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Es bleibt alles beim Alten: Die St. Louis Blues tun sich zu Hause schwer in den diesjährigen Playoffs. Das war schon in der ersten Runde gegen die Winnipeg Jets zu sehen. Und irgendwie ist das auch jetzt gegen die Dallas Stars in der zweiten Runde zu beobachten. Spiel 2 der Serie in der zweiten Runde der Western Conference Playoffs ging mit 4:2 an die Dalls Stars. Jede Mannschaft hat jetzt vor Spiel 3 am Montag einen Sieg auf dem Konto.

Hauptursache für die Niederlage der Blues in Spiel 2 war das schlechte Powerplay. Fünfmal hatten die Gastgeber die Möglichkeit, mit einem Spieler oder gar zwei Mann mehr ein Tor zu erzielen. Allerdings ließen sie diese Möglichkeiten allesamt ungenutzt. Das muss in Spiel 3 besser werden.
Dabei hätten die Blues speziell in der Schlussphase einen Überzahltreffer sehr gut gebrauchen können. 2:3 lagen sie kurz vor dem Ende zurück. Mit 2:45 Minuten auf der Uhr beförderte Roope Hintz den Puck über die Bande und bekam zwei Minuten wegen Spielverzögerung. Es war die Gelegenheit für die Gastgeber, das 3:3 zu erzielen und wenigstens eine Verlängerung zu erzwingen. Das Momentum hätten sie dann jedenfalls auf ihrer Seite gehabt.

DAL@STL, Sp2: Hintz zieht ab und trifft

Doch auch diesmal wollte der Puck nicht vorbei an Ben Bishop im Tor der Stars. 55 Sekunden lang hatten die Blues sogar zwei Mann mehr auf dem Eis, da Coach Craig Berube Torwart Jordan Binnington zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm. 55 Sekunden - das hätte aus Sicht des Coachs auch mehr sein können. "Wir hätten den Goalie schon früher rausnehmen können und mehr Zeit mit 6 gegen 4 haben können", meinte der Trainer. Doch Center Ryan O'Reilly gewann zwar das Bully, vertändelte dann aber den Puck bei einem Rückhandpass.
Neun Minuten und 36 Sekunden hatten die Blues in Spiel 2 mindestens einen Mann mehr auf dem Eis. Im ersten Drittel waren es sogar 24 Sekunden lang zwei Spieler mehr. Doch das Überzahlspiel der Gastgeber wollte an diesem Abend einfach nicht zünden. "Wir hatten einige gute Möglichkeiten", befand Blues-Stürmer Jaden Schwartz. Die Abwehr der Stars habe aber gut gestanden. Und Goalie Bishop habe einige gute Paraden gezeigt.
Der 32-Jährige zeigte mit 32 Saves eine sehr gute Leistung und verteidigte mit teils spektakulären Paraden die Führung. Bishop arbeitete damit weiter an seiner Bilanz in den Playoffs im Spiel nach einer Niederlage. Da hat er jetzt elf Siege und drei Niederlagen zu Buche stehen.
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Doch Schwartz wusste auch, was bei ihm und seinen Teamkollegen diesmal nicht funktionieren wollte: "Wir hätten die Scheibe einfach tief spielen müssen, um so mehr Zeit in der Angriffszone zu bekommen." Die Unterzahlspezialisten der Stars seien am Ende doch ziemlich müde gewesen.
Schwartz ist derzeit bester Punktesammler unter den Blues-Stürmern mit sechs Scorerpunkten (fünf Tore, ein Assist) in den Playoffs. Die meisten Scorerpunkte im Team hat mit Alex Pietrangelo (sieben Assists) ein Verteidiger. Von den Blues-Stürmern muss in Dallas mehr kommen, wenn das Team in den Playoffs weiter ein Wörtchen mitreden will. Denn die Stars haben in den drei Heimspielen gegen die Nashville Predators gerade einmal fünf Tore zugelassen. Da muss von den Vladimir Tarasenko und seinen Kollegen in der Offensive mehr Gefahr ausgehen, um das defensive Bollwerk ins Wanken zu bringen.
Dallas-Verteidiger Miro Heiskanen sprach auf der anderen Seite nach Spiel 2 von einem guten Unterzahlspiel seiner Truppe. Man habe die Schüsse gut geblockt und auch die Passwege gut zugemacht. Turm in der Abwehrschlacht bei den Stars war Esa Lindell. Der 24-jährige Finne stand 30 Minuten und 13 Sekunden auf dem Eis und verzeichnete alleine sechs der 18 geblockten Schüsse seines Teams. Das sorgte mit dafür, dass die Stars ihre Quote im Unterzahlspiel weiter ausbauten. Bei 22 Situationen mit einem Mann weniger haben sie erst einen Treffer kassiert.
Vielleicht können sich die Blues ja bei den Texanern abschauen, wie man im Powerplay lange in der Verteidigungszone des Gegners bleibt. Im zweiten und letzten Überzahlspiel Mitte des dritten Drittels feuerten die Stars neun Schüsse auf das Tor von Jordan Binnington ab - die Hälfte ihrer Schüsse im Schlussabschnitt.

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Stars-Coach Jim Montgomery war generell mit den Special Teams zufrieden. Das letzte Unterzahlspiel nach der Hintz-Strafe sei immens wichtig gewesen. Noch beeindruckender waren aus seiner Sicht aber die beiden Unterzahlspiele in Folge Mitte des zweiten Drittels, die sein Team unbeschadet überstand. "Auch unser Powerplay war gut. Wir haben viele Möglichkeiten herausgespielt."
Dass sich die Blues nicht entscheidend in der gegnerischen Verteidigungszone festsetzen konnten, lag auch an der schlechten Bullyquote. Bei zehn Anspielen vor dem Kasten von Bishop gewannen sie nur drei. O'Reilly verlor 20 von 34 Bullys. Das ist sein schlechtester Wert in dieser Saison. Sein bisheriger Negativrekord lag bei 18 verlorenen Bullys am 5. Februar gegen die Florida Panthers.
Damit dürfte klar sein, was bei den Blues auf dem Trainingsplan vor Spiel 3 im American Airlines Center steht: Powerplay. Und auch die Center dürften einige Extraeinheiten in Sachen Bully absolvieren. Dennoch kann das Team aus Missouri relativ beruhigt die Reise nach Dallas antreten. In der ersten Runde gegen die Winnipeg Jets reichte O'Reilly &. Co ein Sieg im heimischen Enterprise Center zum Weiterkommen. Das Soll haben sie mit dem Erfolg in Spiel 1 schon erfüllt. Auswärts sind die Blues in diesen Playoffs noch ungeschlagen. Sie gewannen alle drei Spiele in Winnipeg. Da sollte ihnen vor dem Gang nach Texas nicht bange sein.
Spiel 3 dieser Serie der zweiten Runde der Western Conference findet am Montag um 8 Uhr p.m. ET (NBCSN, TVAS, SN, NHL-TV) im American Airlines Center in Dallas statt.