VGK 4, EDM 3 - F/OT

Leon Draisaitl hat in der Nacht auf Sonntag einen neuen persönlichen Punkterekord aufgestellt: Der Mittelstürmer der Edmonton Oilers markierte mit einem Powerplay-Tor und einem primären Assist seine Scorerpunkte Nummer 111 und 112 in der laufenden Saison und spielt damit schon jetzt das punktbeste Jahr seiner NHL-Karriere. Im Rogers Place aber jubelte am Ende der Pacific-Division-Spitzenreiter Vegas Golden Knights, der das Top-Spiel mit 4:3 n.V. gewinnen konnte.

Direktpass-Assist und Powerplay-Tor: Draisaitl stellt persönlichen Rekord auf
Obwohl für die Oilers noch neun Spiele in der regulären Saison 2022/23 zu bestreiten sind, spielt Draisaitl bereits jetzt ein Karriere-Jahr: Nach 71 Partien steht der 27-jährige Center bei 112 Scorerpunkten (45 Tore, 67 Assists) und hat damit schon zwei Zähler mehr auf dem Punktekonto als in seinen beiden bisherigen Rekord-Spielzeiten 2019/20 (43-67-110) und 2021/22 (55-55-110). Der Kölner baute außerdem seine Punkteserie auf acht Spiele aus und markierte in diesem Zeitraum 16 Punkte (4-12-16). Draisaitl ist der zweitbeste Scorer in der gesamten NHL, nur sein Teamkollege Connor McDavid sammelte mehr Punkte (60-79-139). Eine schöne Bestätigung gab es zudem Mitte diese Woche, als Draisaitl in einer Umfrage der Spielergewerkschaft NHLPA mit einem Viertel der Spieler-Stimmen zum besten Passgeber der Liga gewählt wurde.
Genau das zeigte er auch im Top-Spiel gegen Vegas. Beim zwischenzeitlichen 1:1 ließ Draisaitl einen Pass von der Grundlinie von Ryan Nugent-Hopkins direkt auf den zweiten Pfosten zu Zach Hyman abtropfen, der aus der Nahdistanz nur noch einschieben musste (4.).
Später schlug der Deutsche dann selbst im Powerplay zu: Draisaitl lauerte mit dem Rücken zum Tor stehend, empfing einen Pass von McDavid und traf aus der Drehung per Tunnel zum 2:2 (31.). Es war sein 28. Powerplay-Treffer in dieser Saison - kein NHL-Spieler erzielte mehr.

VGK@EDM: Draisaitl nutzt ein Powerplay im 2. Drittel

Roy entscheidet das Top-Spiel in der Verlängerung
Gleich dreimal an diesem Abend gingen die Golden Knights um den starken Jack Eichel (1-2-3) in Führung - dreimal aber konnten die Oilers ausgleichen. In der Overtime tauchte dann Nicolas Roy frei vor Edmontons Torwart Stuart Skinner (30 Saves, 88,2 Prozent Fangquote) auf und schoss Vegas zum Sieg.
"Das Spiel war in Ordnung, wir haben über die meiste Zeit gedrückt. Wir hätten gerne den Extra-Punkt geholt, aber es war insgesamt ein solider Auftritt", zog Draisaitl trotz der Niederlage ein positives Fazit. "Wir haben gegen eine richtig gute Mannschaft gespielt und hätten sogar gewinnen können, wenn wir unsere Chancen genutzt hätten. Es war ein enges Spiel, so wie es auch in den Playoffs hätte sein können. Es ging auch gegen ein Team, auf das wir dort treffen können. Wir wissen, wie wir mit solchen Spielen umgehen müssen, auch wenn wir heute nicht gewinnen konnten. Den Punkt nehmen wir trotzdem gerne mit."
Draisaitl centerte die zweite Reihe neben Nugent-Hopkins und Hyman und erhielt 19:08 Minuten Eiszeit (davon 2:14 im Powerplay und 0:12 im Penalty Killing, vier Torschüsse, zwei Checks, 63 Prozent gewonnene Faceoffs, -1).
Draisaitl sieht die Oilers auf einem guten Weg
Während die Golden Knights (46-21-6) nach vier Siegen in Folge und acht aus den letzten neun Spielen ihre Spitzenposition in der Pacific Division verteidigen konnten, ging bei den Oilers (41-23-9) eine von Siegesserie von fünf Partien zu Ende. Edmonton steht auf Rang drei mit drei Punkten Rückstand auf die Los Angeles Kings (42-20-10) und drei Zählern Vorsprung auf den Seattle Kraken (40-24-8) und befinden sich damit voll auf Kurs Richtung Stanley Cup Playoffs.
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"Ich glaube wir spielen gutes Hockey. Zuletzt ging es auch gegen ein paar starke Mannschaften, die einem nichts geschenkt haben", so Draisaitl. "Manche Dinge können wir noch verbessern, dann sind wir bereit."
Dazu zählt etwa auch ein besserer Start ins Spiel. Wie schon zuvor kassierte Edmonton auch in diesem Spiel ein frühes Gegentor nach nur 61 Sekunden. "Darüber sprechen wir natürlich auch in der Kabine. Wir wollen mit flinken Beinen rauskommen und direkt unser Spiel durchdrücken. Da können wir uns wirklich verbessern", sagt Draisaitl.
Richtungsweisende Woche für Edmonton
Für die Oilers steht nun eine richtungsweisende Woche an: Erst geht es auswärts zu den Arizona Coyotes, danach kommt es zum Wiedersehen mit den Golden Knights in Vegas, ehe die Kings nach Edmonton kommen. Es geht also gegen zwei Teams, die in der Tabelle vor den Oilers stehen. "Wir sind auch ein gutes Team und werden weiter Druck machen", verspricht Draisaitl.