"Er geht dem Gegner unter die Haut"
Der NHL-Traum ist für Wiederer also greifbar, wenn auch "noch ein Stück entfernt", wie es der Blondschopf selbst einschätzt. "Ich muss von Spiel zu Spiel besser werden. Ich bin in diesem Jahr noch ein bisschen zu inkonstant, hatte richtig gute Spiele und dann auch wieder nicht so gute. In den letzten zehn, 15 Partien wurde es besser. Ich habe einen Weg vor mir, aber der ist realistisch und ich muss weiter hart arbeiten." Ähnlich sieht es auch sein Trainer: "Er hat noch einen Weg vor sich. Er war nicht im Fokus - jetzt ist er es", sagt Sommer.
Die Vorzüge des Niederbayern liegen nicht nur in seiner Variabilität, auf die er sehr stolz ist. "Er ist ein guter Checker, ein harter Arbeiter, er geht dem Gegner unter die Haut und versteht das Spiel. Ich mag ihn als Center sogar mehr, weil er von dort das Spiel machen kann. Ich kann ihn aber überall einsetzen", zählt Sommer auf. Wiederer selbst sieht sich als "Zwei-Wege-Stürmer" und "guten Schlittschuhläufer". Besonders wichtig sei ihm, "dass man das Vertrauen vom Trainer hat und das dann auch zurückzahlt".
Der Traum von der NHL
In der laufenden Saison stehen für den 21-Jährigen 31 AHL-Spiele, vier Tore und sechs Assists zu Buche. Dazu kommen unterschiedliche Rollen und jede Menge Eiszeit in einer Liga, die der Stürmer mit der heimischen DEL vergleicht. "Der größte Unterschied ist, dass die Spieler hier jünger und talentierter sind. Auch das Tempo ist sehr hoch. Alle arbeiten hier für Plätze in der NHL." Trotz des großen Konkurrenzkampfs sei die Stimmung in der Mannschaft aber hervorragend: "Der Chemie macht das gar nichts aus", unterstreicht Wiederer. "Wir verstehen uns eigentlich alle super. Jeder freut sich für jeden."
Und so hofft der Deggendorfer auf einen Anruf aus der NHL oder sogar von Marco Sturm, dem deutschen Bundestrainer: "Längerfristig ist es mein Ziel, für die Sharks zu spielen und hoffentlich auch mal in der Nationalmannschaft", blickt der Mann mit der Rückennummer 59 voraus, der diese eher unfreiwillig trägt. "Jede Nummer wird bei den Sharks und beim Barracuda nur einmal vergeben. Wenn man mal in die NHL hochkommt und länger dort spielt, dann darf man sich die Nummer aussuchen, aber da bin ich noch nicht."
Fragt sich nur, wie lange noch.