fleury-looks on

Der Kampf um die Playoffplätze wird von Spieltag zu Spieltag spannender. Sechs Mannschaften aus der Metropolitan Division, die in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch antreten, trennen nur zehn Zähler. Gleich neun Mannschaften aus der Western Conference, die sich berechtigte Playoff-Hoffnungen machen dürfen, begeben sich ebenfalls auf die Jagd nach Punkten. Darunter sind auch die Vegas Golden Knights mit Schlussmann Marc-Andre Fleury, die in Fleurys langjähriger Heimat Pittsburgh ein Gastspiel geben.

Fünf Aspekte auf die es zu achten gilt:
Fleurys Heimkehr
Mit den Pittsburgh Penguins (29-22-3) wartet der vierte Auswärtsbrocken in Folge auf die Vegas Golden Knights (35-13-4). Wer geglaubt hatte, dass das neue NHL-Franchise nur aufgrund seiner guten Heimbilanz in der Tabelle der Western Conference ganz vorne steht, sah sich in den vergangenen Tagen getäuscht. Das Team von Headcoach Gerard Gallant musste zuletzt in Winnipeg, in St. Paul sowie in Washington antreten und ließ sich nur von den Minnesota Wild schlagen.
Ähnliches: [Alte Fan-Liebe rostet eben nicht]
Ein ganz besonderer Abend wird es, unabhängig vom Spielausgang, für Vegas Schlussmann Marc-Andre Fleury, der zum ersten Mal an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt, wo er von 2003/04 bis 2016/17 13 Spielzeiten lang das Tor hütete und drei Stanley Cup Meisterschaften feiern konnte.
Die Penguins sind zwar mit nur acht Niederlagen vor heimischer Kulisse (19-7-1) das zweitbeste Heimteam in der Eastern Conference, doch Vegas lässt sich nicht von Statistiken beeindrucken, wie sie in der Vergangenheit gezeigt haben und Fleury könnte vor seinen ehemaligen Fans zu Höchstleistungen bereit sein.
Typisches 4-Punkte Spiel
Eine brisante Tabellenkonstellation ergibt sich vor dem Aufeinandertreffen der Philadelphia Flyers (24-19-9) und den Carolina Hurricanes (24-21-8) in der PNC Arena von Raleigh. Die Kontrahenten liegen im Klassement der Eastern Conference dicht beieinander. Die Flyers haben nur einen Zähler mehr auf dem Konto als ihre Gastgeber, die durch einen doppelten Punktgewinn in der regulären Spielzeit ihre Gäste überholen und auf die New York Islanders (26-22-6), die den zweiten Wildcard-Platz inne haben, aufschließen könnten.

Sollten die Hurricanes erst in der Overtime oder im Shootout das Spiel für sich entscheiden, wären sie punktgleich mit den Islanders und den Flyers, die dann aufgrund der geringeren Anzahl absolvierter Spiele die Nase vorne und sich die Wildcard zurückerkämpft hätten.
Nach zwei Niederlagen in Folge erhofft sich Carolinas Cheftrainer Bill Peters eine Reaktion seiner Mannschaft mit deren zuletzt gezeigter Leistung er überhaupt nicht einverstanden war. "Das war inakzeptabel. Diese Vorstellung ähnelte einer Partie im September, bei der es um nichts geht. Ich bin von einigen Jungs, auf die ich zähle, sehr enttäuscht", wetterte Peters nach der 1:3-Heimniederlage am Sonntag gegen die San Jose Sharks.
Halls Jubiläums-Spiel
Wenn die New Jersey Devils (27-16-8) im Canadian Tire Centre der kanadischen Hauptstadt gegen die Ottawa Senators (17-25-9) antreten, wird Linksaußen Taylor Hall zum 119. Mal ihr Jersey überziehen und sein 500. NHL-Spiel bestreiten. 432 Scorerpunkte (170 Tore, 262 Assists) lautet die eindrucksvolle Bilanz des 26-jährigen Kanadiers, der zu Beginn seiner Karriere sechs Jahre lang für die Edmonton Oilers auf Punktejagd ging.
Hall würde sicherlich gerne in seiner Jubiläums-Partie die eindrucksvolle Serie von zehn Spielen, in denen er jeweils punkten konnte (6 Tore, 9 Assists), fortsetzen und seinem Team käme ein vierter Sieg in Folge gerade recht, um den Druck auf die in der Metropolitan Division erstplatzierten Washington Capitals zu erhöhen.

