Wilson heimste sich in den 391 Partien seiner ersten fünf NHL-Spielzeiten von 2013/14 bis 2017/18 mit 806 Strafminuten die meisten aller NHL-Spieler ein. Den Ruf, Strafbankkönig der Liga zu sein, ist er zunächst mal los. Es bereitet deutlich mehr Spaß, den Jubel der Fans mitzubekommen, weil man an einem Tor des eigenen Teams beteiligt war und nicht an einer Boxeinlage.
Selbstverständlich profitiert der ehemalige Haudegen von seinen genialen Sturmkollegen Ovechkin und Backstrom, doch er beweist täglich, dass er mit den sich ihnen bietenden Torchancen perfekt umzugehen weiß.
Am Montag, beim Aufeinandertreffen mit den New York Islanders im Barclays Center, gab es für Wilson ein erstes Wiedersehen mit seinem ehemaligen Trainer Barry Trotz, der nach der Meisterschaft im Frühsommer das Amt hinter der Bande der Islanders übernommen hat.
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Wilsons Gastgeschenke waren von der ganz besonderen Art - zwei Tore und ein Assist. Am Ende durften sich die Gäste aus der US-Hauptstadt mit 4:1-Toren über ihren sechsten Sieg in Folge freuen. Trotz dürfte auch Wilson gemeint haben, als er anschließend darüber sprach, dass er viele Spieler der gegnerischen Seite hat aufwachsen sehen und weiß, dass diese in der Lage sind, eiskalt ihre Torchancen zu nutzen.
Zum Leidwesen des deutschen Schlussmanns Thomas Greiss, zeigte Washingtons Doppeltorschütze, der beim 1:1-Ausgleich an der blauen Linie der Islanders lang angespielt wurde, Tempo, viel Zug zum Tor und das Selbstbewusstsein eines Torjägers, um das Spielgerät aus relativ spitzem Winkel zu versenken.
Auch bei Überzahl vertrauen die Capitals immer häufiger ihrem neuen Goalgetter, der sich gut 5 1/2 Minuten vor Spielende mit dem Treffer zur 3:1-Führung bedankte. Bei einem Powerplay verloren ihn die Islanders im Slot aus den Augen. Er wusste den Freiraum zu nutzen und fackelte nicht lange.