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Als sich vor zwei Jahren die Detroit Red Wings zum 25. Mal in Folge für die Playoffs qualifizieren konnten, standen mit Henrik Zetterberg (Geburtsjahr: 1980), Pavel Datsyuk (1978), Gustav Nyquist (1989) und Justin Abdelkadar (1987) vier Spieler unter ihren sechs Top-Scorern, die in den 80er oder Ende der 70er Jahre geboren wurden.

In der Saison darauf verpassten die Red Wings erstmals nach einem Vierteljahrhundert die Playoffs. Detroits beste Punktelieferanten waren Zetterberg, Nyquist, Tomas Tatar (1990), Frans Nielsen (1984) und Thomas Vanek (1984). Allesamt hatten sie schon das Licht der Welt erblickt, als Detroits Playoff-Erfolgsserie am Ende der Spielzeit 1990/91 begonnen hatte.
Hatten es die Red Wings versäumt rechtzeitig für adäquaten Nachwuchs zu sorgen oder aus dem Portfolio der Eishockeytalente die falschen ausgewählt? Detroits Erstrunden-Draft-Picks der Jahre 2013 bis 2015, Anthony Mantha (Nummer 20), Dylan Larkin (Nummer 15) und Evgeny Svechnikov (Nummer 19) blieben 2016/17 hinter den Erwartungen zurück. Mantha brachte es in 60 Einsätzen auf 17 Tore und 19 Assists, Larkin erzielte 32 Scorerpunkte (17 Tore, 15 Assists) in 80 Partien und der russische Rechtsaußen Svechnikov kam überhaupt nur zu zwei Einsätzen in der NHL.
Aktuell belegen die Red Wings den dritten Tabellenplatz in der Atlantic Division und wären damit direkt für die Playoffs qualifiziert. Ihr Rückstand auf die hochgelobten Toronto Maple Leafs beträgt bei gleicher Anzahl absolvierter Spiele nur vier Zähler.
Was ist geschehen? Ein Generationenwechsel ging vonstatten!

Mantha (10 Tore, 9 Assists) und Larkin (4 Tore, 15 Assists) haben es gelernt, Verantwortung zu übernehmen und führen mittlerweile die teaminterne Bestenliste mit jeweils 19 Scorerpunkten an. Erstgenannter teilt sich mit seinen zehn Treffern sogar den neunten Platz in der ligaweiten Torschützenliste.
In den vergangenen neun Partien der Red Wings blieb der 21-jährige Larkin nur zweimal ohne Zählbares. Drei Tore und sieben Assists konnte er in diesem Zeitraum für sich verbuchen.
Es ist wenig verwunderlich, dass Cheftrainer Jeff Blashill voll des Lobes über seine beiden jungen Stürmer ist. "Sie haben sich zu kompletten Spielern entwickelt - das ist großartig. Das was sie machten führte zuvor schon zu Toren, doch was sie jetzt tun beschert uns auch noch Siege", zeigte sich Blashill gegenüber NHL.com begeistert.

Bei den Red Wings ziehen einhergehend mit Larkins und Manthas Leistungsexplosion auch noch andere junge Spieler mit: Der 24-jährige Tscheche Martin Frk erzielte drei seiner sechs Saisontore in den letzten vier Partien und Linksaußen Andreas Athanasiou, ebenfalls erst 23 Jahre jung, gelangen in seinen vergangenen drei Auftritten zwei Treffer und ein Assist.
Allesamt haben sie das von Blashill vorgegebene Spielsystem verinnerlicht, bestätigte auch Tatar gegenüber NHL.com: "Im vergangenen Jahr haben wir für einige Minuten aufgehört zu spielen, sobald wir eine Führung hergegeben hatten. Dann haben wir auch gleich noch ein zweites Tor kassiert. In dieser Saison bleiben wir bei einem solchen Szenario achtsam und halten an unserem System fest."
Sollte ihnen das weiterhin gelingen, dann sieht die Zukunft der Red Wings doch wieder rosiger aus.
Ihren nächsten Auftritt haben die Red Wings in der Nacht von Sonntag auf Montag in der heimischen Little Caesars Arena gegen die Colorado Avalanche, ihrem Erzrivalen aus früheren Zeiten, zu denen Larkin und seine jungen Teamgefährten noch in den Kinderschuhen steckten.