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Es ist schon Normalität, dass Patrick Kane die Chicago Blackhawks jubeln lässt, wie er es am Mittwoch bei einem 5:4-Sieg nach Verlängerung gegen die Detroit Red Wings erneut schaffte. Der Star der Blackhawks sorgte mit zwei Toren, darunter auch das Siegtor, für einen erneuten Erfolg und zwei wichtige Punkte. Chicago liegt nun mit 61 Punkten (26-26-9) gleichauf mit den Dallas Stars, die die zweite Wildcard in der Western Conference innehalten.

Mittlerweile käme es einem wie ein unerklärliches Phänomen vor, wenn Kane in einem Spiel nicht punkten würde. Seit 19 Spielen stand neben seinem Namen in Sparte Punkte schon keine Null mehr. Die letzte Nullrunde schrieb er am 1. Januar bei einer 2:4-Niederlage gegen die Boston Bruins. Seitdem landeten 42 Punkte (16 Tore, 26 Assists) auf seinem Konto. Am Mittwoch endete seine Serie von 17 Spielen mit mindestens einem Assist, ein Franchise-Rekord. Seine Punkteserie ist die zweitlängste in der Historie der Blackhawks. Der Rekordhalter heißt mit 26 Spielen aus der Saison 2015/16 ebenfalls Kane.

CHI@DET: Kane in der Verlängerung für die Blackhawks

In der laufenden Saison trieb der Stürmer Stärke die Blackhawks aus dem Tabellenkeller in eine aussichtsreiche Position im Rennen auf die Stanley Cup Playoffs. Ihn persönlich brachte die Flut an Punkten auf den zweiten Platz der Scorerwertung.
Mit 92 Punkten (38 Tore, 54 Assists) liegt er nur sieben Zähler hinter Nikita Kucherov, der die Liga anführt. In der Liste der erfolgreichsten Torjäger steht Kane ebenfalls auf Rang zwei, nur Alex Ovechkin überbietet ihn mit 42 Toren noch um vier Treffer.
Serien von drei, vier, oder fünf Spielen in Folge können noch mit Glück, guter Tagesform und guten Mitspielern erklärt werden. Wenn eine solche Phase darüber hinaus geht, kann man davon ausgehen, dass sie ein Zeichen eines großen Offensivtalents ist. Das wird auch deutlich, wenn man die Rekordhalter aus dem deutschsprachigen Raum betrachtet.
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Am deutlichsten wird das am Beispiel des österreichischen Rekords von Thomas Vanek, der in der Saison 2013/14 in zehn Spielen in Folgen punktete. Dabei verzeichnete er, damals noch in Diensten der Buffalo Sabres, 15 Punkte (5 Tore, 10 Assists). Es ist nur passend, dass Vanek den Bestwert eines Österreichers in der NHL hält. Es kann keine Diskussion geben, wer der größte Spieler aller Zeiten aus der Alpenrepublik ist.
Vanek hält die Rekorde für die meisten Spiele (1018), Tore (369), Assists (413), Punkte (782), Punkte pro Spiel (0,77), Tore im Powerplay (135), Punkte im Powerplay (265), Siegtore (56) und Tore in der Verlängerung (6). Lediglich in den Statistiken in Unterzahl liegt Michael Grabner mit 19 Toren und 25 Punkten vor ihm auf Platz eins.
In Anbetracht von Vaneks außergewöhnlicher Karriere muss man sich fragen, zu was die Rekordhalter für die längsten Punkteserien aus Deutschland und der Schweiz noch fähig sind. Die stehen im Gegensatz zu dem 35-jährigen Vanek noch am Beginn ihrer Karriere. Den deutschen Rekord hält Leon Draisaitl mit elf Spielen in Folge, bei den Eidgenossen teilen sich Kevin Fiala und Timo Meier den Bestwert mit neun Partien.
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Draisaitl ist mit seinen 23 Jahren bereits jetzt ein absoluter Superstar. Er lieferte die drei punktbesten Spielzeiten eines deutschen Spielers in der NHL-Geschichte mit einem Rekordwert von 77 Punkten (29 Tore, 48 Assists) aus der Saison 2016/17. Zusätzlich ist er mit 38 Toren in einer Saison auch der effizienteste Torschütze. Draisaitl ist in dieser Saison mit 71 Zählern und 35 Toren auf bestem Wege seine eigenen Rekorde zu brechen. Als kongeniales Duo mit Connor McDavid ist er der Motor in der Offensive der Edmonton Oilers.
Fiala und Meier haben außer ihrer Serie von neun Spielen noch keine nationalen Rekorde gebrochen, doch mit gerade einmal 22 Jahren bleibt ihnen noch jede Menge Zeit. Sie belegen bereits die Plätze drei bis fünf der torreichsten Saisons eines Schweizer Spielers, Fiala mit 23 Toren für die Nashville Predators, Meier mit 21 Toren für die San Jose Sharks in der Saison 2017/18.

VAN@SJS: Meier haut Karlssons Pass im Powerplay rein

Meier steht auch in der laufenden Saison bei 21 Treffern und könnte Nino Niederreiters Bestwert von 25 Toren übertreffen. Die beiden Spieler sind Paradebeispiele für die hervorragende Nachwuchsarbeit in der Schweiz und stehen im Mittelpunkt der Zukunft des Eishockeys in ihrem Land.
Mit ihren offensiven Qualitäten sind Spieler wie Draisaitl, Meier und Fiala nicht nur wertvolle Teile ihrer Mannschaften in der NHL, sie sind auch ein Aushängeschild für den Sport und die Ausbildung in ihrer Heimat. Ihre Punkteserien zeigen, dass sich selbst relativ kleine Eishockey-Nationen gut entwickeln und effektive Torjäger hervorbringen können.