Draft Board

Am zweiten Tag beim NHL Draft 2023 in der Bridgestone Arena in Nashville sind drei deutsche und zwei Schweizer Talente ausgewählt worden. Nachdem am Mittwoch die erste Runde stattgefunden hatte, gingen am Donnerstag die Durchgänge zwei bis sieben über die Bühne. NHL.com/de hat eine Übersicht mit den zehn wichtigsten Themen des zweiten Draft-Tages zusammengestellt.

1. Bicker als erster Deutscher aufgerufen

Lange mussten die deutschen Nachwuchskräfte warten, ehe mit Kevin Bicker der erste von ihnen aufgerufen wurde. Die Detroit Red Wings wählten ihn in der fünften Runde an Gesamtposition 147 aus. Der 18-jährige Stürmer durchlief in den vergangenen Jahren die Mannheimer Talentschmiede. 2022/23 absolvierte er 30 Spiele in der Hauptrunde und den Playoffs für die Jungadler in der DNL und kam auf 37 Punkte (20 Tore, 17 Assists). Einen Auftritt hatte der Schwabacher bei den Adler Mannheim in der DEL. In der kommenden Saison läuft er in der höchsten deutschen Spielklasse für die Löwen Frankfurt auf. Es sei denn, es ergeben sich durch den Draft neue Entwicklungen.

2. Stars sichern sich die Rechte an Tiefensee

Die Dallas Stars sicherten sich in der fünften Runde an Gesamtstelle 157 die Rechte an Arno Tiefensee. Der 21 Jahre alte in Weißwasser geborene Torhüter bot bei den Adler Mannheim in der DEL starke Leistungen, wodurch er auf dem Radar der NHL-Scouts erschien. In der Hauptrunde brachte er es auf 23 Einsätze, einen Gegentorschnitt von 2,43 und eine Fangquote von 91,0 Prozent. In den Playoffs stand er zwölfmal zwischen den Pfosten. In diesen Begegnungen verbesserte er den Gegentorschnitt auf 2,07 und die Fangquote auf 91,4 Prozent. Außerdem bestritt er zwei Partien für die deutsche Nationalmannschaft.

3. Sabres schnappen sich Panocha in der letzten Runde

Das Trio der im diesjährigen Draft auserkorenen Deutschen komplettierte Norwin Panocha. Die Buffalo Sabres entschieden sich in der siebten Runde an Gesamtposition 205 für den offensivstarken Verteidiger von den Eisbären Berlin. 2022/23 spielte der 18-jährige gebürtige Bayreuther hauptsächlich fürs Juniorenteam in der DNL. Der Blueliner glänzte mit 27 Punkten (acht Tore, 19 Assists) in Haupt- und Endrunde. In der DEL bestritt er drei Matches, bei denen er ohne Zähler für die Scorerwertung blieb.

4. Dionicio und Keller halten die Ehre der Schweizer hoch

Ebenfalls spät fanden zwei Schweizer Talente einen Interessenten. Die Anaheim Ducks entschieden sich mit ihrem Zugriffsrecht in der fünften Runde (Nr. 129) für den 19 Jahre alten Verteidiger Rodwin Dionicio. In den letzten drei Jahren spielte er in einer OHL für die Niagara IceDogs und die Windsor Spitfires. Der 18-jährige Goalie Antoine Keller von Genf-Servette wurde in der siebten Runde (Nr. 206) von den Washington Capitals gedraftet. Er besitzt sowohl die Schweizer als auch die französische Staatsbürgerschaft. Im Nationalteam läuft er für Frankreich auf.

5. Teams erweisen sich tauschfreudiger als am Vortag

Nachdem es am ersten Tag beim NHL Draft zu keinem Tausch unter den Teams bei den Zugriffsrechten gekommen war, tat sich am Donnerstag wesentlich mehr in dieser Hinsicht. Alles in allem neun Trades wurden vorgenommen, um die Reihenfolge der Teams bei der Ziehung zu beeinflussen. Den Anfang machten die Nashville Predators. Sie sicherten sich den Pick an 43. Stelle von den Detroit Red Wings, den diese im Vorfeld von den Vancouver Canucks erworben hatten. Die Wahl der Predators fiel auf den schwedischen Center Felix Nilsson von Rögle BK.

6. Finnen müssen ungewöhnlich lange warten

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Ungewöhnlich viel Zeit ging ins Land, bis beim NHL Draft 2023 der erste finnische Nachwuchsspieler gewählt wurde. In den vergangenen Jahren gehörten Talente aus Finnland stets zu den begehrtesten. Das war diesmal anders. Die San Jose Sharks bereiteten dem Warten schließlich ein Ende. Die Kalifornier entschieden sich in der zweiten Runde an Gesamtposition 36 für den Flügelstürmer Kasper Halttunen von HIKF aus der finnischen Liiga.

7. Slowaken stark vertreten

Das stärkste Kontingent an jungen Spielern, die nicht zu den Top-Nationen Kanada, USA, Schweden, Finnland und Russland zählen, stellte beim diesjährigen Draft die Slowakei. Acht Nachwuchskräfte aus diesem Land bekamen den Zuschlag. Es folgten Tschechien mit sieben, Belarus mit fünf und Deutschland mit drei gezogenen Talenten.

8. Ducks ziehen italienischen Torwart

Die Ducks trauen dem italienischen Torwart Damian Clara offenbar eine große NHL-Karriere zu. Darauf deutet der Entschluss hin, für ihn ein Zugriffsrecht in der zweiten Runde (Nr. 60) einzusetzten. Der 18 Jahre alte Schlussmann aus Bruneck spielte in der abgelaufenen Saison bei den Junioren von Färjestad BK in Schweden.

9. Coyotes mit den meisten Picks

Die Arizona Coyotes durften insgesamt zwölfmal wählen und lagen damit an der Spitze. Es folgten die Chicago Blackhawks, Detroit Red Wings und Predators mit elf sowie die Seattle Kraken, Carolina Hurricanes und die Philadelphia Flyers mit zehn Picks. Dagegen durften die Edmonton Oilers und die Toronto Maple Leafs nur dreimal zugreifen.

10. Der Erste und der Letzte

Beim NHL Draft sind traditionell die meisten Augen auf den First-Overall-Pick gerichtet. Das war in diesem Jahr wie erwartet Connor Bedard, den die Chicago Blackhawks an Land zogen. Auf den allerletzten Drücker fand bei dieser Ausgabe der Stürmer Tyler Peddle einen Klub. Die Columbus Blue Jackets hinterlegten ihr Interesse an ihm mit dem Abschlusszugrecht (Nr. 224).