mtl pit

So hatten sich die Pittsburgh Penguins die Stanley Cup Qualifikation für die Stanley Cup Playoffs sicherlich nicht vorgestellt. Das erfahrene und mit Superstars gespickte Team ging als klarer Favorit in die Best-of-5-Serie gegen die Montreal Canadiens. Nach einer 3:2-Niederlage in Spiel 1 und der 4:3-Niederlage in Spiel 3 am Mittwoch, droht den Penguins nun jedoch das frühe Aus.

Die Penguins waren am Ende der regulären Saison mit 86 Punkten aus 69 Spielen (40-23-6) das fünftbeste Team der Eastern Conference. Da die ersten vier Teams sicher in den Playoffs stehen und die Platzierungen unter sich ausspielen, sind die Penguins also das beste Team, das sich noch qualifizieren muss. Die Canadiens waren mit 71 Punkten aus 71 Spielen (31-31-9) das letzte Team, das sich in die Qualifikation rettete. Hätten die Buffalo Sabres ein Spiel mehr gewonnen, hätten sie ihren Platz eingenommen.

Nach einem Klassenunterschied sieht die Serie zwischen den beiden Teams jedoch absolut nicht aus. Die Canadiens überraschen mit einer starken Teamleistung und die Stars der Penguins, allen voran Kapitän Sidney Crosby und Evgeni Malkin, kamen besonders am Mittwoch nicht richtig zum Zug. Das ermöglichte den Canadiens nun den Matchball.

Shea Weber brachte die Canadiens bei ihrem jüngsten Sieg früh in Führung, die Penguins antworteten jedoch mit der Torgefahr und Routine, die man von ihnen erwartet. In zwei unmittelbar aufeinander folgenden Powerplays drehten sie das Spiel dank Toren von Patric Hornqvist und Jason Zucker bereits in der zehnten Minute wieder. Zuvor war die Überzahl eine Problemzone der Penguins, in den ersten beiden Spielen hatten sie zwölf Powerplays und trafen dabei nur ein Mal.

PIT@MTL, Sp3: Petry findet Lücke hoch zur Führung

"Phasenweise hatten wir das Spiel im Griff, teilweise nicht", analysierte Pittsburghs Trainer Mike Sullivan und lobte die Überzahl. "Unser Powerplay war wirklich gut, wir hatten zwei Powerplay-Tore, die uns einen Schub gegeben haben. Wir hatten über weite Strecken Zeit in der Offensive und haben gut gespielt. Aber in entscheidenden Momenten ist uns das Spiel aus den Fingern geglitten und das hat uns den Sieg gekostet."

Diese entscheidenden Situationen fanden im Spiel fünf gegen fünf statt, eigentlich absolut keine Schwäche der Penguins. Dank ihrer Superstars und erfahrener Spieler wie Kris Letang und Patrick Marleau gehören sie in diesen Situationen normalerweise zu den dominanten Teams der Liga. In Unterzahl hielten sie sich in fünf Situationen schadlos, alle Tore der Canadiens fielen bei gleicher Stärke. Die Penguins versäumten es, ihre Führung weiter auszubauen, auch weil die Canadiens die gefährlichen Akteure wie Crosby, Malkin und Jake Guentzel gut in Schach hielten.

Auffällig war auch, dass zwei der vier Tore der Canadiens von den Verteidigern Weber und Jeff Petry kamen, die unmittelbar vor Pittsburghs Torwart Matt Murray auftauchten. Petry brachte die Kanadier im dritten Drittel erneut in Führung und die Penguins kamen aufgrund ihres harmlosen Spiels und eines gut aufgelegten Carey Price im Tor der Canadiens nicht mehr zum Ausgleich.

"Die Canadiens haben einfach gut gespielt, das muss man anerkennen", verdeutlichte Crosby. "Sie haben gekämpft und mit allen Mitteln verteidigt. Wir hatten unsere Momente, haben im dritten Drittel aber einfach keinen Weg gefunden zu treffen."

Die Penguins haben mehr Playoff-Erfahrung, als jedes andere Team. Für Crosby und Sullivan ist klar was zu tun ist, Blick nach vorne und nur auf das nächste Spiel konzentrieren. Sollten die Canadiens sich in der Abwehr jedoch wieder so effektiv erweisen, dürfte das schwierig werden. Sullivan vertraut allerdings auf die Qualität und Erfahrung seines Teams und die Canadiens wird sicherlich niemand mehr unterschätzen. Jetzt gilt es!

"Das war heute nicht unser bestes Spiel und wir hätten unsere beste Leistung gebraucht", gab der Trainer zu. "Ich weiß, dass wir es besser können. Jetzt müssen wir nur sicher gehen, dass wir das in Spiel 4 zeigen. Wir müssen das nächste Spiel gewinnen."

Spiel 3 war bereits Unterhaltung auf hohem Niveau, das Spiel war schnell, spannend und hatte eine gesunde Portion Härte. Die Penguins dürften mit dem Rücken zur Wand allerdings noch einiges mehr aus sich herausholen und die Canadiens könnten mit dem Ziel vor Augen über sich hinauswachsen. Es ist also angerichtet für einen echten Eishockey-Leckerbissen, wenn die beiden Mannschaften sich am Freitag (4 p.m. ET, 22 Uhr MESZ; NHL.tv) zum möglicherweise entscheidenden Spiel treffen.