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Ein glänzend aufgelegter Nico Hischier hat den New Jersey Devils am Samstag beide Punkte beim Auswärtsspiel gegen die Montreal Canadiens gesichert. Mit einem Schlenzer unter die Latte sorgte der Schweizer in der Verlängerung für das entscheidende Tor zum 3:2 im Bell Centre. Zuvor hatte er im letzten Drittel den 2:2-Ausgleichstreffer erzielt und damit die Basis für den Erfolg in der Overtime geschaffen. Zweimal gewannen die Devils in dieser Saison in der Zusatzschicht, zweimal hieß der Siegtorschütze Hischier.

NJD@MTL: Hischier trifft in OT aus spitzem Winkel

Welch hohen Stellenwert der 20 Jahre alte Center in seinem Team mittlerweile besitzt, ließ sich in Montreal auch an seiner Spielkleidung ablesen. Auf der Vorderseite seines Trikots prangte der Großbuchstabe A, was ihn als stellvertretenden Kapitän der Devils kennzeichnete.
Er hatte diese Aufgabe für Travis Zajac übernommen, der gegen die Canadiens verletzt passen musste. Für einen weiteren Motivationsschub bei Hischier sorgte die Anwesenheit seines Vaters auf der Tribüne.
"Es ist immer schön, wenn jemand von der Familie da ist. Das spornt mich zusätzlich an", sagte der Devils-Angreifer. "Anderseits hätte mir mein Vater sicher auch eine gute Leistung bescheinigt, wenn ich nicht getroffen hätte", fügte er gut gelaunt hinzu.
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Die Devils mussten in der Begegnung bei den Canadiens zweimal einem Rückstand hinterherlaufen. In der sechsten Minute hatte Jesperi Kotkaniemi die Gastgeber mit 1:0 in Führung gebracht. Will Butcher glich in der Schlussminute des ersten Drittels in Überzahl aus. Im zweiten Abschnitt legte Montreal in Person von Phillip Danault erneut vor. Acht Sekunden, nachdem New Jerseys Kurtis Gabriel eine Zweiminutenstrafzeit verbüßt hatte und die Devils wieder vollzählig waren, fälschte er einen Handgelenkschuss von Jeff Petry ins Tor ab (37.).
Mitte des letzten Drittels folgte der erste große Auftritt von Hischier an diesem Nachmittag. Im Slot lauernd chippte er eine herrenlose Scheibe per Direktabnahme zum 2:2 in die Maschen (52.). An diesem Spielstand änderte sich bis zur Schlusssirene nichts mehr.
In der Anfangsphase der Verlängerung waren zunächst die Einheimischen am Drücker. Zählbares sprang jedoch nicht heraus. Die Devils witterten in der Folge ihre Chance auf den Zusatzpunkt und nutzten sie. Hischier schnappte sich den Puck in der neutralen Zone, skatete entschlossen in Richtung des von Antti Niemi gehüteten Canadiens-Gehäuses und vollendete den Angriffszug mit einem beherzten Schuss über die Schulter des Torhüters hinweg ins Netz (62.). Mit einem Jubelschrei auf den Lippen drehte er ab und ließ sich von seinem Teamkollegen gebührend feiern.

NJD@MTL: Hischier gleicht das Spiel im 3. Drittel aus

Die Canadiens kristallisieren sich langsam aber sicher als einer von Hischiers Lieblingsgegnern heraus. In den fünf Partien, die er gegen die Kanadier bestritten hat, traf er viermal ins Schwarze. Mit dem Doppelpack in Montreal steigerte Hischier seine Ausbeute auf 16 Tore aus 47 Einsätzen in der laufenden Spielzeit. Hinzu kommen 20 Vorlagen. Damit ist er auf einem guten Weg, die Scorerpunktzahl aus seiner Rookie-Saison 2017/18 von 52 Zählern (20 Tore, 32 Assists) zu überbieten.
Devils-Trainer John Hynes sah sich in seiner Entscheidung bestätigt, Hischier das stellvertretende Kapitänsamt zu übertragen. "Er hat seine Sache ausgezeichnet gemacht und ein großartiges Spiel mit diesen Buchstaben auf der Brust abgeliefert", würdigte er seinen Schützling.
Mit Torwart Mackenzie Blackwood pickte sich der Coach einen weiteren Akteur aus seiner Mannschaft für ein Sonderlob heraus. "In den Phasen, in denen wir unter Druck standen, hat er uns mit seinen Paraden im Spiel gehalten", konstatierte Hynes.
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Matchwinner Hischier sah es ebenso. "Seine Spielweise und die Ruhe, die er ausstrahlt, geben uns Rückhalt. Er ist immer dann mit herausragenden Saves zur Stelle, wenn wir sie am dringendsten benötigen. Es ist ein gutes Gefühl, wenn du weißt, dass hinten drin ein starker Goalie steht", führte er in seiner Lobesrede auf Blackwood aus.
Trotz des Sieges bei den Canadiens sind die Devils in der Eastern Conference nach wie vor weit von den Plätzen entfernt, die zur Teilnahme an den Stanley Cup Playoffs berechtigen. Mit 47 Punkten aus 51 Spielen liegt die Vertretung aus Newark als Vorletzter im Moment zwölf Zähler von einer Wildcard entfernt. Nächster Gegner sind am Dienstag im Prudential Center die Los Angeles Kings.