Den Respekt des Gegners haben sich die Devils in dieser Saison schon mehrmals verdient, zuletzt bei ihrem 3:1-Heimerfolg über die Pittsburgh Penguins, nach dem Pens Coach Mike Sullivan sie als "jung, hungrig und enorm schnell" beschrieb.
Auch wenn die Chancen der Senators auf eine Playoffteilnahme, angesichts eines 15-Punkte-Rückstands nur noch rein theoretischer Natur sind, Vorsicht ist angesagt, denn herschenken möchten sie diese Partie nicht.
Träumen muss erlaubt sein
Was wäre, wenn der wiedergenesene Nino Niederreiter beim Auswärtsauftritt seiner Minnesota Wild im Scottrade Center der St. Louis Blues als zweifacher Torschütze in Erscheinung treten würde? Was wäre, wenn sich der 25-jährige Rechtsaußen an drei Treffern der Wild mit einem Assist beteiligen würde und was, wenn ihm damit sein erstes 5-Punkte Spiel in der NHL gelänge?
Ähnliches: [Minnesota hat wieder alle Mann an Bord]
Der Churer hätte in einer Partie gleich drei Meilensteine auf einmal erreicht - sein 100. Tor, seinen 100. Assist und seinen 200. Scorerpunkt. An solche persönliche Ziele wird Niederreiter keinen Gedanken verschwenden. Er dürfte sicherlich schon zufrieden sein, sollten die Wild vom Drittplatzierten der Central Division beide Punkte entführen und ihre Ausgangsposition im Kampf um eine Playoffplatzierung wieder verbessern können.

Zuletzt musste Minnesota bei den Dallas Stars eine herbe 1:6-Schlappe einstecken, nachdem sie zuvor nur eine von neun Partien in der regulären Spielzeit verloren hatten (6-1-2). Die Blues präsentierten sich in ihren vergangenen fünf Begegnungen als minimalistisch aber effektiv. Zehn Tore genügten ihnen, um acht von möglichen zehn Punkten einzufahren (4-1-0).
Zwei Meilensteine stehen aus
Wenn sich die Calgary Flames (26-18-8) im United Center von Chicago die Ehre geben, würden die Fans der Chicago Blackhawks (24-20-8) am liebsten Zeitzeugen nicht nur eines rar gewordenen Heimsieges sondern von zwei Meilensteinen werden. Rechtsaußen Patrick Kane fehlt noch eine Vorlage um in seiner 793. NHL-Partie die 500 Assists voll zu machen und Center Artem Anisimov braucht zwei Punkte jeglicher Art, um auf 300 Scorerpunkte zu kommen.
Die Blackhawks haben auch noch eine Rechnung mit den Flames offen, nachdem sie vor drei Tagen in Calgary trotz zweimaliger Führung mit 3:4 nach Verlängerung den Kürzeren gezogen haben. Für die Flames endete mit dieser Partie eine sechs Spiele währende Niederlagenserie.
Beide Teams sind im Rennen um einen Playoffplatz auf jeden Punkt angewiesen. Chicagos Rückstand auf Calgary beträgt vier und der auf den zweiten Wildcard-Platz im Westen fünf Zähler.
Die weiteren Spiele vom Dienstag:
Vancouver @ Florida
Während die Vancouver Canucks (21-25-6) als Tabellenvorletzter, abgeschlagen auf einen Wildcard-Platz in der Western Conference, darauf besinnt sind einen ordentlichen Saisonendspurt abzuliefern, dürfen sich die Florida Panthers (22-22-6), nach ihrem Lauf von drei doppelten Punktgewinnen in Folge, sogar wieder Hoffnungen auf eine Playoffqualifikation in der Eastern Conference machen. Bei bis zu vier weniger absolvierten Spielen gegenüber der vor ihnen rangierenden Konkurrenz beträgt Floridas Rückstand acht Punkte.

