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NHL.com/de hat sich kürzlich mit einigen der besten Spieler aus der NHL getroffen und sie befragt, um einen Einblick in ein breites Themenspektrum zu bekommen.
In dieser Ausgabe Patrick Kane unter anderem über die starke Central Division:

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Ein Blick auf die Abschlusstabelle der Spielzeit 2017/18 ließ jedem Anhänger der Chicago Blackhawks die Tränen in die Augen treiben. Nicht aus Freude, wie in den neun Jahren zuvor, in denen sich die Blackhawks jeweils für die Stanley Cup Playoffs qualifizierten und dreimal als Champion in die Sommerpause gingen, sondern aus Trauer, über das schlechte Abschneiden und dem drittletzten Tabellenplatz in der Western Conference. Keine Mannschaft aus der Central Division war schlechter als das Traditionsteam aus der Windy City. 16 Punkte trennten die Blackhawks von den in ihrer Division auf dem vorletzten Platz liegenden Dallas Stars, gar deren 19 Zähler fehlten Chicago auf die zweite Wildcard - Welten!
Von den sieben Klubs in der Central Division wiesen nur die Blackhawks eine negative Saisonbilanz (33-39-10) und ein negatives Torverhältnis (-27) aus - was für ein Stärkebeweis der anderen Teams in dieser Gruppe.
Patrick Kane sieht das nicht zwingend als Nachteil, wie er NHL.com/de verriet.

"Das ist schon seit längerer Zeit eine richtig schwere Division und man bekommt den Eindruck, als würden die Teams von Jahr zu Jahr besser werden. Das ist ziemlich verrückt. Ich bin aber auch der Meinung, dass es etwas Gutes hat, in einer solchen Division zu spielen, denn jeden Abend sind es fast schon Playoff-Partien. Wenn es einem gelingt gegen die Divisions-Konkurrenten eine gute Bilanz auszuweisen, dann bringt man sich in eine ziemlich gute Position, die Playoffs zu erreichen und daraufhin hoffentlich auch in diesen erfolgreich zu sein. Man ist ideal vorbereitet, wenn man gegen solche Mannschaften spielt und es wird für uns dieses Jahr ein guter Test sein."
Nach der für die erfolgsverwöhnten Blackhawks enttäuschenden Saison, wurden immer wieder Stimmen laut, die befürchteten, dass die Stars des Teams in die Jahre gekommen sind, ihren Leistungszenit bereits überschritten haben und sich das Fenster für einen weiteren Titelgewinn bereits geschlossen hat.
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Kane ist da völlig anderer Meinung: "Yeah, das Fenster ist offen. Ich weiß man schaut auf uns und man redet davon, dass wir älter geworden sind. Wenn du aber mit einigen von uns sprichst, dann wirst du erfahren, dass sie sich wirklich gut fühlen. Unsere Körper fühlen sich gut an - bei einigen von uns vielleicht so gut wie lange nicht mehr. Ich bin mir definitiv sicher, das Fenster ist noch offen."
Seine Zuversicht bezieht der 29-jährige Stürmer aus den Erfahrungen, die er während der Saisonvorbereitung im Camp von Darryl Belfry gemacht hat:
"Es war gut. Wir waren fünf Tage lang mit (Alex) DeBrincat und (Nick) Schmaltz dort unten und diese beiden Jungs waren wirklich gut drauf. So wie ich das gesehen habe, denke ich, dass sie ziemlich große Jahre vor sich haben und ich glaube, dass sie ein wichtiger Teil unseres Teams sein werden. Ich hatte eine wirklich gute Zeit. Ich fühlte vom ersten bis zum letzten Tag, dass ich jeden Tag ein wenig besser werde."

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Kane hob besonders hervor, dass durch ein solches Trainingscamp die Chemie zwischen den Spielern gefördert wird.
"Vergangenes Jahr hatte ich das Gefühl aus einer Reihe mit Schmaltz und Hartsy (Ryan Hartman) könnte etwas werden. Wir hatten einen wirklich guten Saisonstart, doch dann verletzte sich Schmaltzy und wir mussten unser System ändern. Es wäre jetzt wieder eine mögliche Angriffsformation. Ich mag die beiden und es hat mit ihnen Spaß gemacht. Wir haben 3-gegen-2, 3-gegen-3 trainiert und verschiedenes ausprobiert. Wir haben versucht uns blind zu verstehen und darauf aufzubauen. Ich denke, das lief gut. Die Chemie hat gestimmt."
Auch vom Können des 20 Jahre jungen Alex DeBrincat, den die Blackhawks beim NHL Draft 2016 in der zweiten Runde (Nr. 39) gezogen hatten, zeigte sich Kane begeistert.
"Ich erinnere mich noch ans Trainingscamp (des letzten Jahres), da dachte ich 'Oh, dieser Junge ist ziemlich gut'. Er steht immer frei, findet die Wege, um frei zu sein. Damals wurde ich danach gefragt, ob ich mir vorstellen könnte mit Schmaltz und ihm in einer Reihe zu spielen. Ich wusste nicht, ob es dieses DeBrincat-Kid ins Team schafft. Er hat es geschafft und er führte unsere Mannschaft bei den Toren (28) an. Beim jetzigen Camp hat er so viele Treffer erzielt, wie kein anderer. Er hat einen überragenden Schuss. Vergangenes Jahr war ich noch überrascht, doch er geht mit viel Seriosität und einer überaus professionellen Einstellung an die Sache heran, auch beim Training im Sommer. Ich glaube ihm steht ein wirklich gutes Jahr bevor."
Sollten Kanes Prophezeiungen eintreffen, dann dürfte es kommende Saison in der ohnehin schon engen Central Division noch ein bisschen knapper zugehen.