Hischier_Mueller

Die NHL-Saison 2018/19 wirft langsam aber sicher ihre Schatten voraus. Vor dem Start der Trainingslager analysiert NHL.com/de ab dem 5. August die 31 Teams der Liga in 31 Tagen. Zu jeder Mannschaft gibt es in der Serie "31 in 31" zwei Berichte mit interessanten Fakten, Einschätzungen und Einblicken.
In dieser Folge: New Jersey Devils

Bilanz 2017/18:44-29-9, 5. in der Metropolitan Division
Playoffs 2018: 1:4-Niederlage in der ersten Runde der Eastern Conference gegen die Tampa Bay Lightning
Trainer:John Hynes, seit dem 02. Juni 2015
Zugänge: Eric Tangradi (Detroit Red Wings, Free Agent), Kurtis Gabriel (Minnesota Wild, Free Agent), John Ramage (Nashville Predators, Free Agent)
Abgänge:Christoph Bertschy (Schweiz, Free Agent), Brian Gibbons (Anaheim Ducks, Free Agent), Michael Grabner (Arizona Coyotes, Free Agent), Jimmy Hayes (Pittsburgh Penguins, Free Agent), Bracken Kearns (Österreich, Free Agent), Michael Latta (KHL, Free Agent), Pat Maroon (St. Louis Blues, Free Agent), John Moore (Boston Bruins, Free Agent), Alexander Urbom (Schweden, Free Agent)
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Nach einer erfolgreichen Saison 2017/18 vertrauen die New Jersey Devils weitestgehend auf jene Kräfte, mit denen sie sich für die Stanley Cup Playoffs 2018 qualifizierten. Im Jahr zuvor hatten sie noch als Tabellenschlusslicht der Eastern Conference die Hauptrunde abgeschlossen. Das Management der Devils sieht es nicht als notwendig an, auf dem Transfermarkt übermäßig aktiv zu werden. Auch der Aderlass an Spielern, die als Free Agent bei einem Kontrahenten einen neuen Vertrag unterschrieben, hielt sich in Grenzen. Verteidiger John Moore steht als einziger, der in der vergangenen Saison mehr als 60 Partien für die Devils bestritt (81 Spiele, sieben Tore, elf Assists), nicht mehr in ihrem Aufgebot.
"Wir versuchen immer, dass unsere Mannschaft besser wird. Wir glauben aber auch, dass wir innerhalb unserer Organisation daran arbeiten müssen. Uns gefällt die Gruppe an Spielern, die wir haben, sehr gut und wir erwarten von den Jungs, dass sie sich verbessern. Es liegt an den Spielern physisch und mental zuzulegen, um noch stärker zu werden", ließ Cheftrainer John Hynes wissen, wie sie die kommende Saison angehen werden. "Wenn wir als Team wachsen möchten, dann müssen wir alle besser zurückkommen, als wir im letzten Jahr waren. Das ist der allererste Schritt."
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Hiervon betroffen sind auch zwei Schweizer Kufenkünstler in Diensten des Franchisenehmers aus Newark. Gerade durch den Abgang von Stamm-Verteidiger Moore ergibt sich für Mirco Mueller eine Riesenchance. Der Winterthurer, den die San Jose Sharks beim NHL Draft 2013 in der ersten Runde an insgesamt 18. Stelle gezogen und ihn am 17. Juni 2017 in einem Trade an die Devils abgegeben haben, könnte zu seiner ersten vollen NHL-Saison kommen und einen gewaltigen Sprung in seiner Profikarriere machen. Müller kam aufgrund eines Schlüsselbeinbruchs 2017/18 nur zu 28 Einsätzen, in denen ihm vier Assists, zwei davon in Unterzahl, gelangen.
Zum Ende der regulären Saison hin, bekam der Linksschütze als Ersatz für Damon Severson mehr Eiszeit - ein Vertrauensbeweis der sportlichen Führung in seine Fähigkeiten. Müller war noch nie ein Verteidiger, der groß punktete, doch er ist ein exzellenter Schlittschuhläufer und hat einen guten Blick für das Spielgeschehen. Mit seiner Körpergröße von 1,91 Meter und seinen 95 Kilogramm verfügt der 23-Jährige über Idealmaße für einen Blueliner.

"So wie Müller in die Saison gestartet war, wie er sie beendet hat und wie er sich bei der IIHF-Weltmeisterschaft (zehn Spiele, ein Tor, fünf Assists) präsentierte, wird er das nächste Level erreichen. Das ist eine natürliche Entwicklung", hegt General Manager Ray Shero keine Zweifel am Potenzial, das in Müller steckt.
Es ist durchaus vorstellbar, dass der Eidgenosse in der kommenden Saison einen Platz unter den Top-4-Verteidigern ergattert, eventuell auf der linken Seite in der zweiten Reihe neben Damon Severson.
Seinen Posten als Nummer 1 Center der Devils dürfte Müllers Landsmann Nico Hischier sicher haben. Die Devils hatten sich beim Draft 2017 mit dem insgesamt ersten Zug für den 19-Jährigen entschieden, setzten aber in der folgenden Saison die Erwartungen in ihn nicht zu hoch an und ihn dadurch nicht zu sehr unter Druck. Ein Konzept das aufging!
Hischier wurde nicht an seinen erzielten Punkten gemessen, sondern verdiente sich durch seine Tatkraft sowie seinem guten Defensivverhalten die Center-Position in der ersten Sturmformation neben keinem Geringeren als Hart Trophy Gewinner Linksaußen Taylor Hall. Mit 52 Punkten (20 Tore, 32 Assists) beendete Hischier seine Rookie-Saison als zweitbester Scorer der Devils. Mit seinem +/-Wert von +10 war er unter den Top-3 seines Teams zu finden. Wer zweifelt schon daran, dass Hischier in seinem zweiten NHL-Jahr noch einen Zahn zulegen kann? Er wird alles daran setzen, Hynes' Vorgabe 'besser zurückzukommen' umzusetzen.

Laut Hall stehen die Devils nun vor einer noch größeren Aufgabe als im Vorjahr: "Die Strecke von einem Playoff-Kandidaten zu einem Team, das um den Cup mitspielen kann, ist die schwierigste. Ich freue mich darauf, mich an dieser zu versuchen."
Der Anfang ist gemacht, doch zu Ende beschritten, dürfte dieser Weg noch nicht im kommenden Jahr sein.