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Der Startschuss zur NHL-Saison 2017-18 steht zwar noch nicht unmittelbar vor der Türe, doch die Nachwuchs-Camps sind geschafft und die Trainingscamps in Sichtweite. Wir denken, dass es das Beste ist, die Sommerhitze im August mit Analysen Eurer Lieblingsteams zu bekämpfen.
Jeden Tag wird Euch NHL.com/de im Rahmen der 31 in 31 Serie mit fundierten Einschätzungen der Mannschaften versorgen.
Wo wird die Reise für den Liganeuling Vegas Golden Knights hingehen? Können die Pittsburgh Penguins ihre dritte Meisterschaft in Folge feiern? Welche Teams könnten uns alle überraschen?Alle diese Fragen werden in den täglichen Artikeln beantwortet.
Heute analysieren wir die Toronto Maple Leafs.

Bei den Toronto Maple Leafs ging es diese Saison vor allem darum, ihren Kader weitestgehend intakt zu halten. Sie gaben nur wenige und vor allem keine entscheidenden Spieler ab. Diese Haltung ist auch durchaus berechtigt, schließlich erreichten sie vergangene Saison doch erstmals in vier Jahren und zum zweiten Mal seit 2004 wieder die Playoffs. Diesen Erfolg verdankten sie vor allem ihren Rookies. Angeführt von Auston Matthews, trugen sie entscheidend zur Rückkehr des kanadischen Traditionsclubs in die Endrunde bei.

Matthews, der 19-jährige Draftpick Nummer eins, bewies bereits im ersten Spiel, mit vier Toren, dass die Aufregung um seine Person im Vorfeld der Saison berechtigt war. Diese Qualität zeigte er über die gesamte Saison und erreichte schließlich 40 Tore und 69 Punkte, was ihm die ^Calder Memorial Trophy als bester Rookie der Saison einbrachte. Auch in den Playoffs kam er in sechs Partien auf vier Treffer und fünf Punkte.
Auch wenn Matthews sicherlich das überragende Nachwuchstalent der Maple Leafs war, verdienen noch andere Rookies große Anerkennung. William Nylander lag mit 22 Toren und 61 Punkten nur knapp hinter seinem amerikanischen Kollegen. Der 21-jährige Schwede, der in Calgary geboren wurde, kommt aus einer großen Eishockey Familie. Sein Vater Michael Nylander verbrachte 15 Saisons in der NHL und holte zwei Mal WM-Gold mit Schweden. Sein Bruder Alexander Nylander wurde 2016 von den Buffalo Sabres in der ersten Runde gedraftet und kam zu vier Einsätzen in der NHL.
Der dritte im Bunde ist Mitchell Marner, der 19 Tore und ebenfalls 61 Punkte erzielte. Der 20-jährige Kanadier ist ein hervorragender Vorbereiter, könnte allerdings noch etwas an Gewicht (76 Kg) zulegen.

Auf diese drei jungen Spieler hoffen die Maple Leafs auch kommende Saison wieder. Für das Team wird entscheidend Sein, ob dieses Trio seine Leistungen in die nächste Saison übertragen und weiterhin stabil sein Niveau halten kann. Dabei soll nun auch der größte Neuzugang helfen. Anfang Juli schlug Toronto auf dem Free-Agent-Markt zu und verpflichtete Patrick Marleau für drei Jahre.
Die Punktausbeute des 37-jährigen Veteranen ließ in den letzten Jahren zwar nach, doch mit seinem reichen Erfahrungsschatz, kann er als Anführer auf dem Eis und in der Kabine von unschätzbarem Wert sein, vor allem in einem Team voller junger, unerfahrener Spieler. Besonders in Situationen, in denen der Druck auf das Team wächst, in schwierigen Spielen, in der Schlussphase der Saison und den Playoffs, kann ein Führungsspieler von seinem Kaliber Ruhe in die Mannschaft bringen und die jungen Talente auf Kurs halten.

Marleau verbrachte seine gesamte Karriere, die 1493 Spiele, 508 Tore und 1082 Punkte umfasst, bei den San Jose Sharks, bevor sie diesen Sommer entschieden, seinen Vertrag nicht zu verlängern. Er hält einen Großteil der Vereinsinternen Rekorde und ist einer der bekanntesten Namen im Eishockey. Nun muss er ohne die Unterstützung seines guten Freundes Joe Thornton auf dem Eis, in einer neuen Arena ein fremdes Team anführen.
Mit dieser Kombination, aus Effektivität, Torinstinkt und Schnelligkeit der jungen Spieler und der Erfahrung und Ruhe des Veteranen Marleau, haben die Maple Leafs, unter Leitung von Trainer Mike Babcock, gute Chancen erneut in die Playoffs einzuziehen und womöglich auch weiter in die Endrunde vorzustoßen.