"Am Ende des Tages genießt jeder den Erfolg," resümierte Trotz das Offensichtliche. "In dieser Liga ist es sehr schwer, sowohl individuell als auch als Team erfolgreich zu sein. Wenn du dich als Spieler etwas zurücknimmst, wird das Team mehr erreichen. Du selbst hast vielleicht ein paar Tore und Vorlagen weniger, aber das Gefühl zu siegen ist viel besser. Du wächst enger zusammen und das macht jedem das Leben einfacher."
Dieser Zusammenhalt ist es, der die Islanders zu einem der Überraschungsteams 2018/19 werden ließ. Trotz machte aus der löchrigen Verteidigung das Fort Knox der NHL. 100 Treffer weniger als 2017/18 ließen die Islanders 2018/19 zu. Lediglich 196 Gegentreffer bedeuteten den Spitzenwert der Liga. Der zweite Rang in der Metropolitan Division, eine Bilanz von 48-27-7 und die Teilnahme an den Stanley Cup Playoffs waren der wohlverdiente Lohn für Trotz und seine Schützlinge.
In der ersten Runde verzweifelten die Pittsburgh Penguins am Defensivverbund der Islanders. Mit 4:0 sweepte New York die Penguins und lies in den Spielen zwei, drei und vier jeweils nur einen Gegentreffer zu. In der zweiten Playoff-Runde war jedoch Endstation. Die Islanders verloren die Serie gegen die Carolina Hurricanes mit 0:4. Dennoch konnte New York die Saison als Erfolg verbuchen, wurden die eigenen Erwartungen doch deutlich übertroffen.
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"Natürlich schauen wir auf die Analysen und Statistiken. Wir haben Stapel über Stapel an Papier, aber am Ende ist das Ergebnis die einzige Statistik, die zählt," erläutert Trotz sein Verständnis von Eishockey. Während viele Teams versuchen, den Kontrahenten möglichst nicht in der eigenen Zone agieren zu lassen, verfolgt er ein anderes Konzept. "Ich habe kein Problem damit, wenn die Gegner viel Zeit in unserer Zone verbringen. Wenn wir unsere Positionen halten, können sie den gesamten Tag dort verbringen, ohne dass etwas dabei herauskommt." Die Islanders reagieren im Gegensatz zu anderen Teams nicht panisch, wenn sich der Gegner in der Angriffszone festsetzt. Trotz ist der Meinung, dass es sich seine Mannen "mit dieser ungemütlichen Situation gemütlich gemacht" haben.
Die Erfolge der Islanders unter Trotz sind nicht nur einer sattelfesten Defensive geschuldet. Er fordert von seinen Spielern eine konzentrierte Leistung auf der gesamten Eisfläche ein und entwickelt die Akteure genau unter diesen Gesichtspunkten weiter. Mathew Barzal etwa galt vor der Trotz-Ära vor allem als herausragender Angriffszonen-Spieler. Unter dem Träger des Jack Adams Awards von 2019 mutierte er zu einem kompletten Spieler. Trotz glaubt, dass sogar noch mehr in Barzal steckt: "Ich weiß nicht, ob es viele Spieler gibt, die jemals vollständig ihr Potential ausschöpfen. Ich glaube, er hat mehr Balance in seinem Spiel und versteht, wie jede seiner Entscheidungen und Aktionen uns positiv oder negativ beeinflusst. Alle jungen Spieler gehen das Spiel in einer bestimmten Art und Weise an. Und wenn die nicht funktioniert, sind sie manchmal frustriert. Aber in seinem Auftreten schwingt schon eine unglaubliche Reife mit."