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NHL.com/de bereitet Sie im Rhythmus von zwei Wochen mit der NHL Draft Watch 2018 auf die Zukunft vor. Jeden zweiten Dienstag liefern wir Neuigkeiten und Informationen zu den Nachwuchstalenten von heute, die die NHL von morgen prägen könnten.

Heute beschäftigen wir uns mit Liam Foudy.
Manchen Sportlern wird das Talent bereits in die Wiege gelegt. Immer wieder finden Spieler ihren Weg in die NHL, deren Vater bereits dort aktiv war, immer wieder spielen Brüder in der besten Eishockeyliga der Welt, wie die Sedin-Zwillinge oder die Staal-Brüder.
Mit Liam Foudy aus der Ontario Hockey League, könnte ein weiterer Spieler gedraftet werden, dessen Familie zwar keine Vergangenheit im Eishockey hat, dem aber das sportliche Talent im Blut liegt.
Foudy wurde am 4. Februar 2000 im kanadischen Scarborough geboren. Sein Vater Sean war professioneller Football-Spieler, seine Mutter France Gareau war Sprinterin und kann eine Olympische Silbermedaille, die sie mit der 4 x 100 Meter Staffel gewann, ihr Eigen nennen. Auch Liam zeigte bereits früh, dass er ein besonderes Talent hat. Er machte 2016 die London Knights auf sich aufmerksam, die ihn in der ersten Runde der OHL Priority Selection auswählten. Nun, wo er das vorgeschriebene Mindestalter für den NHL Draft erreicht hat, haben auch die Scouts der NHL ein Auge auf ihn geworfen.
Der Center hatte in seiner ersten Saison bei den Knights noch mit dem hohen Niveau der Liga und seiner Produktivität vor dem gegnerischen Tor zu kämpfen und kam in 58 Partien auf neun Tore und 15 Punkte. Auch in der aktuellen Saison sah es zunächst nicht danach aus, als könnte er seine Ausbeute steigern. In den ersten 35 Spielen machte er lediglich vier Tore und drei Assists und Kritik wurde an ihm laut.
"Das blende ich aus", erklärte Foudy im Interview mit der London Free Press. "Ich komme einfach in die Arena und ziehe mein Spiel durch. Wen man sich mit diesen negativen Kommentaren beschäftigt und es nicht läuft, wird man selbst pessimistisch. Wenn man nicht darüber nachdenkt und optimistisch bleibt, dann werden die Dinge wieder besser."

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Seine Herangehensweise erweist sich als genau richtig, denn seit Anfang des Jahres ist die Offensive der Knights kaum noch ohne ihn vorzustellen.
"Er spielt in letzter Zeit richtig gut", lobte ihn auch General Manager Rob Simpson. "Seine Produktivität steigt und er hätte sogar noch häufiger punkten können. "Nach der Trade Deadline hat er mehr Eiszeit bekommen und ist dadurch selbstbewusster geworden... Jetzt sieht man seine Schnelligkeit und sein Talent, das er jetzt viel beständiger zeigt."

Am 4. und 5. Januar musste London zweimal innerhalb von 24 Stunden antreten. Foudy hatte wohl einige gute Vorsätze für das neue Jahr, denn er steuerte bei einem 5:3-Sieg gegen die Barrie Colts zunächst zwei Assists bei und erzielte bei dem 5:1-Sieg gegen die Sudbury Wolves am nächsten Tag den Game Winner und einen weiteren Treffer in Unterzahl. Seitdem ist er kaum noch zu stoppen. In den letzten 13 Einsätzen blieb er nur einmal ohne Punkt und sammelte 14 Tore und 20 Punkte. Damit stehen nun insgesamt 20 Tore und 31 Punkte in 54 Spielen auf seinem Konto.
Seine Leistungsexplosion bewegte die OHL auch dazu, ihn zum Spieler der Woche vom 5. bis 11. Februar zu küren.
"Mit mehr Eiszeit spiele ich auch deutlich besser", bestätigte Foudy den Kommentar des General Managers. "Das war bei mir immer so. Wenn ich mehr Eiszeit bekomme, dann spiele ich auch besser und das zeigt sich jetzt."
Am 24. Januar nahm Foudy am Sherwin-Williams CHL/NHL Top Prospects Game Teil, bei dem sich die 40 besten Athleten der CHL messen, welche die Voraussetzungen für den NHL Draft erfüllen. Zu dem Event gehören neben einem Spiel auch Tests auf dem Eis und im Kraftraum. In der Gesamtwertung erreichte Foudy den vierten Platz hinter Barrett Hayton, Kevin Bahl und seinem Teamkollegen Evan Bouchard. Foudy bewies, dass er nicht nur technisch hervorragend ausgerüstet ist, sondern mit seinen 183 cm und 82 kg auch körperlich zu den stärksten Anwärtern auf einen Platz im Draft 2018 gehört.

Liam Foudy

"Ich war unter Druck schon immer ruhig. Das ist für mich ganz natürlich, weil meine Eltern stets unter Leistungsdruck standen. Ich kriege keine Panik."
In der Liste des NHL Central Scouting wird Foudy an 91. Stelle aller nordamerikanischen Feldspieler geführt, doch mit einer Effizienz vor dem gegnerischen Tor, wie er sie zuletzt zeigte, dürfte er ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt haben und sollte er dieses Niveau annähernd halten können wird er im Ranking vor dem Draft noch einen deutlichen Sprung nach oben machen.
"Ich habe definitiv eine wichtigere Rolle bekommen und will das nutzen, um im Draft weiter nach vorne zu kommen", ist sich auch der 18-jährige Center seiner großen Chance bewusst. "Ich will Spaß haben und so spielen, wie ich schon immer gespielt habe: Nicht auf Sicherheit gehen, aggressiv sein und Gas geben."