Anaheim @ Buffalo
In Bezug auf Misserfolge und unglückliche Niederlagen nehmen sich die Anaheim Ducks (25-19-10) und die Buffalo Sabres (14-29-9) nur wenig. Die Ducks verloren ihre letzten drei Auftritte auf ihrer Auswärtstour durch den Osten und die Sabres mussten sich dreimal in Folge vor heimischer Kulisse geschlagen geben. Nachdem Anaheims Schlussmann Ryan Miller am Montagabend in Toronto sechsmal die Scheibe hinter sich aus dem Netz holen musste, könnte es durchaus sein, dass der Schweizer Schlussmann Reto Berra zu seinem zweiten Saison-Einsatz von Beginn an kommt.
Washington @ Columbus
Sowohl die Washington Capitals (30-17-5), als auch die Columbus Blue Jackets (27-21-4) dürften nach jeweils zwei Niederlagen in Folge auf Wiedergutmachung aus sein.
Die Besucher in der Nationwide Arena hätten sicher nichts dagegen, wenn ihre Blue Jackets einmal als klarer Sieger das Eis verlassen könnten, nachdem sie letztmalig am 20. Dezember vergangenen Jahres in der regulären Spielzeit einen Heimsieg einfahren konnten. In den folgenden sieben Partien auf eigenem Terrain gewannen die Blue Jackets dreimal erst in der Zusatzschicht (3-1-3).
Die Capitals sind prädestiniert für Partien mit knappen Ausgängen. Im Jahr 2018 endete nur einer (4:7 @ PIT) ihrer zwölf Auftritte (6-4-2) mit mehr als zwei Toren Unterschied. Capitals Stürmer Nicklas Backstrom würde sicherlich gerne schon heute Nacht seinen 200. NHL-Treffer markieren, sollte er zu einem Sieg reichen.
Boston @ Detroit
Kein Team holte im Jahr 2018 so viele Punkte wie die Boston Bruins (31-11-8) - 22 an der Zahl durch eine beeindruckende Bilanz von 10-1-2. Dementsprechend reisen sie als klarer Favorit zu den Detroit Red Wings (21-22-8), die seit dem 5. Januar nur eine von sechs Heimpartien gewonnen haben (1-4-1).
Detroit braucht jeden Zähler, um sich seine Minimalchance auf das Erreichen der Playoffs zu erhalten. Mit einem Rückstand von 15 Punkten ist der dritte Rang in der Atlantic Division außer Reichweite, doch auf den zweiten Wildcard-Platz im Osten fehlen nur sieben Punkte.

Arizona @ Winnipeg
36 Punkte trennen die in der Central Division erstplatzierten Winnipeg Jets (31-13-9) von den Arizona Coyotes (12-31-9), die das Tabellenschlusslicht in der Western Conference bilden. Den 19 Heimerfolgen der Jets (19-3-2) stehen sechs Auswärtssiege der Coyotes (6-15-6) entgegen. Recht viel größer könnte die Diskrepanz zwischen den beiden Franchises kaum sein, doch die Gäste aus Arizona, bei denen Tobias Rieder noch auf sein erstes Tor im Jahr 2018 wartet, waren auch schon für Überraschungen gut, wenn der Gegner nicht gerade seinen besten Tag erwischt hatte.
San Jose @ Colorado
Nur vier Punkte liegen die San Jose Sharks (28-16-8) als Zweiter der Pacific Division vor den Colorado Avalanche (28-19-4), die in der Central Division den sechsten und damit vorletzten Platz einnehmen. Für die Sharks endet in Denver eine fünf Spiele währende Auswärtstour, auf der sie zuletzt zweimal in Folge gewinnen konnten.
Ähnliches: [Was Burns mit Ketchup gemeinsam hat]
Die Avalanche sind seit acht Partien zuhause ungeschlagen. Ihre letzte Heimniederlage datiert vom 27. Dezember 2017. Eine Begegnung auf Augenhöhe ist durchaus zu erwarten.