End Racism Press Conference Nazem Kadri Pierre-Edouard Bellemare Unity

Ryan Reaves tat sich schwer mit dem was er wollte, als er sich am Mittwoch ins Bett legte.
Der Stürmer der Vegas Golden Knights wusste, dass die NBA-Spieler ihre Playoff-Spiele aus Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt boykottiert hatten, nachdem ein weißer Polizist den Schwarzen Jacob Blake in Kenosha (Wisconsin) mindestens sieben Mal in den Rücken geschossen hatte. Er wusste, dass auch die die Spieler der WNBA, Major League Baseball und die Major League Soccer aus Protest ihre Spiele des Tages boykottiert hatten.

Und er wusste, dass die Golden Knights für ihr Spiel 3 in der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs für Donnerstag im Rogers Place von Edmonton eingeplant waren.
"Werde ich wirklich als der einzige aus meiner Mannschaft protestieren", fragte Reaves sich selbst. "Oder werden einige andere Jungs mitmachen?"
Als Reaves am Donnerstag aufwachte, fand er eine Textnachricht von seinem ehemaligen St. Louis Blues-Teamkameraden Kevin Shattenkirk, dessen Tampa Bay Lightning am Donnerstag gegen die Boston Bruins in Toronto hätten spielen sollen, vor. Reaves ist schwarz, Shattenkirk weiß. Shattenkirk schrieb, dass einige Jungs aus dem Osten Redebedarf hätten.
Es folgte eine Nachricht, dass auch Canucks-Spieler reden wollten.

Reaves

"Die Unterhaltung fing mit weißen Spielern an", sagte Reaves. "Ich denke, dass das eine entscheidende Sache ist, wenn man sieht, wie wir jetzt alle zusammengekommen sind."
Am Ende führte dies zu der Entscheidung der Spieler am Donnerstag und Freitag keine Playoff-Spiele austragen zu wollen. Ein Plan, den die NHL unterstützte.
Nach der Bekanntgabe der Entscheidung am Donnerstag, begaben sich fünf Spieler vor die Mikrofone in Edmonton: Reaves, Colorado Avalanche-Center Pierre-Edouard Bellemare, Dallas Stars-Stürmer Jason Dickinson, Canucks-Center Bo Horvat und Avalanche-Center Nazem Kadri. Alle vier verbliebenen Mannschaften der Western Conference waren vertreten.
"Ich denke, wenn man in diesen Raum blickt sieht man eine Menge weiße Athleten. Das ist ein wichtiges Statement", sagte Reaves. "Es ist toll, dass die NBA, die MLB und die WNBA das gemacht haben. Sie haben viele schwarze Spieler in diesen Ligen. Aber wenn alle Spieler hier im Raum sagen 'Wisst ihr was? Wir sehen das auch und wir unterstützen euch', dann ist das phantastisch.
"Ich kämpfe gegen sie auf dem Eis, aber abseits der Spiele würde ich alles für sie tun. Ich könnte nicht stolzer auf sie sein. Das Statement von heute wird lange Bestand haben. Diese zwei Tage können nichts Grundlegendes ändern, aber sie sind ein kraftvolles Zeichen. Insbesondere, weil es aus dieser Liga kommt."
Reaves hat eine einmalige Sicht auf die Dinge. Nach einem Bericht des Las Vegas-Journal ist seine Mutter Brenda eine Weiße. Sein Vater Willard ist ein Schwarzer, der früher als Sergeant bei der Manitoba Sheriff Services in Winnipeg gearbeitet hat. Sein Ur-Urgroßvater Bass Reevs, dessen Name sich aufgrund der damaligen Gesetzeslage noch anders schrieb, war der erste Schwarze Deputy U.S. Marshall.
Als die Golden Knights am 3. August im Rahmen der Platzierungsrunde vor den Stanley Cup Playoffs gegen die Stars spielten, war dies das erste Spiel des Teams seit dem Tod von George Floyd, der am 25. Mai von einem weißen Polizisten bei seiner Verhaftung getötet wurde. Reaves kniete sich damals gemeinsam mit Dickinson, Robin Lehner und Tyler Seguin von den Stars bei der Hymne hin.
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"Er ist ein cleverer Typ, der große Loyalität gegenüber seiner Herkunft aber auch der Gesetzeshüter verspürt", sagte Golden Knights-Trainer Peter DeBoer. "Er macht nichts ohne sich genau über die Konsequenzen Gedanken gemacht zu haben."
"Und als wir darüber gesprochen haben, was hier heute abläuft, da hatte er meine volle Unterstützung. Ich denke nicht, dass er vergangene Nacht viel geschlafen hat. Das wird ihn alle sehr belastet haben. Jetzt wird er sich wohl fühlen mit der Entscheidung. Ich bin sehr stolz auf ihn und unterstütze ihn."
Es ist signifikant, dass Reaves, ein harter Spieler, seine Mitspieler hinter sich versammelt hat, darunter einige Gegner aus den Playoff-Serien.
"Ich denke, dass ist ein Teil des Statements", sagte Canucks-Coach Travis Green. "Es gibt den Sport und Dinge im Leben, die wichtiger als der Sport sind. Ich war nicht überrascht heute Morgen als ich zu unseren Spielern sprach und sie mir sagten, dass sie mit Ryan sprechen wollten. Es fühlte sich sehr richtig an."
"Diese Jungs halten innerhalb der Liga zusammen. Häufig treten sie gegeneinander an, doch sie kümmern sich auch umeinander. Deshalb können sie auf dem Eis ja noch immer hart gegeneinander spielen. Ich habe gespürt, dass es meiner Mannschaft wichtig war, dass Ryan und das Team aus Vegas gespürt haben, dass wir zu 100 Prozent hinter ihnen stehen in diesen Fragen."
"Es ist schwer für mich nicht stolz auf sie zu sein."