Und so haben wir hier als neutrale Zuschauer tatsächlich eine echte Serie bekommen, und die Predators verdeutlichten jedermann, warum sie in diesem SC-Finale stehen. Beim ersten Finalspiel in der Geschichte der NHL in Music City vermochten sie in Spiel Drei eindrucksvoll zu untermauern, warum ihre Heimstatistik bisher so überzeugend aussieht.
P.K. Subban und sein Team standen dabei zuvor ja bekanntlich schon mächtig unter Druck. Doch am Ende schien dies die Gastgeber nicht einzuschüchtern, sondern nur zusätzlich zu beflügeln. Die Penguins ihrerseits wirkten an diesem Abend nicht zu 100% an ihrer Leistungsgrenze. Fünf unterschiedliche Torschützen für die Hausherren unterstreichen den Eindruck.
Und dabei hatte der Abend für den Titelverteidiger optimal begonnen. Abermals war es Jake Guentzel der die Pinguine im ersten Spieldrittel mit 1:0 in Führung brachte.
Doch ab dem Mitteldrittel lief dann fast alles nur noch zu Gunsten der Jungs aus Tennessee. Zunächst der Ausgleich durch Josi, dann die Führung durch Gaudreau. Beide Treffer schienen ganz eindeutig zu verhindern zu sein, wenn Murray tatsächlich in Topform agiert hätte. Danach nahmen die Geschehnisse dann ihren Lauf. Und die Zuschauer erwachten zu schier ungeahntem Leben.
Im Rückblick hätten die Penguins nach ihrem Führungstreffer ihre gute Ausgangslage sogar vergleichsweise leicht ausbauen können. Zwei Powerplaysituationen zu Gunsten der Gäste blieben nach dem Führungstreffer von Guentzel jedoch ungenutzt.
Am Ende konnte keines der drei Überzahlspiele mit einem Tor gekrönt werden. Und die Probleme in Überzahl sind ja auch nicht neu. Nur eine einzige von vierzehn Gelegenheiten konnten Sidney Crosby & Co tatsächlich zu ihren Gunsten nutzen in ihrer Serie gegen Nashville. Ganze vier Torschüsse wurden darin insgesamt bisher erarbeitet. In Spiel Eins und Zwei der Serie konnte das Team dieses Defizit anderwertig noch irgendwie kompensieren. Doch diesmal langte das so nicht.
Zumal eben auch Murray, der nur 28 der auf ihn abgefeuerten 33 Torschüsse parieren konnte, nicht seinen besten Abend erwischte. In Summe reicht das dann eben so nicht.
Und was an diesem Abend natürlich aus Sicht der Jungs aus Pittsburgh ebenfalls kritisch macht, das sind die Gegentreffer in der jeweils ersten und letzten Minute eines Spieldrittels, was immer psychologisch ins Kontor schlägt.
Der dritte Treffer der Gastgeber veränderte die Statik des Spiels dabei massiv. Statt mit einem knappen 1:2 in die Kabine gehen zu können befand sich er Titelverteidiger plötzlich sogar mit zwei Treffern im Hintertreffen.
Coach Mike Sullivan gab sich nach dem Spiel entsprechend unzufrieden:
"Am Anfang des Spiels lief zunächst alles wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir sind wunschgemäß in Führung gegangen. Wir hatten die Spielkontrolle. Das Momentum war ganz klar auf unserer Seite. Und auch das erste Powerplay war noch völlig in Ordnung. Fast hätten wir auch dabei getroffen, unsere Führung ausbauen können. Das zweite Überzahlspiel war dann leider schon nicht mehr so gut. Dadurch haben wir Nashville wieder besser ins Spiel gelassen. Das müssen wir verhindern und besser lösen. Unsere Spieler sind besser als das was sie heute gezeigt haben. Bisher konnten wir das in der Regel auch unter Beweis stellen. Diesmal leider nicht. Aber das wird sich auch wieder ändern in der Zukunft."