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In der Nacht von Freitag auf Samstag spitzt sich der Kampf um die Playoff-Plätze weiter zu. Gleich vier Aspiranten auf eine Wildcard der Western Conference sind im Einsatz. Im Osten wollen die Toronto Maple Leafs einen weiteren Schritt in Richtung Franchiserekord machen und die Washington Capitals möchten ihre Siegesserie fortsetzen.

Fünf Aspekte auf die es zu achten gilt:
Spiel eins nach Playoff-Einzug
Durch die Niederlage der Florida Panthers bei ihrem Gastspiel in Ottawa am Donnerstag, qualifizierten sich die Toronto Maple Leafs (46-24-7) für die Stanley Cup Playoffs der Eastern Conference einen Tag vor ihrem Gastauftritt im Barclays Center gegen die New York Islanders (32-35-10). Die Maple Leafs ziehen seit 2005 zum dritten Mal, nach 2012/13 und 2016/17, in die Playoffs ein. Mit einem Punktgewinn in Brooklyn würde das kanadische Traditionsteam die 100-Punkte-Marke erstmals seit 14 Jahren erreichen.

Fünf Zähler fehlen den Maple Leafs noch, um ihren Franchiserekord von 103 Punkten aus der Saison 2003/04 zu überbieten. Für ausreichend Motivation dürfte bei den Schützlingen von Headcoach Mike Babcock dementsprechend gesorgt sein.
"Es ist ziemlich großartig, wenn man bedenkt, wie lange es dieses Team schon gibt. Das ist ein Verdienst der harten Arbeit, die die Jungs (bis jetzt) geleistet haben, aber es gibt noch viel mehr zu tun", gibt Maple Leafs Stürmer Patrick Marleau die weitere Marschrichtung vor.
Die am vergangenen Montag aus dem Rennen, um die Playoff-Plätze eliminierten Islanders konnten seit dem 15./16. Februar keine zwei Spiele in Folge mehr doppelt punkten. Zuletzt bezwangen sie in der kanadischen Hauptstadt die Ottawa Senators mit 4:3 - kein gutes Omen.
Endstation Washington D.C
Die Playoff-Chancen der Carolina Hurricanes (34-32-11) sind nur noch rein theoretischer Natur angesichts eines Rückstands von zehn Punkten auf einen zweiten Wildcard-Platz in der Eastern Conference. Mit einer Niederlage in der Capital One Arena gegen die Washington Capitals (46-24-7) wäre ihr vorzeitiges Saisonende besiegelt.
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Die Capitals befinden sich schon im Playoff-Modus. Sie verließen fünfmal in Folge das Eis als Sieger und festigten ihren Spitzenplatz in der Metropolitan Division. Auch ihre Playoff-Teilnahme haben sie sich schon gesichert.
Der deutsche Schlussmann Philipp Grubauer musste aufgrund einer Verletzung im unteren Körperbereich in der Heimpartie gegen die New York Rangers (3:2 OT) pausieren, so dass Braden Holtby wieder den Vorzug bekam und seine Arbeit sehr ordentlich verrichtete (35 Saves).
"Ich habe zwei Torhüter. Wenn das heute ein Hinweis war, wohin das Spiel von [Holtby] geht und da ich weiß, wo Grubauer steht, dann lässt sich sagen, dass wir über zwei gute Torhüter verfügen, die wertvolle Minuten für uns gespielt haben. .... Wir haben noch ein paar Spiele übrig und werden sehen, wo wir dann sind", kommentierte Cheftrainer Barry Trotz nach ihrem letzten Auftritt die Torwartsituation bei den Capitals
Bereit für den siebten Streich
Es ist gerade einmal einen guten Monat her, da lagen die St. Louis Blues (43-28-5) als Zehntplatzierte der Western Conference außerhalb der Playoff-Ränge und wiesen einen Rückstand von sieben Punkten auf den dritten Platz in der Central Division aus. Doch die Blues rafften sich zusammen, es ging ein Ruck durch die Mannschaft und plötzlich klappt es wieder mit dem Siegen.
Seit mittlerweile sechs Partien ist das Team von Mike Yeo ungeschlagen, befindet sich auf dem ersten Wildcard-Platz und selbst die drittplatzierten Minnesota Wild sind wieder in Reichweite.
Zu Besuch bei den Vegas Golden Knights (48-22-7), dem Tabellenführer der Pacific Division und, Stand heute, potenziellen Playoff-Erstrundengegner soll der siebte Streich folgen.
Zuletzt gewannen die Blues zuhause gegen die San Jose Sharks nach Verlängerung mit 3:2.

