Lightning gewinnen Spiel 6, erreichen zweite Runde

Seit 1996 warten die Florida Panthers darauf, erstmals wieder eine Serie der ersten Runde in den Stanley Cup Playoffs zu gewinnen. Es war überhaupt das einzige Jahr in ihrer seit 1993 laufenden Franchisegeschichte, dass sie eine Playoff-Serie gewinnen konnten. Damals drangen die Panthers sogar in das Stanley Cup Finale vor und verloren gegen die Colorado Avalanche nach vier Spielen.

Erst zum sechsten Mal seitdem und zum zweiten Mal in Folge hatten sich die Panthers für die Playoffs qualifizieren können. Dass sie in der neuformierten Discover Central Division den zweiten Platz hinter den Carolina Hurricanes und noch vor dem Titelverteidiger und Lokalrivalen Tampa Bay Lightning belegen konnten, darf getrost als Überraschung gewertet werden. Mit der Bilanz von 37-14-5 holten sie 79 Punkte und damit vier mehr als die Konkurrenz im Westen des Bundesstaates. Das Abschneiden weckte Hoffnung für die Stanley Cup First Round gegen die Lightning, doch nach sechs Spielen war wieder einmal Endstation für die Panthers. Besiegelt wurde das Aus durch eine 0:4-Niederlage am Mittwoch in Spiel 6.

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Eines vorweg, Florida kann erhobenen Hauptes die Saison beenden und ist an einem starken und stärkeren Gegner, als er noch in der regulären Saison war, gescheitert. Der beste Scorer der Lightning Nikita Kucherov kehrte aufgrund einer Hüft-Operation erst zu den Playoffs in den Kader zurück und war mit elf Punkten (drei Tore, acht Assists) der beste Scorer der Serie und fast an der Hälfte aller Tore von Tampa Bay (insgesamt 24) beteiligt.
"Wir wollten gewinnen", sagte Panthers-Stürmer Jonathan Huberdeau. "Man spielt Eishockey, um zu gewinnen. Mit unserem Publikum im Rücken, ich liebe die Atmosphäre zu Hause. Wir wollten für Spiel 7 nach Sunrise] zurückkommen, aber das ist nicht passiert. Es wird natürlich ein bisschen dauern, das zu schlucken, aber das war der größte Spaß, den ich in diesem Jahr hatte. Wir hatten eine gute Gruppe, aber in der ersten Runde lief es einfach nicht nach unserem Geschmack."
Obwohl es die Ergebnisse teilweise nicht ausdrücken, es war in jedem Spiel sehr eng zugegangen. Die Panthers hatten nicht nur in Spiel 6, sondern in jeder Begegnung, genug Chancen, um ein anderen Endstand zu erreichen.
"Wir hätten den ersten Treffer erzielen müssen", meinte Panthers-Trainer Joel Quenneville. "Wir hatten einige großartige Chancen, einige großartige Möglichkeiten. Die besten Chancen, die wir hatten, sind nicht einmal auf das Tor gegangen. [Vasilevskiy] war großartig. In dieser Serie, in diesem Gebäude, hatten wir drei ziemlich gute Spiele, bezüglich der Torgelegenheiten, die wir generieren wollten, aber wir waren heute Abend nicht in der Lage, ihn zu knacken."
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Torhüterleistungen*
Während Vasilevskiy trotz eines Gegentorschnitts von 2,64 pro Spiel eine Fangquote von 92,9 Prozent vorzuweisen hatte, haben sowohl der Stammtorhüter der Panthers Sergei Bobrovsky (GAA 5,33, 84,1 %) als auch sein Vertreter Chris Driedger (GAA 3,70, 87,1 %) nicht die Leistung gezeigt, die nötig ist, um ein Spitzenteam wie die Lightning auszuschalten.
Aus diesem Grund vertraute Quenneville in Spiel 5 auf den dritten Torhüter Spencer Knight. Der 20-jährige Rookie wurde beim NHL Draft 2019 in der ersten Runde an 13. Position ausgewählt und wusste in seinem ersten Playoff-Einsatz zu überzeugen. Ein Gegentor und 36 Saves sprachen für den zweitjüngsten Torhüter der NHL-Geschichte bei seinem Playoff-Debüt.
"Ich denke, es war gut, einfach mal einen Vorgeschmack auf die Playoffs zu bekommen", äußerte Knight bescheiden. "Ich denke, für mich ging es darum, dem Team zum Sieg zu verhelfen. Das war meine Priorität, und ich wollte dabei Spaß haben. In ein paar Wochen, wenn ich mich etwas erholt habe, werde ich darauf zurückblicken können."
Quenneville setzte zwar auch in Spiel 6 mit weniger Erfolg auf Knight, doch dem jungen Mann konnte keine Schuld an der Niederlage gegeben werden. Vielleicht hätte der Coach früher auf dessen Dienste zurückgreifen sollen?

Special Teams und 5-gegen-5
Bei 5-gegen-5 schloss Tampa Bay die Serie gegen Florida mit einem knappen Vorsprung von 12:10-Toren ab. Die Panthers dominierten jedoch bei den Schussversuchen (281:235), den Torschüssen (162:147), den Torchancen (148:113) und den erwarteten Toren (11,12:9,93). Es sind statistische Spielereien, aber sie zeigen eindrucksvoll, was möglich gewesen wäre.
"Vor den Playoffs waren wir einer der Anwärter", verdeutlichte Panthers-Kapitän Aleksander Barkov. "Wir haben während der regulären Saison wirklich gutes Eishockey gespielt. Wir haben allen gezeigt, wozu wir fähig sind. Wir haben auch in den Playoffs richtig gutes Eishockey gespielt. Ich weiß, dass wir zu wenige Spiele gewonnen haben, aber wir haben ziemlich gutes 5-gegen-5-Eishockey gespielt. Wir hatten eine Menge Chancen. Der Sinn des Eishockeys ist, man muss Spiele gewinnen. Wir haben nur zwei gewonnen, aber man muss vier gewinnen."
Die Lightning erzielten acht Tore im Powerplay (40 % Erfolgsquote), die Panthers nur sechs (27,3 %). Etwas mehr Disziplin hätte beiden Mannschaften gutgetan, doch die Lightning waren in Überzahl effektiver als die Panthers und bestraften häufiger begangene Fouls.

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Lerneffekte und Erfahrung
Die Lightning waren das reifere und erfahrenere Team. Eine Tatsache, die in der Serie deutlich zu sehen war. Vor dem Start in die Playoffs sagte Quenneville, dass die Panthers eine Menge Lektionen lernen würden.
Schließlich war es selbst für etablierte Stars wie Barkov und Huberdeau erst die dritte Saison, in der sie Playoff-Eishockey erlebten. Für Spieler wie Anthony Duclair, Gustav Forsling und Mason Marchment war es die erste. Aber von den Veteranen bis zu den Rookies hat jeder etwas dazugelernt.
"Wir haben gelernt, wie schwer es ist, zu gewinnen", betonte Quenneville auf die Frage nach seinen Erkenntnissen. "Die erste Runde ist die härteste Runde überhaupt. Es gab eine Menge guter Dinge, die mit unserem Team passiert sind, und ich fand es toll, wie wir in diesen Playoffs gekämpft haben."
In diesem Sinn heißt es für die Panthers in der kommenden Saison wieder anzugreifen und einen weiteren Schritt nach vorne zu machen und die gesammelte Erfahrung zu nutzen.
Der freie Autor Peter Schwarz hat zu diesem Bericht zugerarbeitet.