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Einer Playoff-erfahrenen Truppe, wie die Pittsburgh Penguins zweifelsfrei eine sind, sollte es nicht passieren, dass sie erst dann aufwachen, wenn sie erst einmal mit dem Rücken zur Wand stehen.
In Spiel 1 der Eastern Conference Halbfinalserie gegen die Washington Capitals glückte dem amtierenden Stanley Cup Champion das Comeback nach einem frühen Gegentor durch Evgeny Kuznetsov und einem 0:2-Rückstand im dritten Drittel.

Pittsburghs erste Sturmformation mit Teamkapitän Sidney Crosby, Rechtsaußen Patric Hornqvist sowie Jake Guentzel, der an allen drei Treffern zum 3:2-Auswärtserfolg beteiligt war, übernahm Verantwortung und bescherte den Penguins einen erfolgreichen Serienauftakt, durch den sie sich den Heimvorteil in der 'Best-of-seven'-Serie sicherten.
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Vielleicht war es dieser glückliche Spielausgang, der das Team von Cheftrainer Mike Sullivan in Sicherheit wiegen ließ, als sie am Sonntagnachmittag zu Spiel 2 in der Capital One Arena der US-Hauptstadt antraten.
Erneut erwischten die Hausherren den besseren Start. 86 Sekunden waren gerade einmal gespielt, ehe Alex Ovechkin die schwarze Hartgummischeibe ins obere rechte Toreck schweißte. Keine Viertelstunde war verstrichen, schon musste sich Penguins Goalie Matt Murray zum zweiten Mal, diesmal von Jakub Vrana, geschlagen geben. Erst nachdem Brett Connolly auf 3:0 erhöht hatte, fanden die Penguins richtig ins Spiel und hatten mit 16-6 Torschüssen im zweiten Durchgang die deutlich größeren Spielanteile.

Pittsburghs Star-Verteidiger Kris Letang setzte mit dem Anschlusstreffer ein erstes Ausrufezeichen, dem noch weitere folgen sollten. Fortuna war den Penguins diesmal jedoch nicht hold. Trotz der zahlreichen Großchancen und zwei Überzahlsituationen im Schlussabschnitt wurde es nichts aus der erhofften Aufholjagd. Selbst die Maßnahme Murray zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vorzeitig, als noch über zwei Minuten auf der Uhr standen, aus dem Kasten zu nehmen, blieb der Erfolg verwehrt. Die Penguins kassierten per Empty Netter den Treffer zum 1:4-Endstand.

Haben die Penguins aus den ihnen erteilten Lektionen gelernt? Die Fans in der PPG Paints Arena, wo in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch Spiel 3 stattfindet, werden sehnsüchtig darauf warten, dass ihre Pens in Führung gehen, und sie mit mächtig viel Lärm bei dem Vorhaben unterstützen.
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Letang ist sich bewusst, dass sie "schon über volle 60 Minuten spielen müssen", um zu gewinnen. Murray betrachtet die letzte Niederlage nicht als Rückschlag: "Wir ließen uns nicht beeindrucken, hatten Antworten parat und nahmen den Kampf an. Abgesehen von den ersten Minuten, in denen wir uns nicht von der besten Seite zeigten, gefiel mir unser Spiel sehr gut."
Beide Defensivkräfte erwähnten jenen Knackpunkt, der entscheidend für den Ausgang der Serie sein kann - die Anfangsphase einer Partie. In dieser unterliefen den Penguins individuelle Fehler. Sie gilt es abzustellen! Beim 0:1 machte Patric Hornqvist, der unfreiwillig die Scheibe Ovechkin auflegte, keine gute Figur und vor dem 0:3 verlor Dominik Simon den Puck an den Gegner.
Teamkapitän Sidney Crosby gab nach dem heutigen Training die Marschroute für Spiel 3 vor: "Wir machen einen Haken hinter dem Geschehenen, blicken nicht zurück, sondern setzen den Fokus auf das, was als Nächstes kommt." Auf den schwachen Start angesprochen bestätigte der 30-jährige Ausnahmestürmer, dass sie an sich selbst den Anspruch stellen, hochkonzentriert in eine Partie zu gehen und dass sie auch über die Mentalität verfügen, dem Gegner von der ersten Sekunde an kämpferisch Paroli zu bieten.
Hierbei könnte ihnen auch Verteidiger Brian Dumoulin, der nach einer harten Attacke von Capitals Tom Wilson in der 25. Spielminute Spiel 2 vorzeitig verlassen musste, wieder zur Verfügung stehen.
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Sullivan wollte auf Nachfrage keine verbindliche Auskunft geben und sprach davon, dass die Entscheidung, ob Dumoulin, Evgeni Malkin und Carl Hagelin eingesetzt werden, erst am Spieltag entschieden wird. Er sieht das Erfolgsrezept darin, dass sie über die Reihen hindurch eine Balance finden müssen, sich aber zu keinem Zeitpunkt das Spiel des Gegners aufbinden lassen dürfen. "Wir müssen uns darauf konzentrieren, unser Spiel so aufzuziehen, damit wir die größte Chance auf einen Sieg haben."
Dabei dürfte es hilfreich sein, nicht erneut früh in Rückstand zu geraten.