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Am Freitagabend trafen sich die New York Islanders und die Carolina Hurricanes im Barclays Center zum ersten Spiel der Serie der zweiten Runde in den Stanley Cup Playoffs der Eastern Conference. Sie boten eine Partie, die von Spannung und nicht nur vom Spektakel lebte. Wer ein Torfestival erwartet hatte, wurde bitter enttäuscht.

Die beiden Kontrahenten trennten sich mit 1:0 nach der ersten Overtime, weil die Schlussmänner beider Teams eine regelrechte Galavorstellung ablieferten.
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Robin Lehner (31 Saves) im Kasten der Gastgeber und Petr Mrazek, der bei den Hurricanes zwischen den Pfosten stand, gaben sich lange Zeit keine Blöße. Sie mauerten ihre Tore von unten bis oben zu und verwandelten das Spiel in eine Abwehrschlacht.
Als die Partie nach der regulären Spielzeit noch keinen Sieger gefunden hatte, war klar: Das Torhüterduell wird die Entscheidung bringen. Wer von den beiden Schlussmännern die erste Schwäche zeigt, der wird mit einem 0:1-Rückstand in die Best-of-7-Serie starten.
Dieses undankbare Los erwischte Islanders-Keeper Lehner, weil Jordan Jordan Staal nach nur 4:04 Minuten in der Overtime einen cleveren Spielzug erfolgreich für die Hurricanes abschloss.

CAR@NYI, Sp1: Staal findet die Lücke in Overtime

Carolina hatte sich im Drittel von New York aufgestellt. Lehner zeigte zunächst das gewohnte Bild und wehrte wie gehabt mehrere Schüsse ab.
Dann durchfuhr Nino Niederreiter ein Geistesblitz: Der Schweizer hatte sich im High-Slot positioniert, als das Spielgerät von Brett Pesce zu ihm kam. Er zögerte nicht lange sondern spielte den Puck mit einem raffinierten Zuspiel über die Bande hinter dem Islanders-Tor zu Staal, der sich zwischenzeitlich am rechten Bullykreis Platz verschafft hatte und frei einschieben konnte.
"Der Puck kam von der Bande und ist zu mir gesprungen", erklärte Staal die Situation, die das Spiel entschied. "Ich weiß gar nicht, wie er genau an meinen Schläger kam."
Lehner schaffte die Bewegung zur anderen Seite des Tores nicht mehr rechtzeitig. Er konnte nur noch zusehen, wie die Scheibe über seine Torlinie segelte und hinter ihm im Netz einschlug.

CAR@NYI, Sp1: Lehner schließt die Tür gegen McKegg

"In der Overtime kann einfach alles passieren", resümierte New Yorks Coach Barry Trotz. "Wir kamen aus einem Angriffslauf. Der fünfte Mann kam erst spät zurück und war noch nicht vollständig integriert. Wir haben darüber gesprochen, dass wir Pucks zum Tor bringen müssen. Aber leider waren wir in der Hinsicht etwas zögerlich und dann kam es anders, als wir es uns vorgestellt hatten."
"Wenn man Pucks zum Tor bringt, dann passieren eben gute Dinge", fügte Trotz hinzu.
Die Hurricanes haben die Vorgaben des gegnerischen Trainers voll beherzigt, auf das Tor gefeuert und sich den ersten Sieg geschnappt.
"Wir wollten unbedingt einen guten Start in die Serie haben", erzählte Staal. "Wir wollten einfach in dieses Spiel rollen und weiter auf der Höhe bleiben. Wir wollten weiterhin auf dieser Welle reiten, was uns gelungen ist. Es war ein guter Start."

CAR@NYI, Sp1: Mrazek fängt Baileys Schuss weg

Keeper Mrazek war ein enormer Faktor für dieses gelungene erste Spiel. Er wehrte 31 Schüsse ab und fuhr seinen zweiten Shutout in den laufenden Stanley Cup Playoffs ein.
Vor allem im ersten Spielabschnitt zeigte er seine beste Arbeitsleistung. Die Islanders erspielten sich einige Großchancen und hätten früh mit ein oder zwei Toren in Führung gehen können, doch der Tscheche fischte alles was auf sein Tor kam ab.
"Petey hat uns einige Mal ganz schön aus der Patsche geholfen", lobte Staal seinen Schlussmann. "Er ist ein echter Gamer. Er findet einen Weg, diese großen Saves zur richtigen Zeit zu machen."
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Diese großen Saves zur richtigen Zeit brachten den Hurricanes den ersten Sieg ein. Eine phänomenale Glanztat zeigte Mrazek gegen Valtteri Filppula, eine weitere gegen Josh Baily. Für Hurricanes-Trainer Rod Brind'Amour spielentscheidende Szenen: "Diese Situationen hätten uns das Spiel kosten können."
Mrazek selbst nimmt den Sieg und das Lob zwar gerne an, ist sich aber auch bewusst, dass einem in der Serie nichts geschenkt wird: "Das sind diese Spiele, in denen ein unglücklicher Abpraller alles ändern kann. Wir sind glücklich über den Sieg im ersten Spiel, müssen uns jetzt aber intensiv auf Spiel 2 vorbereiten."
Das zweite Spiel der Best-of-7-Serie findet am Sonntag um 3:00 p.m. ET (21:00 Uhr MESZ) im Barclays Center statt.