Die U20-Weltmeisterschaft ist beendet und das Juniorenteam aus Kanada sicherte sich zum zweiten Mal in neun Jahren die Goldmedaille. Die einzige deutschsprachige Nation, die sich qualifiziert hatte, war die Schweiz. Mit einem Team, dem Stars wie Nico Hischier aus dem Vorjahr fehlten, erreichten sie das Minimalziel, den Klassenerhalt. Im Viertelfinale setzte es eine deutliche 2:8-Niederlage gegen den späteren Weltmeister aus Nordamerika. Trotz der Abwesenheit der aufsehenerregendsten Talente der letzten Jahre, standen immerhin noch sechs Spieler im Kader der Eidgenossen, die unter Beobachtung des NHL Central Scouting stehen.
Bei der U20-WM geht es jährlich nicht nur den Verbänden darum zu beweisen, wer den besten Nachwuchs hat, das Turnier ist auch eine wichtige Bühne für junge Spieler, um Talentsucher der besten Liga von sich zu überzeugen. Die Schweiz schickte einen Torhüter, drei Verteidiger und zwei Stürmer ins Feld, die als Kandidaten für den NHL Draft 2018 gehandelt werden. Konnten die Spieler die Scouts bei dem Turnier überzeugen?
Bei der Einschätzung der individuellen Leistungen ist erwähnenswert, dass genau jene Spieler, die als die talentiertesten im Schweizer Nachwuchs gelten, die jüngsten der Mannschaft sind. Sie haben teilweise noch körperliche Nachteile und einen Mangel an Erfahrung bei internationalen Partien auf diesem hohen Niveau.
Auf der Position des Torwarts nahmen die Schweizer Akira Schmid in ihren Kader auf. Der 17-jährige Schlussmann ist für die U20 des SC Langnau in der höchsten Junioren-Spielklasse der Schweiz aktiv. Er wurde in der Liste der Scouts vor dem Turnier als Kandidat für die zweite oder dritte Runde des Drafts gehandelt. Allerdings bekam er am Ende doch keine Gelegenheit, sein Talent unter Beweis zu stellen, da seine älteren und erfahreneren Kollegen Philip Wuthrich und Matteo Ritz stets den Vorzug bekamen und er zu keinem Einsatz kam.
In der Abwehr standen Davyd Barandun, Tim Berni und Nico Gross auf dem Prüfstand. Barndun ist für den HC Davos, Berni für die Küsnacht Lions in der zweiten Schweizer Liga im Einsatz. Gross ist der einzige in Nordamerika aktive. Er steht in Diensten der Oshawa Generals in der Ontario Hockey League und wird als Anwärter auf einen Platz in Runde zwei bis drei gehandelt. Seine beiden Verteidiger-Kollegen dürften erst in späteren Runden beim Draft gezogen werden.