mit 1,81 Punkten pro Spiel war Fantillis Schnitt etwas besser als Celebrinis von 1,69. Allerdings ist Celebrini noch etwas jünger als Fantilli damals war und er musste sich erst im Sommer einer Operation an der Schulter unterziehen. Er scheint sich aber von Spiel zu Spiel wohler in der Liga zu fühlen und könnte in den verbleibenden zwei Dritteln der Saison durchaus noch aufholen.

Vor der Universität spielten Fantilli und Celebrini ebenfalls in der gleichen Liga, der USHL. Fantilli stellte mit 74 Punkten (37 Tore, 37 Assists) einen Rekord für einen Spieler in der Saison vor seinem Draft-Jahr auf. Bereits in der folgenden Saison pulverisierte Celebrini diesen Bestwert mit 86 Punkten (46 Tore, 40 Assists).

Universität mit stolzer NHL-Tradition

Dass die Boston University Spitzentalente für den Draft stellt, ist längst nichts Neues mehr. 84 Spieler schafften den Sprung von der BU in die NHL. Darunter befinden sich ehemalige Größen, wie Keith Tkachuk, Chris Drury und Tony Amonte. Unter den aktiven NHL-Spielern stechen Namen wie Brady Tkachuk, Clayton Keller, Kevin Shattenkirk, Charlie McAvoy und Eichel heraus.

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Aiden Celebrini, Macklins älterer Bruder, ist ebenfalls im Team von Boston und wurde vergangene Saison von den Vancouver Canucks in der sechsten Runde (Nr. 171) gedraftet. Auf dem Eis ist er jedoch das Gegenteil seines torgefährlichen kleinen Bruders, nämlich ein Verteidiger, der sich voll auf seine Aufgaben in der Defensive konzentriert.

Insgesamt stehen in der Mannschaft 13 Spieler, die bereits gedraftet wurden, darunter hoch gehandelte Talente, wie die Verteidiger Lane Hutson und Tom Willander.

Celebrinis Stärken

Einer der Hauptgründe dafür, dass Celebrini in den Augen der Scouts vor Eiserman steht, ist seine Vielseitigkeit. Er ist ein Stürmer, der kaum Schwächen hat und in praktisch allen Bereichen ein hohes Niveau zeigt. Er ist ein erstklassiger Skater, schnell, zweikampfstark und kreativ. Celebrini beweist auf dem Eis für sein Alter überraschende Reife und Ruhe. Er ist nicht nur in der Offensive extrem gefährlich, sondern achtet außerdem auf die eigene Abwehr. Mit 1,83 Meter ist er nicht der größte Spieler, aber auch nicht besonders klein und er kann seine 86 Kilogramm dank seines stabilen Skatings effektiv einsetzen.

„Ich sehe Macklin vor allem als Spielmacher“, ließ NHL Central Scouting Director David Gregory wissen. „Er kann schießen und Tore erzielen, aber er schafft vor allem viele Chancen, zieht Aufmerksamkeit auf sich und bedient dann seine Mitspieler in guten Positionen. Wenn er als Vollstrecker auftreten muss, macht er aber auch das.“

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Vergangene Saison gab Celebrini im Alter von 16 Jahren sein Debüt für die kanadische U18-Nationalmannschaft. Bei der U18-WM gelangen ihm 15 Punkte (6 Tore, 9 Assists) in sieben Spielen. Als einer der jüngsten Spieler des Turniers avancierte er zum fünftbesten Scorer und punktbesten Kanadier. Im Spiel um Bronze unterstrich er seine Fähigkeiten als Torschütze und schoss seine Mannschaft in der Verlängerung zum 4:3-Sieg gegen die Slowakei.

Ein weiterer Faktor, auf den NHL-Teams Wert legen, ist Celebrinis Arbeitshaltung. Er weiß genau, dass er in jeder Liga, in der er bis dato spielte, zur Elite gehörte. Darauf ruht er sich aber nicht aus, sondern sucht ständig nach Lektionen, die er lernen kann und passt sein Spiel immer wieder an.

Celebrini ist kein Connor Bedard und kein Connor McDavid. Das wäre auch eine unfaire Erwartung. Der voraussichtliche Top-Pick hat jedoch das Potenzial, sich zu einem Spieler zu entwickeln, der in der NHL auf den vorderen Plätzen mitmischt. Entwickelt er sich weiter wie bisher, könnte er der Spitzenspieler und das Gesicht eines Teams werden und zu einem Topscorer heranreifen.

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