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Die NHL Free Agency beginnt am 1. Juli. NHL.com/de bietet dazu eine umfassende Berichterstattung über diese spannende Phase des Jahres. In dieser Ausgabe blicken wir auf die Bedürfnisse der Teams in der Pacific Division.

Calgary Flames
Die augenfälligste Baustelle bei den Calgary Flames ist zweifelsohne die Torhüterposition. Weder David Rittich noch sein Kollege Mike Smith konnten Fans und Verantwortliche in der Saison 2018/19 vollends begeistern. Smith verbuchte in der Hauptrunde eine Fangquote von lediglich 89,8 Prozent, Rittich lag mit 91,1 Prozent etwas besser. In den Stanley Cup Playoffs kam als Sieger der Western Conference mit Smith im Tor das überraschend frühe Aus in der 1. Runde gegen die Colorado Avalanche. Ein neuer Stammtorhüter täte dem Team also gut, zumal Smiths Vertrag endet. Doch wer könnte in diese Rolle schlüpfen? Sergei Bobrovsky wäre womöglich ein lohnendes Ziel für das Team aus Calgary. Keine einfache Aufgabe den erfahrenen Russen für die Flames zu gewinnen, doch mit Sicherheit eine Überlegung wert. Ein Spieler seines Formats könnte die gesamte Organisation nach vorne bringen.

COL@CGY, Sp1: Tkachuk trifft im PP per Abfälscher

San Jose Sharks
Der Kader der San Jose Sharks könnte inzwischen eine spürbare Verjüngungskur sehr gut vertragen. Viele der etablierten Aktiven haben die 30 Jahre-Grenze schon lange überschritten. Vor diesem Hintergrund wäre es durchaus eine Überlegung wert, einige junge Talente nach Nordkalifornien zu lotsen. So sympathisch ein Veteran wie Joe Thornton auch ist, mit seinen 39 Jahren ist er längst schon nicht mehr der Typ Spieler, auf den sie die Zukunft ihres NHL-Teams begründen können. Veränderungen in allen Bereichen sind hier denkbar, wenn der sprichwörtliche Zahn der Zeit den Sharks nicht schon in relativer Kürze jede Titelchance rauben soll.

SJS@STL, Sp3: Thornton mit einer schnellen Antwort

Vegas Golden Knights
Dem Vernehmen nach stehen die Vegas Golden Knights vor einer Neuausrichtung ihrer Defensive. Gemunkelt wird über Abgänge von Colin Miller und Brayden McNabb. Mit Jimmy Schuldt haben sich die Golden Knights kürzlich schon die Dienste eines jungen Defensivspezialisten gesichert. Vor einem Jahr versuchte das Franchise sich mit Erik Karlsson zu verstärken. Das hat seinerzeit nicht geklappt. In diesem Jahr könnten Jake Gardinier oder auch Tyler Myers mögliche Kandidaten in der Spielerstadt sein. Kompliziert könnte es in Sachen Finanzen werden, da Vegas einen hohen Etat zu verwalten hat. Gegebenenfalls müsste erst einmal Capspace freigemacht werden, bevor teure Neuverpflichtungen getätigt werden können.
Arizona Coyotes
Sieben Mal in Serie konnten sich die Arizona Coyotes schon nicht mehr für die Stanley Cup Playoffs qualifizieren. Ihr Kader strotzt vor jungen Talenten, doch reicht es in der bisherigen Zusammensetzung offenkundig nicht für mehr. Was jetzt helfen könnte, das wäre ein großer Name, der dem Team ein Gesicht, mehr Erfahrung und den entscheidenden Kick zum Erfolg verleihen würde. Möglich wäre in diesem Sommer die Verpflichtung eines Spielers wie Artemi Panarin oder Ryan Dzingel, der nicht ganz so sehr die Kasse belasten würde. Die Verantwortung auf den Schultern von Spielern wie Derek Stepan und Brad Richardson wäre dann geringer, so dass auch diese etwas unbeschwerter aufspielen könnten.
Vancouver Canucks
Der Neuaufbau der Vancouver Canucks soll in Zukunft zielstrebig und erfolgreich fortgesetzt werden. Zuletzt waren deutliche Fortschritte zu erkennen und viele der jungen Stars im Team wie Elias Pettersson und Brock Boeser sind inzwischen etablierte Größen in der Liga. Es gilt in Vancouver nun diesen Weg des bedächtigen Neuaufbaus fortzusetzen. Verändern wird sich die Abwehr, darin gibt es wenig Zweifel. Ben Hutton wird das Team verlassen. General Manager Jim Bennings reagierte damit offenkundig auf Kritik aus dem Umfeld, wonach er die Abwehr schon im Vorjahr hätte umbauen sollen. Auch die Zukunft von Markus Granlund steht derzeit noch in den Sternen. Die Abwehr der Westkanadier wird somit zwangsläufig anders aussehen, wenn die Liga im Oktober wieder Fahrt aufnimmt.

VAN@CHI: Pettersson mit Canucks-Rookie-Rekord

Anaheim Ducks
Der Kern des Teams, Ryan Getzlaf, Corey Perry und Ryan Kesler, war in der Vorsaison schon 34 Jahre alt. Das war offensichtlich nicht mehr die Formation, die die Anaheim Ducks zurück zum gewünschten Erfolg führen konnte. Perry hat das Team inzwischen per Buyout verlassen. Weitere Änderungen werden in Südkalifornien folgen. Es ist an der Zeit, die überalterte Mannschaft neu zu strukturieren. Neue Führungspersönlichkeiten werden gebraucht. Es wird spannend sein zu beobachten, wem die Verantwortlichen von den bisherigen Namen zutrauen, das Team der Zukunft anzuführen und wer vielleicht von außen frisch dazukommen wird. Vorhersagen erscheinen nur schwer möglich zu sein.
Edmonton Oilers
Die Mannschaft des neuen General Managers der Edmonton Oilers, Ken Holland, ist gespickt mit Stars und Talenten. Und trotzdem hat der Nachfolger von Peter Chiarelli jede Menge Arbeit vor sich. Hinter Spielern vom Format eines Connor McDavid und Leon Draisaitl herrscht eine Lücke im Team, die nur schwer zu schließen ist. Eine Rückkehr von Ex-Oilers-Spieler Jordan Eberle erscheint in den Augen vieler Oilers-Insider eine mögliche Verstärkung. Die Aktiven Ryan Nugent-Hopkins und Alex Chiasson konnten mit den Teamleadern in Sachen Scoring nicht ansatzweise mithalten. Das muss sich ändern und die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werden, wenn die Oilers wieder in die KO-Runde einziehen wollen.

DAL@EDM: McDavid durch die eigenen Beine zum Tor

Los Angeles Kings
Mit hohen Erwartungen in die Saison gestartet, als Schlusslicht in der Pacific Division abgeschlossen. Das ist die Geschichte der Los Angeles Kings im Vorjahr. Logisch, dass sich da einiges ändern muss, damit das Franchise des Titelträgers der Jahre 2012 und 2014 möglichst rasch wieder auf den vorderen Rängen in der NHL mitmischen kann. Unter dem neuen Cheftrainer Todd McLellan soll ein erfolgversprechender Anlauf genommen werden. Spekuliert wird derzeit über viele Veränderungen in allen Mannschaftsbereichen. Das verwundert nicht, wenn ein Team ganz am Tabellenende abgeschlossen hat. Eines scheint klar in Los Angeles: Es kann eigentlich nur besser werden!