STL

Am Dienstagabend ereilte die Edmonton Oilers ein ganz bitterer Schlag Ggegen die St. Louis Blues mussten sie ganze acht Tore schlucken. Allerdings ist eine deutliche Niederlage gegen die Blues in dieser Saison keinesfalls eine Schande. Während einige Teams überraschend gut in die Saison starteten, dann aber auch rasch wieder klar nachließen, sind die Blues eine der wenigen Mannschaften, die bisher konstant extrem starke Leistungen zeigen.

In der Tat scheint die Truppe aus Missouri aktuell nicht aufzuhalten zu sein. In bisher 22 Spielen konnten sie stolze 16 Siege verbuchen. Ausserdem stehen bisher fünf Niederlagen nach regulärer Spielzeit und eine Niederlage nach Verlängerung in den Statistiken. Mit dem jüngsten 8:3 Sieg gegen die Oilers, konnten die Blues, die bereits zuvor die Western Conference anführten, nun auch den ersten Platz der Liga übernehmen. Es sieht so aus, als hätten die Blues sich viel für die Saison 2017/18 vorgenommen.
In ihrer bisherigen Vereinsgeschichte erreichten sie lediglich in ihren ersten drei Spielzeiten das Stanley Cup Finale, seit 1969 endete die Saison für sie immer spätestens im Conference-Finale. Dabei galten sie oft auch als Mitfavorit auf den Cup, beispielsweise in der Saison 1999/2000, als sie die Presidents' Trophy eroberten, die das punktbeste Team der Hauptrunde auszeichnet. In den Playoffs folgte dann jedoch das enttäuschende Aus bereits in der ersten Runde.

Gerade die großen Stars der Blues sind derzeit hervorragend in Form. Gegen Edmonton punkteten Vladimir Tarasenko, Jaden Schwartz und Brayden Schenn je vier Mal, wobei Schwartz seinen 100. Treffer in der NHL feiern durfte. Er und Schenn stehen nun bei 30 Zählern, Tarasenko bei 26, womit sie unter den besten Scorern der Liga sind. Keine große Überraschung ist auch, dass der Russe Tarsenko der beste Torschütze des Teams ist. Der 25-Jährige hat sich längst als einer der besten und konstantesten Torjäger der NHL fest etabliert und erzielte in den letzten drei Jahren nie weniger als 37 Treffer pro Saison. Rechnet man seine Ausbeute dieser Saison auf die 82 Spiele einer kompletten Spielzeit hoch, ist er aktuell sogar auf Kurs 45 Tore.
Tarasenko wollte nach dem höchsten Sieg, den die Blues seit 2011 einfahren konnten, die Aufmerksamkeit jedoch von dem Trio ablenken und machte stattdessen lieber den Zusammenhalt der Mannschaft und den Einsatzwillen für den Erfolg der Truppe verantwortlich.
"Wenn man sieht, wie andere Spieler sich aufarbeiten, Schüsse blocken, dann möchte man natürlich nicht der einzige Spieler sein, der das nicht macht. Man sieht, wie die Kollegen spielen und sie beobachten auch, wie man selber spielt. Dadurch spielen wir alle füreinander. Man versucht seinen Mitspielern das Leben leichter zu machen und ihnen gute Situationen auf dem Eis zu ermöglichen."

Den angesprochenen Einsatz zeigte Tarasenko selbst im zweiten Drittel, als er Edmontons Matt Benning die Stirn bot und sich durch einen Faustkampf einen Gordie Howe Hattrick (ein Tor, ein Assist, ein Kampf) sicherte. Trainer Mike Yeo zeigte sich nach dem Spiel zwar zufrieden, übte aber auch Kritik an seinen Spielern und sich selbst und betonte, dass man weiter hart an sich arbeiten müsse.
"Natürlich ist das ein aufregendes Ergebnis, wir haben viele Tore geschossen, haben viele Dinge richtig gemacht. Ich bin jedoch auch ein wenig enttäuscht, dass wir am Ende ein paar Gegentore zugelassen haben. Ich hätte hinten gerne eine dichtere Defensive und würde mir wünschen, dass wir in manchen Situationen besser für Jake (Allen) spielen würden."
Doch trotz aller Kritik ist klar, dass die Blues das Team der Stunde sind und zur Zeit definitiv nach einem Kandidaten aussehen, der es nicht nur in der laufenden regulären Saison, sondern auch in den folgenden Playoffs sehr weit bringen kann. Selten hatte man wohl in St. Louis so gute Chancen das begehrte Ziel zu erreichen und endlich den ersten Stanley Cup der Franchise-Geschichte zu holen.