Vegas

Ab dem 1. August nimmt NHL.com/de mit seiner 31 in 31 Serie jedes Team genauer unter die Lupe. Von den wichtigsten Geschehnissen und Spielern bis hin zu Stärken und Schwächen, bieten wir eine umfassende Bestandsaufnahme der Klubs in der Liga.
In dieser Ausgabe geht es um die Vegas Golden Knights.

Zwei Spielzeiten, zweimal Playoffs: Das bisherige Abschneiden der Vegas Golden Knights kann sich durchaus sehen lassen. Das jüngste NHL-Franchise möchte zum Dauergast in der Endrunde werden und ist auch in der anstehenden Saison 2019/20 ein heißer Kandidat. Das liegt vor allem an den ersten zwei Sturmreihen.
Wer nun die erste und wer die zweite Linie bildet, dürfte angesichts der Qualität eine reine Formalie sein. Da wäre die seit Anbeginn eingespielte Formation mit Jonathan Marchessault, William Karlsson und Reilly Smith, die seit nunmehr zwei Jahren für Furore sorgt. Noch relativ neu zusammengestellt, aber deshalb nicht weniger erfolgreich ist das das Trio um Max Pacioretty, Paul Stastny und Mark Stone.

VGK@SJS: Karlsson trifft im Alleingang mit Rückhand

Bilanz 2018/19: 43-32-7, 7. Platz in Western Conference
Playoffs 2019: 1. Runde, 3:4 gegen die San Jose Sharks
Trainer: Gerard Gallant, 3. Saison
Zugänge: Tyrell Goulbourne, Jaycob Megna, Jonas Rondbjerg, Nicolas Roy, Garret Sparks
Abgänge: Pierre-Edouard Bellemare, Ryan Carpenter, Daniel Carr, Nikita Gusev, Erik Haula, Max Lagace, Brooks Macek, Colin Miller
Diese sechs Spieler leben die Spielidee der Golden Knights vor: Sie spielen mit enormen Laufeinsatz, setzen auf zermürbendes Forechecking, fahren harte Checks und arbeiten emsig in beide Richtungen. Die Kirsche auf der Sahnetorte ist der Scoring-Touch.
So waren Marchessault (25 Tore/ 34 Assists/ 59 Scorerpunkte), Karlsson (24/32/56) und Smith (19/34/53) die drei Top-Scorer in der regulären Saison. Zusammen brachte es die Reihe auf satte 168 Punkte (68 Tore, 100 Assists) und bestätigte damit die überragende Ausbeute aus dem Vorjahr mit 213 Punkten (92 Tore, 121 Assists). Auch in den Playoffs lieferte Reihe zuverlässig und schnürte 17 Scorerpunkte (sieben Tore, zehn Assists) in den sieben Partien in der 1. Runde gegen die San Jose Sharks.
Liebe auf den ersten Blick
In der Endrunde aber stahl die Pacioretty/Stastny/Stone-Linie der Marchessault-Karlsson-Smith-Reihe die Show: Stone wurde mit sechs Toren und sechs Assists Playoff-Top-Scorer der Golden Knights vor Pacioretty (fünf Tore, fünf Assists) und Sastny (zwei Tore, sechs Assists). Die Formation brachte es also auf satte 31 Scorerpunkte (13 Tore, 18 Assists) in nur sieben Playoff-Spielen - ein schier unglaublicher Wert.
Ein Vergleich der Statistiken aus der regulären Saison lohnt sich hingegen nicht: Aufgrund von Verletzungen kamen die beiden Sommer-Neuzugänge Pacioretty und Stastny nur auf 66 (22 Tore, 18 Assists) bzw. 50 Spiele (13 Tore, 29 Assists) in der Hauptrunde. Stastny stieß erst kurz vor der Trade-Deadline Ende Februar 2019 dazu. Er war in einem Tauschgeschäft mit den Ottawa Senators zusammen mit Tobias Lindberg im Austausch für Oscar Lindberg, Erik Brannstrom und ein Zweitrunden-Draftpick gekommen und machte noch 18 Spiele für Vegas in der regulären Saison (fünf Tore, sechs Assists).
Ähnliches: [8-Jahres-Vertrag für Karlsson\]
Investment in den Top-Sturm
Die Chemie zwischen den Dreien aber schien sofort zu passen. Wohl auch deshalb statteten die Golden Knights Stone direkt mit einem Achtjahresvertrag über 76 Millionen US-Dollar aus. Auch der Gehaltsrahmen zeigt, dass besagtes Trio weit mehr ist, als nur eine zweite Reihe: Stone (9,5 Millionen Dollar Jahressalär, Vertrag bis 2027), Pacioretty (7,0 Mio. bis 2023) und Stastny (6,5 Mio, bis 2021) nehmen zusammen schon 23 Millionen an Gehaltsspielraum ein.
Hinzu kommen mit Karlsson (5,9 Mio., bis 2027), Marchessault (5,0 Mio., bis 2024) und Smith (5,0 Mio., bis 2022) drei weitere Top-Verdiener. Alleine für ihre ersten zwei Sturmreihen gibt Vegas also 38,9 Millionen Dollar aus und investiert somit knapp die Hälfte (47,7 Prozent) des gesamten Gehaltsspielraums für seine sechs Top-Stürmer. Ein echter Luxus!

VGK@DAL: Pacioretty trifft nach 18 Sekunden

Mit Firepower in die Playoffs?
Der Plan dahinter ist klar: Beide Reihen sollen die Golden Knights auch im dritten Jahr des Bestehens in die Playoffs schießen. Dabei dürfte das Sextett weiterhin ordentlich Rendite abwerfen: Marchessault, Karlsson und Smith gehen in ihre dritte gemeinsame Saison und kennen sich auf dem Eis in- und auswendig. Die Senkrechtstarter Pacioretty, Stastny und Stone starten in ihre erste gemeinsame Spielzeit und haben Lust auf mehr gemacht. Bleiben sie gesund, dürfte es ein enges Rennen zwischen zwei der besten Sturmreihen in der NHL werden.