Doch auch diesmal wollte der Puck nicht vorbei an Ben Bishop im Tor der Stars. 55 Sekunden lang hatten die Blues sogar zwei Mann mehr auf dem Eis, da Coach Craig Berube Torwart Jordan Binnington zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm. 55 Sekunden - das hätte aus Sicht des Coachs auch mehr sein können. "Wir hätten den Goalie schon früher rausnehmen können und mehr Zeit mit 6 gegen 4 haben können", meinte der Trainer. Doch Center Ryan O'Reilly gewann zwar das Bully, vertändelte dann aber den Puck bei einem Rückhandpass.
Neun Minuten und 36 Sekunden hatten die Blues in Spiel 2 mindestens einen Mann mehr auf dem Eis. Im ersten Drittel waren es sogar 24 Sekunden lang zwei Spieler mehr. Doch das Überzahlspiel der Gastgeber wollte an diesem Abend einfach nicht zünden. "Wir hatten einige gute Möglichkeiten", befand Blues-Stürmer Jaden Schwartz. Die Abwehr der Stars habe aber gut gestanden. Und Goalie Bishop habe einige gute Paraden gezeigt.
Der 32-Jährige zeigte mit 32 Saves eine sehr gute Leistung und verteidigte mit teils spektakulären Paraden die Führung. Bishop arbeitete damit weiter an seiner Bilanz in den Playoffs im Spiel nach einer Niederlage. Da hat er jetzt elf Siege und drei Niederlagen zu Buche stehen.
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Doch Schwartz wusste auch, was bei ihm und seinen Teamkollegen diesmal nicht funktionieren wollte: "Wir hätten die Scheibe einfach tief spielen müssen, um so mehr Zeit in der Angriffszone zu bekommen." Die Unterzahlspezialisten der Stars seien am Ende doch ziemlich müde gewesen.
Schwartz ist derzeit bester Punktesammler unter den Blues-Stürmern mit sechs Scorerpunkten (fünf Tore, ein Assist) in den Playoffs. Die meisten Scorerpunkte im Team hat mit Alex Pietrangelo (sieben Assists) ein Verteidiger. Von den Blues-Stürmern muss in Dallas mehr kommen, wenn das Team in den Playoffs weiter ein Wörtchen mitreden will. Denn die Stars haben in den drei Heimspielen gegen die Nashville Predators gerade einmal fünf Tore zugelassen. Da muss von den Vladimir Tarasenko und seinen Kollegen in der Offensive mehr Gefahr ausgehen, um das defensive Bollwerk ins Wanken zu bringen.
Dallas-Verteidiger Miro Heiskanen sprach auf der anderen Seite nach Spiel 2 von einem guten Unterzahlspiel seiner Truppe. Man habe die Schüsse gut geblockt und auch die Passwege gut zugemacht. Turm in der Abwehrschlacht bei den Stars war Esa Lindell. Der 24-jährige Finne stand 30 Minuten und 13 Sekunden auf dem Eis und verzeichnete alleine sechs der 18 geblockten Schüsse seines Teams. Das sorgte mit dafür, dass die Stars ihre Quote im Unterzahlspiel weiter ausbauten. Bei 22 Situationen mit einem Mann weniger haben sie erst einen Treffer kassiert.
Vielleicht können sich die Blues ja bei den Texanern abschauen, wie man im Powerplay lange in der Verteidigungszone des Gegners bleibt. Im zweiten und letzten Überzahlspiel Mitte des dritten Drittels feuerten die Stars neun Schüsse auf das Tor von Jordan Binnington ab - die Hälfte ihrer Schüsse im Schlussabschnitt.