Am Samstagabend kommt es im Nassau Coliseum von Uniondale zum vierten Aufeinandertreffen zwischen den New York Islanders und den Tampa Bay Lightning (8 p.m. ET; USA, CBC, SN, TVAS, NHL.TV, DAZN; So. 2 Uhr MESZ). Die Lightning haben die letzten zwei Partien des Stanley Cup Halbfinales für sich entscheiden können und liegen in der Best-of-7-Serie mit 2:1-Siegen in Front.

Fünf Faktoren, die es bei dem Spiel am Samstag zu beachten gilt:
Point auf den Spuren großer Namen
In jeder der drei Partien gegen die Islanders gelang Brayden Point ein Tor. Er baute damit seine Serie auf sechs Spiele aus, in denen er jeweils getroffen hat und mit elf Toren in 14 Spielen ist der 25-jährige Center der Lightning die unangefochtene Nummer eins bei den diesjährigen Vollstreckern.
Bereits im vergangenen Jahr war Point mit 14 Toren in 23 Playoffpartien der beste Torschütze in den Postseason gewesen. Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass er als sechster Spieler in der NHL-Geschichte in aufeinanderfolgenden Jahren die Playoffs als bester Torschütze abschließen wird und sich unter die großen Namen des Eishockeysports Mike Bossy (1982, 1983), Jari Kurri (1984, 1985 und 1987, 1988), Bobby Hull (1962, 1963), Gordie Drillon (1938, 1939) und Howie Morenz (1924, 1925) einreiht.
Points Vorsprung auf seine direkten Verfolger unter den noch verbliebenen vier Teams beträgt vier Tore (Brock Nelson und Kyle Palmieri jeweils 7 Tore). Wird sich Point weiter absetzen?

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1:2-Serienrückstand ein bekanntes Szenario
Die Chance auf den Einzug in ein Stanley Cup Finale ist nach einem 1:2-Rückstand im Conference- oder Halbfinale einer Best-of-7-Serie alles andere als rosig. In gerade einmal 21,9 Prozent der Fälle drehte die Mannschaft, die hinten lag noch die Serie zu ihren Gunsten (25-89).
Von solchen Zahlen lassen sich die Islanders jedoch nicht beeindrucken, denn sie haben in diesen Playoffs bereits zweimal gezeigt, dass sie mit dem Druck umgehen können. In der ersten Playoffrunde gegen die Pittsburgh Penguins verloren sie nach einem Auftaktsieg (4:3 OT) die Spiele 2 (1:2) und 3 (4:5). Und gegen die Boston Bruins in der Stanley Cup Second Round zogen sie erneut in zwei der ersten drei Aufeinandertreffen den Kürzeren (2:5, 4:3 OT, 1:2 OT). In beiden Fällen antworteten die Islanders mit drei Siegen in Folge und zogen mit 4:2 in die nächste Runde ein.
"Wir hatten schon die letzten zwei Male Erfolg bei einer solchen Ausgangsposition. Wenn man es nicht geschafft hat, hat man immer diese Zweifel. Uns ist es schon zweimal gelungen, also sollte es keinen Zweifel bei unseren Jungs geben. In gewisser Weise hat diese Serie vielleicht gerade erst begonnen", ist Islanders-Coach Barry Trotz zuversichtlich.
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Auswärtsserie fortsetzen
Mit einer Bilanz von 6-1 und einer Punktgewinnquote von 85,7 Prozent sind die Lightning das auswärtsstärkste Team in den Playoffs. Ihre letzten vier Partien in fremden Arenen konnten sie jeweils für sich entscheiden, wobei sie in keinem dieser Spiele mehr als ein Gegentor kassiert haben (2:1, 2:1, 2:0 gg. Carolina Hurricanes; 2:1 gg. Islanders).
Ihr Erfolgsrezept heißt die Räume eng und die Passwege zumachen. Zudem verfügen sie mit Andrei Vasilevskiy über einen der stärksten Torhüter in den Playoffs, wenn nicht sogar über den Besten. Der 26-jährige Russe weist eine Bilanz von 10-4-0 (1. Platz zusammen mit Carey Price von den Montreal Canadiens) aus bei einer Fangquote von 93,5 Prozent (2. hinter Ilya Sorokin von den Islanders), einem Gegentrefferschnitt von 2,13 und zwei Shutouts aus. Werden die Islanders erneut in ihm ihren Meister finden?
Wahlstrom eine Option für Islanders
Die Angreifer der Islanders hatten ihre liebe Mühe, sich gegen die diszipliniert, hart verteidigenden Lightning durchzusetzen. Das ist auch ihrem Trainer nicht entgangen. Könnte ein 21-jähriger Rookie eine Option sein? Warum nicht?
Trotz schloss am Freitag nicht aus, dass der wiedergenesene Oliver Wahlstrom im Aufgebot für Spiel 4 stehen könnte. "Ich habe großes Vertrauen in das, was 'Wally' tun kann, wenn ich ihn einsetze, und er ist eine Option für uns. Also keine Frage, wir haben viel darüber gesprochen, ob er in die Aufstellung kommt oder nicht. Die Entscheidung wurde noch nicht getroffen", so der Coach.
In den ersten fünf Spielen gegen Pittsburgh waren dem Erstrundenpick der Islanders (Nr. 11) beim NHL Draft 2018 ein Tor und zwei Assists geglückt.

Wahlstrom_Islanders

Zwei Teams, ein Spielsystem
Wer schlägt wen mit Mitteln des Kontrahenten? Die Islanders sind bekannt für ihre strukturierte Spielweise, bei der jeder Spieler seine Aufgaben kennt und bei der die Defensive im Vordergrund steht. Es wird bei ihnen hart gearbeitet, es wird sich in die Schüsse geworfen und vor dem gegnerischen Tor gekämpft, wo es richtig weh tut. Tore müssen nicht schön herausgespielt werden, sondern sie sollen fallen.
Genau dieses Konzept haben die Lightning adaptiert, wenn es in den Playoffs gegen die Islanders geht. Die anstehende Partie ist zurückgehend auf die letzte Postseason das zehnte Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in zwei Jahren. Fünf der neun Spiele endeten mit 2:1-Toren, wobei Tampa Bay drei davon für sich entschied.
Solche engen Kisten sieht Lightning-Stürmer Blake Coleman als eine spezielle Herausforderung an: "Man muss bereit sein, den Preis zu zahlen, um vors Tor zu kommen. Wir sind eine physisch starke Gruppe und können auch diese Art von Spiel spielen. Wir wissen, dass es ein hartes Stück Arbeit sein wird und wir haben eine Menge Respekt vor den Islanders. Das macht einerseits unseren Job schwieriger, aber es ist auch eine große Aufgabe für uns."