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Mit einer neuerlichen Glanzleistung hat Torhüter Philipp Grubauer den Colorado Avalanche zu einem wichtigen Sieg im Kampf um die Stanley Cup Playoffs verholfen. Beim 3:1-Auswärtserfolg gegen die Minnesota Wild am Dienstag wehrte er 36 Schüsse ab und schuf damit die Grundlage für den doppelten Punktgewinn seines Teams gegen einen der härtesten Konkurrenten um einen Platz in der Endrunde. Bereits im vorangegangenen Match am Sonntag hatte der 27 Jahre alte Rosenheimer mit seinen Paraden großen Anteil am 3:0 gegen die New Jersey Devils.

Es waren vor allem seine geistesgegenwärtigen Handlungen in zwei Schlüsselszenen, mit denen Grubauer gegen die Wild seine ganze Klasse unter Beweis stellte und drohendes Unheil für die Avalanche abwendete. Beim Stand von 1:1 im zweiten Drittel lenkte er einen Schuss von Eric Staal reaktionsschnell mit dem Schlittschuh zur Seite ab und verhinderte damit einen Rückstand. Im letzten Abschnitt rettete er seiner Mannschaft mit einem spektakulären Schoner-Save gegen den allein vor ihm stehenden Pontus Aberg die 2:1-Führung. Ohne diese beiden Großtaten hätte die Partie leicht einen unerfreulichen Ausgang für Colorado nehmen können. So aber jubelten am Ende die Gäste über zwei wertvolle Punkte.

COL@MIN: Grubauer stoppt Staal mit Schlittschuh

Grubauer knüpfte im Spiel bei den Wild nahtlos an die starke Darbietung vor heimischem Publikum gegen die Devils an. Auch in dieser Begegnung strahlte er in kritischen Situationen viel Ruhe und Sicherheit aus. Folgerichtig wurde er nach seinem Shutout zum First Star seiner Mannschaft gekürt. Spielübergreifend blieb Grubauer gegen New Jersey und Minnesota exakt 93:58 Minuten unbezwungen. Gegen den abgefälschten Schuss von Wild-Angreifer Zach Parise im Powerplay war er dann allerdings machtlos.
Durch den Sieg in Minnesota sind die Avalanche bis auf zwei Punkte an die Arizona Coyotes herangerückt, die derzeit den zweiten Wildcard-Platz für die Playoffs in der Western Conference belegen. Zwischen diesen beiden Vertretungen liegen die Wild.
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Die Torhüterposition galt in dieser Saison phasenweise als Achillesferse der Avalanche. Davon kann jedoch längst keine Rede mehr sein, erst recht nicht nach den hervorragenden Auftritten von Grubauer in den vergangenen Wochen. Der deutsche Nationaltorwart blieb bei seinen jüngsten sieben Einsätzen dreimal ohne Gegentor. Insgesamt musste er in dieser Zeitspanne im Schnitt lediglich 0,83 Treffer pro Spiel hinnehmen. Seine Fangquote betrug 97,1 Prozent.
Mit diesem Arbeitsnachweis zählt Colorados Schlussmann momentan zu den Besten seiner Zunft in der NHL. Wenn man die Spiele seit 23. Februar heranzieht, bewegt sich nur Marc-Andre Fleury von den Vegas Golden Knights in solchen Sphären. Zwei Shutouts aus sechs Spielen, eine Fangquote von 97,3 Prozent und ebenfalls ein Gegentorschnitt von 0,83 lautet Fleurys Bilanz.
Der Monat März scheint Grubauer generell zu beflügeln. Vor Jahresfrist stieg er bei den Washington Capitals in der Schlussphase der regulären Saison zum Stammtorhüter auf. Erst im Verlauf der Playoff-Auftaktserie gegen die Columbus Blue Jackets musste er den Platz zwischen den Pfosten wieder an die etatmäßige Nummer 1 Braden Holtby abgeben.
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Im Anschluss an das Match gegen die Devils machte Grubauer deutlich, auf was es für ihn und seine Teamkollegen in den verbleibenden Begegnungen ankommt. "Um in die Playoffs zu kommen, brauchen wir so viele Siege wie möglich. Dafür zählt jeder einzelne Shift von jedem einzelnen Spieler. Wir dürfen nicht darauf spekulieren, dass die Konkurrenz verliert, sondern müssen es selbst richten", lautete seine Ansage.
Viel Zeit zum Durchatmen bleibt den Avalanche nach den Erfolgen gegen die Devils und die Wild nicht. Bereits am Donnerstag wartet mit den Dallas Stars die nächste Herausforderung. Der Klub aus Texas liegt in der Tabelle sechs Punkte vor Colorado und hält die erste Wildcard im Westen in Händen. "Das Duell in Dallas ist ein weiteres wegweisendes Spiel für uns. Wir wollen die zwei Punkte abgreifen und unsere Aufholjagd fortsetzen", sagte Avalanche-Angreifer Tyson Jost im Hinblick auf das Aufeinandertreffen im American Airlines Center.