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In diesen Stunden genießen die Aktiven der 31 NHL-Franchises noch ihre insgesamt dreitägige Ruhephase über die Weihnachtstage. Ab dem 27. Dezember erwacht die Liga jedoch wieder zu frischem Leben. Spieler und Trainer werden mit neuen Kräften und vielen guten Vorsätzen in die wichtige Phase der Spielzeit zwischen dem Winter Classic-Spiel am Neujahrstag im Citi Field unter freiem Himmel zwischen den New York Rangers und den Buffalo Sabres und dem All Star Wochenende am 27./28. Januar 2018 in der Amalie Arena zu Tampa Bay starten.

Es wird, dazu muss man kein besonders begabter Prophet sein, eine vorentscheidende Phase der Runde werden, wo sich in vielen Fällen zumindest andeuten wird, ob ein Team weiterhin berechtigte Hoffnungen auf die Playoffs im April haben darf, oder diese sehr frühzeitig begraben muss.
Wirft ein Beobachter in diesen Tagen einen ausgiebigeren Blick auf die Statistiken und Tabellen der NHL, dann haben sich einige Teams bereits abgesetzt. Im Positiven und im Negativen.
Es gibt aber im Mittelfeld noch immer sehr viele Teams, die in den nächsten Wochen auf jeden einzelnen Punkt beim Kampf um einen Endrundenplatz angewiesen sein könnten. Der Januar wird wichtig. Insofern war auch diese kurze Pause für viele Franchises besonders willkommen.
Eines der Teams, die große Hoffnungen in diese Phase legen sind die Philadelphia Flyers. Sie starten nach der Pause ihre angedachte Aufholjagd. Derzeit liegt das Franchise vier Zähler hinter einem Wild Card-Platz im Osten. Doch noch ist mehr als die Hälfte der Saisonspiele für Michael Raffl & Co. zu spielen. Spannend für sie wird sein, wie sie in den Vergleichen mit ihren Divisionsrivalen abschneiden werden. In dieser Kategorie haben sie nämlich 23 von 28 Begegnungen offenstehen. Vier Zähler sind dann rasch aufgeholt, wenn es gut läuft.

Auch die Minnesota Wild gehen mit großen Erwartungen und viel Optimismus in die folgenden Wochen. Bei ihnen beträgt der Rückstand auf einen Wildcard-Platz aktuell lediglich einen Zähler. So gesehen ist der jüngste 1-4-0 Roadtrip kein Drama, selbst wenn es für den Gemütszustand der Mannschaft sicherlich nicht gerade gut war. "Weihnachten kam für uns gerade recht", betonte Alex Stalock nach dem jüngsten 0:3 in Tampa Bay gegen die Lightning. "Manchmal muss man einfach mal durchpusten, sich etwas ablenken."
Schon ab dem Spiel am Mittwoch gegen die Dallas Stars wird es für die Wild darum gehen das Team im Rennen um einen KO-Runden-Platz zu halten. "Im Laufe eines Jahres durchschreitet eine Mannschaft immer Höhen und Tiefen. Natürlich will ein Sportler die Tiefs kurz halten und die Erfolgsphasen möglichst lang ausdehnen. Nach der Neugruppierung wollen direkt mit einem Sieg eine Erfolgsphase einläuten."
Wieder mithelfen sollte dann auch Nino Niederreiter, der zuletzt schon wieder auf dem Eis mit dabei war, nach der Pause spielfähig sein dürfte, nachdem er jüngst mit einer Verletzung ausfiel.

Auch das Franchise der Detroit Red Wings wird in der Phase bis zum All Star-Wochenende möglichst viel Boden im Playoffkampf gutmachen wollen. Kein anderes Team der Liga brauchte die dreitägige Pause wohl mehr als die Wings.
Nach der Niederlage gegen Boston vom Samstag machten sich bereits Unkenrufe breit, die Playoffs des Jahres 2018 würden bereits mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ohne das Team stattfinden. Nur drei Siege aus den vergangenen 15 Spielen sind natürlich zudem nicht gerade ein Mutmacher.
"Gut für uns, dass wir mal etwas Abstand voneinander bekommen über die Feiertage", sagte beispielsweise Dylan Larkin. "Wir hatten zuletzt sehr viele Spiele. Doch wir haben einfach nicht genug eingebracht in den letzten Tagen. Es liegt immer an einem Selber über die kompletten 60 Minuten wirklich alles zu geben."
Mit aktuell bereits zehn Punkten Rückstand auf den Rivalen aus Boston und deren neun auf den letzten Playoffplatz, war es jedoch kein Wunder, dass die Stimmung in der Umkleide der Wings am Wochenende recht duster war.
"Ein Blick auf die Tabelle ist derzeit eine zwiespältige Sache für uns", ergänzt Larkin. "Es ist ausreichend Zeit die Dinge in unsere Richtung zu bewegen. Doch wir sollten nach der Pause schleunigst damit beginnen. Wir brauchen eine Serie, wenn wir wieder herankommen wollen."

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Der Weg in die Playoffs dürfte für Detroit bei solch einem respektablen Rückstand vermutlich sehr lang und steinig werden.
Herausfordernd werden die kommenden Wochen zweifelsohne ebenso für den Titelverteidiger, die Pittsburgh Penguins. Drei Zähler liegt der Klub bereits hinter einem KO-Runden-Platz. Nicht wenige Beobachter halten daher in diesen Tagen einen Trade noch in den nächsten Tagen oder Anfang des Jahres für wahrscheinlich.
General Manager Jim Rutherford soll in Versuchung stehen den derzeitigen Kader mit einer solchen Transaktion so richtig wachrütteln zu wollen. Der Name Kris Letang geistert aktuell herum. Der 30-jährige Kanadier hat derzeit noch vier Jahre Vertragslaufzeit und schlägt mit einem Jahressalär von 7,25 Mio. US$ zu Buche, spielt aber bisher eine absolut enttäuschende Runde. Nach den ersten 37 Begegnungen kann er lediglich zwei Treffer vorweisen.
Ob eine solche Kaderveränderung den Penguins ausreichend Auftrieb für die nächsten Wochen geben würde, um die Lücke zu den vor ihnen platzierten Teams wieder zu schließen? Die nächsten Tage werden es uns zeigen. Noch ist viel Eishockey zu spielen, doch Vorentscheidungen könnten schon rasch fallen nach der Feiertagspause in der NHL.