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Die NHL Global Series Challenge Schweiz 2022 fand am Montagabend mit dem Spiel der Nashville Predators gegen den SC Bern in der PostFinance Arena ihren Höhepunkt. Im Mittelpunkt stand natürlich die emotionale Rückkehr von Predators-Kapitän Roman Josi mit Nashville, der nur fünf Minuten von der Arena entfernt aufgewachsen ist. Stürmer Nino Niederreiter, der zwar aus dem ca. 200 Kilometer östlich von Bern gelegenen Chur stammt, aber aufgrund seiner Schweizer Staatsbürgerschaft ein nicht weniger gern gesehener Gast war, wurde ebenfalls herzlich empfangen. So durften die beiden viele bekannte Gesichter aus ihrem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis begrüßen.

Auch bei den Pressevertretern standen beide Schweizer Akteure verstärkt im Fokus, wenngleich sich die Schweizer Medien bei der offiziellen Pressekonferenz am Sonntagmorgen noch dezent zurückhielten und lieber später das direkte Gespräch mit den beiden suchten.
Schon das Training der Predators am Sonntagnachmittag in der PostFinance Arena fand unter den Augen ehemaliger NHL-Stars statt. So war David Aebischer, erster Stanley Cup Sieger der Schweiz mit den Colorado Avalanche 2001, mit seiner Familie zugegen. Auch Mark Streit, Stanley Cup Sieger mit den Pittsburgh Penguins 2017, der zusammen mit Josi Teilhaber am SC Bern ist, durfte natürlich nicht fehlen.

Niederreiter und Josi werden zuhause in Bern begrüßt

Anwesend war auch der letztjährige Schweizer Bundespräsident Guy Parmelin, der sich kurz mit Josi traf und Geschenke austauschte. Der Politiker erhielt ein Trikot der Predators, während der Spieler zwei Flaschen Schweizer Wein erhielt.
Ein unvergessliches Erlebnis bot sich nach dem Training 88 Kindern aus der Region Bern, die auf den zwei Eisflächen der Arena trainieren durften. Die gesamte Mannschaft der Predators, einschließlich ihrer großen Idole Josi und Niederreiter, gesellte sich zu ihnen, spielte ihnen den Puck zu und kämpfte im Eins-gegen-Eins mit ihnen. Nach der getanen Arbeit gab es den Lohn mit gemeinsamen Fotos und Autogrammen aller Predators-Spieler.

Loeffel bringt den SC Bern erneut in Front

Zur gleichen Zeit fand im Haus des Sports von Swiss Olympic, nur ca. zehn Minuten von der Arena entfernt, von 9 bis 17 Uhr eine Coaching Clinic der NHLCA (NHL Coaches' Association) mit 80 Schweizer Trainern und Trainerinnen statt. Ziel war der Austausch und das gemeinsame Lernen über das Trainieren von Eishockeymannschaften. Selbst Predators-Trainer John Hynes ließ es sich nicht nehmen, zum Auftakt eine 45-minütige Fragerunde mitzumachen. Danach referierten bekannte Trainer wie Geoff Ward und Ulf Samuelsson über Trainingsformen und taktische Ausrichtungen. Auch ein Austausch mit dem ehemaligen Spieler Streit und dem jetzigen SC Bern-Profi und früheren NHL-Spieler Sven Bärtschi stand auf dem Programm.
Schon am Sonntagmorgen bekamen die Berner in ihrer ruhigen und beschaulichen Altstadt Kontakt mit einer rund 100 Personen starken Reisegruppe aus Nashville, die zu Fuß den City-Kern erkundete und aufgrund ihrer Kleidung zumeist deutlich zu erkennen war.
Am Montag, dem großen Tag des Spiels, waren dann auch vermehrt Schweizer mit Trikots und Caps der Predators unterwegs. Schon zwei Stunden vor Spielbeginn füllte sich der Platz vor der Arena und die Fans warteten sehnlichst darauf, Einlass zu finden.

Josis Rückhandtreffer zum Ausgleich in seiner Heimat

Das Stadion war mit 17.031 Zuschauern schließlich restlos ausverkauft. "Unglaublich", gab der deutsche Stürmer des SC Bern Dominik Kahun nach dem Spiel, auf die Stimmung in der Arena angesprochen, zu Protokoll. "Jetzt bin ich schon über ein Jahr in Bern und so eine Stimmung habe ich bis jetzt noch nicht erlebt."
Aus deutscher Sicht war Kahuns Mitwirken nach fünfwöchiger Spielpause wegen einer Verletzung, die ihn fünf Monate plagte und weswegen er die Weltmeisterschaft im Mai verpasste, ein positiver Aspekt. Obwohl es zu Beginn hieß, er würde weitgehend nur im Powerplay eingesetzt, um etwas Spielpraxis zu bekommen, erhielt er mehr Eiszeit und krönte seine Leistung mit einem Assist zum 3:4-Endstand kurz vor der Sirene.
Den Puckdrop durfte Sebastien Bordeleau vollziehen, der während seiner Karriere sowohl für den SCB, als auch die Predators spielte. Bevor er das Eis verließ, vollzog er mit der Berner Wand, der imposanten Stehtribüne im Oberrang über die gesamte Länge der Eisfläche, die Welle und ließ sich feiern.
Neben Streit und Aebischer, die im Publikum waren, durfte sich Bern auch über die Anwesenheit des früheren Predators-Torhüters Pekka Rinne und der Stürmerlegende Peter Forsberg freuen.

Forsberg trifft aus kurzer Distanz

Sie alle sahen einen Gala-Auftritt von Josi, der nicht nur eine unglaubliche Präsenz und Spiellust auf das Eis legte, sondern mit zwei Toren und einem Assist zurecht der First Star des Abends wurde. Er zeigte live noch einmal allen, warum er zu den besten Offensiv-Verteidigern der Welt gehört.
Der Abend und eine gelungene Global Series Challenge Schweiz 2022 endete mit stehenden Ovationen und Applaus für einen sehr sympathischen Star und Eishockeyspieler. Roman Josi und auch viele Fans in Bern werden diese Tage und das Spiel nicht so schnell vergessen und in guter Erinnerung behalten.