Free Agency: Bedarf der Teams aus der Pacific Division

Am 28. Juli wird die NHL Free Agency eröffnet. NHL.com/de informiert im Vorfeld und nach Beginn des Spielermarktes über die wichtigsten Transfers, Vertragsunterzeichnungen und weitere interessante Geschehnisse.

In dieser Ausgabe: Der Bedarf der Teams aus der Pacific Division
Vegas Golden Knights
Eigentlich haben die Vegas Golden Knights längst ein Team zusammengestellt, das um den Stanley Cup mitspielen kann. Was aber fehlt noch für den ganz großen Wurf? Definitiv ein Nummer-1-Center, der an der Seite von Max Pacioretty und Mark Stone ein spielmachendes Element einbringt. Die Golden Knights dürften also ganz genau hinschauen, ob ein solcher Spieler auf dem Free-Agent-Markt verfügbar sein wird. Zumal Vegas kaum noch Gehaltsspielraum zur Verfügung hat. Kann also Neuzugang Nolan Patrick in diese Rolle schlüpfen? Zudem brauchen die Golden Knights vermutlich einen Ersatzmann für den wohl scheidenden Alec Martinez. Somit müsste sich Vegas noch nach einem Top-4-Verteidiger umschauen.

Edmonton Oilers
Mit Duncan Keith haben die Edmonton Oilers einen neuen Verteidiger hinzubekommen, der die Produktivität von Abgang Tyson Barrie auffangen muss. In Sachen Cap-Space aber haben die Oilers kaum noch Flexibilität, um die anfällige Defensive weiter umzubauen. Im Sturm stellt sich die Frage, ob Edmonton mit den Restricted Free Agents (RFAs) Kailer Yamamoto, Jujhar Khaira und Dominik Kahun verlängern wird. Ob am Ende das Geld reichen wird, um noch einen Top-6-Stürmer hinzuzufügen, wird sich zeigen. Dass die Oilers die Scoring-Last auf mehrere Schultern als die der Superstars Connor McDavid und Leon Draisaitl verteilen müssen, ist klar. Entsprechende Kandidaten zu finden, wird eine Herkulesaufgabe.
Calgary Flames
Die Calgary Flames dürften den Free-Agent-Markt nach Verstärkungen für die Tiefe durchsuchen: Ein Backup-Goalie hinter Jacob Markström wird wahrscheinlich genauso auf der Wunschliste stehen wie ein Top-4- und ein Top-6-Verteidiger sowie ein Bottom-Six-Stürmer. Vorrang haben die Vertragsverlängerungen mit den RFAs Dillon Dube im Angriff sowie Oliver Kylington und Juuso Valimaki in der Abwehr. Trotzdem werden die Flames aller Voraussicht nach aktiv werden.
Vancouver Canucks
Wie energisch sich die Vancouver Canucks auf dem Free-Agent-Markt verhalten werden, hängt insbesondere von zwei Faktoren ab: Wird Torwart Braden Holtby (4,3 Mio. Dollar p.a.), um den sich Trade-Gerüchte ranken, wechseln? Und für wie viel Gage werden Top-Verteidiger Quinn Hughes sowie Nummer-1-Center Elias Pettersson (beide RFAs) verlängern? Die Verteidigung scheint mit Neuzugang Oliver Ekman-Larsson solide aufgestellt, zumal mit Olli Juolevi (RFA) noch ein Talent in der Pipeline lauert. Entsprechend hätten die Canucks hier lediglich Bedarf nach einem Rechtsschützen für das zweite oder dritte Abwehr-Paar. Im Sturm dürfte sich Vancouver nach Bottom-Six-Angreifern umsehen. Der deutsche RFA Marc Michaelis hofft auf einen Verbleib. Neuzugang Conor Garland (RFA) sollte den Top-Reihen zusätzliche Geschwindigkeit verleihen.

Los Angeles Kings
Sollten die Los Angeles Kings keinen Trade-Abnehmer für Torhüter Jonathan Quick (5,8 Mio. p.a.) finden, ist auch deren Spielraum für Free Agents eingeschränkt. Zumal mit Andreas Athanasiou, Trevor Moore und Matt Luff drei RFA-Angreifer auf ein Angebot warten. Trotz Neuzugang Viktor Arvidsson könnte L.A. noch einen torgefährlichen Top-6-Stürmer gebrauchen.
San Jose Sharks
Die San Jose Sharks brauchen dringend mehr Torgefahr aus der Tiefe. Somit dürften sie auf dem Free-Agent-Markt nach dynamischen Stürmern fahnden, die entweder Torjäger- oder Spielmacher-Qualitäten mitbringen. Auch ging den Sharks zuletzt der Biss ab, sodass checkfreudige Mentalitätsspieler ebenfalls auf der Liste stehen. Das einzige Problem: Die Nord-Kalifornier haben kaum finanziellen Spielraum und werden daher zunächst versuchen, fehlende Mittel durch Trades oder Buyouts freizumachen. Ein Kandidat dafür wäre Torwart Martin Jones (5,75 Mio. p.a.). Mit Ryan Donato und Noah Gregor warten noch zwei RFA-Angreifer auf ein Angebot. Beide konnten zuletzt nicht wirklich überzeugen.
Anaheim Ducks
Bei den Anaheim Ducks wird viel davon abhängen, wer seinen Vertrag noch verlängert: Nummer-1-Center Ryan Getzlaf wird Unrestricted Free Agent, die Talente Max Jones, Sam Steel, Danton Heinen, Maxime Comtois und Isac Lindestrom allesamt RFAs. Somit brauchen die Ducks Verstärkung im Sturm - womöglich mit einem Top-Mittelstürmer. Überhaupt dürfte Anaheim großes Interesse daran haben, die Qualität in den ersten beiden Reihen zu erhöhen. In der Verteidigung wird nach einem Rechtsschützen Ausschau gehalten.

Seattle Kraken
Im Expansion Draft hielten sich die Seattle Kraken mit großen Namen zurück. Ändert sich diese Taktik nun auf dem Free-Agent-Markt? Der Liga-Neuling hat sich bewusst eine Menge Cap-Space übriggelassen, um dort agieren zu können. Insbesondere im Sturm benötigt Seattle noch mehr Qualität in der Spitze und mehr Feuerkraft. Ganz oben auf der Wunschliste dürften ein oder zwei hochkarätige Mittelstürmer stehen. Vielleicht kommen die Kraken auch nochmal ins Grübeln, wenn ein Top-Goalie verfügbar sein sollte. Es ist in jedem Fall davon auszugehen, dass das 32. NHL-Team die Free Agency aktiv angehen und insbesondere in der Offensive nachlegen wird.