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Am 1. Januar um 20 Uhr MEZ findet im Cotton Bowl Stadium in Dallas das Bridgestone NHL Winter Classic 2020 statt. Die Dallas Stars treffen auf die Nashville Predators. Das Winter Classic unter freiem Himmel fand seit 2008 bereits elf Mal statt, doch dieses Mal wird eine andere Atmosphäre herrschen. Für gewöhnlich finden diese Spiele bei Minusgraden statt, es schneit, ein richtiges Winter Game eben. Diese Saison wird das Spiel in Texas stattfinden, wo selbst an Neujahr frühlingshafte 13 Grad vorhergesagt werden. Es wird ein Winter Game der etwas anderen Art.

"Um ehrlich zu sein, ich wusste nicht, was ich erwarten sollte, als das Spiel angekündigt wurde", erinnerte sich Center Radek Faksa nach dem Training am Dienstag und sprach über die Begeisterung, die in Dallas herrscht. "Seitdem redet jeder nur noch darüber, das ist ein riesiges Thema. Als ich heute hier ankam, war ich überwältigt davon, wie hier alles organisiert ist. Wir sind wirklich aufgeregt, man fühlt die Vorfreude der Fans und es wird ein großartiges Spiel."
Oft wird ein Unterschied zwischen den sogenannten traditionellen Märkten, den Städten, die eine lange Eishockey-Tradition haben und daher für gewöhnlich im Norden in kälteren Klimazonen liegen und den weniger traditionellen Märkten, Städten wie Dallas, San Jose und Tampa gemacht. Mittlerweile machen diese südlich gelegenen Teams jedoch einen beträchtlichen Teil der NHL aus und sind teilweise auch schon seit geraumer Zeit in der Liga aktiv. Die Stars etwa, wurden 1967 als Minnesota North Stars gegründet und zogen 1993 nach Dallas. Seit mehr als 25 Jahren wird im größten Ballungsraum von Texas also NHL-Eishockey gespielt, 1999 holten die Stars sogar den Stanley Cup. Die meisten heutigen Spieler dürften sich gar nicht mehr an eine NHL ohne die Stars erinnern. Dennoch sind Teams wie die Stars für viele nach wie vor fremd und haben etwas Unnahbares.
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"Als ich nach Dallas kam, wusste ich nicht wirklich, was ich erwarten sollte", gestand der Kanadier Tyler Seguin. "Ich habe Cowboy-Hüte und die typischen Sachen erwartet. Aber die Leute, die wir hier haben, die Familien, sind begeistert davon, was sie hier an NHL-Eishockey gesehen haben und es wird eine grandiose Veranstaltung."
Ein Spiel unter freiem Himmel, vor einer Menge an Zuschauern, die ansonsten drei, oder sogar mehr NHL-Stadien füllen würden, ist immer etwas Besonderes für alle beteiligten und vor allem die Spieler auf dem Eis.
"Ich glaube ich habe zum letzten Mal mit zehn Jahren mit Freunden auf dem See gespielt", erinnerte sich Faksa an seine Kindheit. "Das war wahrscheinlich das Erlebnis, dass dem hier am nächsten kommt. So ein Spiel habe ich noch nie erlebt."
Viele Spieler bestreiten eine lange Karriere, ohne jemals die Chance zu bekommen, an einem solchen Ereignis teilzunehmen. Jeder Spieler freut sich auf die Spiele im Freien, doch durch die bisherige Konzentration auf die traditionellen Eishockey-Regionen, hatten Spieler der Teams im Süden bisher keine großen Hoffnungen.

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"Das ist etwas Besonderes, vor allem, wenn man von Boston kommt", so Seguin, der von 2010 bis 2013 für die Boston Bruins spielte. "Da konnte ich nicht in dem Spiel antreten, dass sie bekommen haben, ich kam erst in der Saison danach zu den Bruins. Als ich nach Dallas kam, dachte ich nicht, dass ich hier mal ein Spiel unter freiem Himmel erleben würde."
Mit dem Winter Classic wollen die Stars ein deutliches Zeichen setzen, dass sie sehr wohl eine Tradition haben, dass auch in Texas Eishockey gelebt wird, dass die NHL zu Dallas gehört und Dallas zur NHL.
"Das bedeutet viel für unsere Organisation", freute sich John Klingberg, der als Schwede einiges über Eishockey-Tradition weiß und im hohen Norden mit dem Hockey-Virus infiziert zur Welt kam und aufwuchs. "Wir wollen Eishockey hier im Süden etablieren und mehr Leute und vor allem Kinder für Eishockey interessieren. Das ist ein wichtiger Schritt. Wir haben in dieser Hinsicht zuvor schon gute Arbeit geleistet, aber das Winter Classic zu bekommen, wird uns wirklich helfen."