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Es dürfte niemand bei den Boston Bruins davon ausgegangen sein, dass sie in der Eastern Conference Zweitrundenserie die Columbus Blue Jackets wegfegen würden. Wie bereits in der Auftaktpartie am Donnerstag, fiel auch im zweiten Aufeinandertreffen die Entscheidung erst in der Verlängerung. In Spiel 1 hatten die Bruins das Glück auf ihrer Seite gehabt und gewannen das Match mit 3:2. Spiel 2 ging dagegen an die Gäste aus Columbus, ebenfalls mit 3:2-Toren.

Patrice Bergeron musste von der Strafbank aus zusehen, wie Matt Duchene nach 3:42 Minuten in der zweiten Overtime eine numerische Überlegenheit zum Siegtreffer der Blue Jackets nutzte. Gerne hätten die Verantwortlichen und auch die Anhänger der Bruins den Namen Bergeron in einer anderen Rubrik des Spielberichtsbogens, nämlich unter dem Scoring Summary, vermerkt gesehen, doch ihr erfahrener Center aus der ersten Formation leidet unter Ladehemmung. Ihm gelang in der Serie gegen die Blue Jackets ebenso kein Scorerpunkt wie seinem Reihenkollegen Linksaußen Brad Marchand.
Analogie der Ereignisse: In der letzten Sekunde des ersten Spielabschnitts hatte sich Marchand wegen eines Crosschecks eine unnötige Strafe eingeheimst, die unmittelbar nach der Pause Artemi Panarin zum 1:1-Ausgleich nutzte.
Bergeron ärgerte sich gewaltig über sein folgenschweres Vergehen, dem Beinstellen gegen Seth Jones in der Verlängerung. "Man arbeitet hart, um sich während eines engen Spiels in Position zu bringen. Während eines Spiels agiert man häufig so und es passiert nichts. Selbstverständlich muss ich versuchen, diese Strafe zu verhindern. Diesmal hat es nicht geklappt. "Ich meine, es war eine bittere Niederlage, aber wir müssen voranschauen."

CBJ@BOS, Sp2: Pastrnak bezwingt Bobrovsky

In den sieben Partien der ersten Playoffrunde gegen die Toronto Maple Leafs erzielte Bergeron drei und Marchand vier Tore, gemeinsam brachten sie es auf 14 Scorerpunkte. Die Maple Leafs schafften es dennoch zweimal - in Partie 3 und in Partie 5, die sie mit 3:2 und 2:1 gewannen - dass die beiden Vorzeigestürmer der Bruins nichts Zählbares verbuchen konnten. Es wäre dementsprechend viel zu früh von einer Formkrise des Duos zu sprechen.
Bruins-Trainer Bruce Cassidy möchte davon ebenfalls nichts wissen: "Es ist natürlich möglich, sich nur die Zahlen anzuschauen, um festzustellen, dass ihnen kein Tor gelungen ist, andererseits muss man auch vor dem gegnerischen Torwart den Hut ziehen", fand Cassidy lobende Worte für Gästeschlussmann Sergei Bobrovsky, dem 29 Saves gelangen, darunter zehn in den 20 Minuten der ersten Verlängerung.
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In Spiel 1 suchten Bergeron und Marchand jeweils siebenmal den Torabschluss (je 3 Schüsse, je 1 geblockter Schuss und je 3 Fehlschüsse), in Spiel 2 zählten sie ebenfalls zu Bostons Aktivposten in der Offensive. Bergeron brachte es auf vier Torschüsse, zwei weitere, die ihr Ziel verfehlten und auf zwei geblockte Schüsse. Marchand suchte fünfmal den Abschluss (3 Schüsse, 2 geblockte Schüsse) - Bobrovsky erwies sich also 13 Mal als ihr Spielverderber.
Die Top-Stürmer der Bruins wissen aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen mit Rückschlägen umzugehen. In der jüngsten Vergangenheit lagen sie gegen die Maple Leafs dreimal in der Serie hinten und meldeten sich jeweils zurück. Diese Mannschaft gibt sich so schnell nicht geschlagen, auch wenn ein Spiel überhaupt nicht ihren nach ihren Vorstellungen verlaufen ist, da sie in diesem weit hinter ihrem Leistungsvermögen geblieben waren.
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Cassidy hat dementsprechend vollstes Vertrauen in seine Routiniers: "Sie wissen, was es braucht und was nun gemacht werden muss. Es ist nicht das Ende der Welt, wenn die Dinge einmal nicht sofort so laufen, wie man es will. Man muss hart arbeiten, um Fehler und Rückschläge zu korrigieren, damit man wieder den Weg zu seinem richtigen Spiel findet. Ich weiß, dass das diese Jungs hier können."
Das dritte Spiel der Eastern Conference Zweitrundenserie zwischen den Bruins und den Blue Jackets findet am Dienstag in der Nationwide Arena von Columbus statt (7:00 p.m. ET; NBCSN, CBC, SN, TVAS).