"Wir wissen nur, dass wir die Punkte brauchen", sagte Blues-Center Brayden Schenn. "Wir haben die wichtigen Saves zur rechten Zeit, die Jungs spielen defensiv gut und wenn wir in Puckbesitz sind, greifen wir an, weil wir wissen, dass wir den Extrapunkt brauchen", erklärte Blues-Center Brayden Schenn das Erfolgsrezept.
Doch auch die Golden Knights sind auf jeden Zähler angewiesen, nachdem ihr Vorsprung an der Tabellenspitze gegenüber den Zweitplatzierten Sharks seit Ende Februar von zehn auf fünf Punkte geschmolzen ist.
"Wir hatten gute Chancen, aber wir müssen konsequenter sein. Ich möchte, dass unser Team über die gesamten 60 Minuten eine solide Arbeit abliefert. Das ist uns in den letzten drei Spielen nicht gelungen [1-1-1]. Das müssen wir ändern", resümierte Vegas' Trainer Gerard Gallant nach der 2:3-Heimpleite gegen die Arizona Coyotes am Mittwoch.
Nachbarschaftsduell mit Brisanz
Fast täglich tauschen die Los Angeles Kings (43-28-7) und die Anaheim Ducks (39-25-13) die Plätze im Kampf um den dritten Rang in der Pacific Division. Ein einzelner Punktverlust kann entscheidend sein, ob man außerhalb der Playoff-Ränge die Saison beendet oder sich als Drittplatzierter in die Postseason einzieht. Es bliebe noch die Option sich über eine der beiden Wildcards zu qualifizieren, um die sich jedoch weitere drei Teams aus der Central Division bemühen.

Die Ducks kassierten, nach einer Erfolgsserie von sechs Partien, in denen sie hintereinander punkteten (5-0-1), zuletzt eine schmerzhafte 1:4-Niederlage bei den Vancouver Canucks und fanden sich auf dem zweiten Wildcard-Platz wieder.
Anaheims Chefcoach Randy Carlyle hob die Bedeutung der heutigen Heimpartie gegen den Lokalrivalen hervor: "Wir haben wahrscheinlich die zwei wichtigsten Spiele des Jahres vor uns. Das fasst es so ziemlich zusammen. Alle sind sie gezwungen zu punkten und wir werden auf einem höheren Niveau spielen müssen als heute Abend."
Keinen Ausrutscher mehr leisten
Ausgerechnet jetzt, wenn es im Saisonendspurt darauf ankommt sein bestes Eishockey abzuliefern, beginnen die Colorado Avalanche (41-28-8) zu schwächeln. Aus ihren letzten vier Begegnungen holten die Avalanche nur zwei von acht möglichen Zählern (1-3-0), ließen sich von den Blues überholen und aus den Playoff-Plätzen verdrängen.
Vor der Heimpartie gegen die Chicago Blackhawks (32-36-10) beträgt Colorados Rückstand auf einen Wildcard-Platz einen mageren Punkt. Dass ihnen die Blackhawks, für die die Saison bereits gelaufen ist, liegen, hat die Truppe von Jared Bednar vor zehn Tagen im United Center gezeigt, wo sie ihren heutigen Gegner mit 5:1 niederrangen.

Zu bemängeln hatte Bednar in den letzten vier Auftritten die mangelnde Chancenverwertung im Überzahlspiel (1-13): "Wir zählen allgemein auf unser Powerplay, das uns in jeder Partie zu mindestens einem Tor verhelfen soll. Das vermissten wir in den letzten paar Begegnungen. Unser Überzahlspiel war nicht mehr großartig. Zu langsam an der Scheibe, zu wenig Bewegung. Der Puck soll nicht die Arbeit machen. Das war mir alles zu starr. Uns fehlte die Angriffsmentalität."
Die weiteren Spiele vom Freitag:
Tampa Bay @ NY Rangers
Für die New York Rangers (33-35-9) geht es in der laufenden Saison nur noch darum sich mit anständigen Vorstellungen aus der Saison zu verabschieden. Ein Vorhaben, das ihnen teilweise ganz gut gelingt. In Washington gaben sie sich den Capitals erst in der Verlängerung mit 2:3 geschlagen. Die seit drei Spielen sieglosen Tampa Bay Lightning (51-22-4) sollten gewarnt sein. Ein Selbstläufer wird das heute Abend im Madison Square Garden wiederum nicht.