PIT@BOS: DeBrusk trifft zweimal beim Winter Classic

Es war angerichtet im Fenway Park. Die Boston Bruins und die Pittsburgh Penguins standen sich im Discover NHL Winter Classic 2023 gegenüber und gesucht war ein Held, der sich als Matchwinner in die Geschichtsbücher seines Klubs einträgt. Lange sah es so aus, als ob Pittsburghs Kasperi Kapanen mit seinem 1:0-Führungstreffer der entscheidende Akteur des Abends werden würde, doch dann kam Jake DeBrusk und drehte die Partie im Schlussabschnitt fast im Alleingang auf 2:1 für Boston.

Im ersten Drittel sah es noch nach einem kurzen Abend für DeBrusk aus. Der Angreifer musste sich nach einem Stockschlag am Unterarm behandeln lassen und schien durchaus von Schmerzen geplagt. Die Atmosphäre im legendären Bostoner Baseball-Stadion war jedoch so überwältigend, dass DeBrusk auf die Zähne biss. "Besonders in einer solchen Umgebung haben wir nicht damit gerechnet, dass alles glatt läuft. Wir wussten, dass es Unwägbarkeiten geben würde", sagte er.

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DeBrusk kam zurück aufs Eis. Nach dem Ende eines Überzahlspiels im dritten Drittel fand er den Rebound eines Schusses von Brad Marchand und glich aus (48.). Auch der zweite Treffer des Angreifers war ein Abpraller. Dieses Mal war der Absender des Schusses Taylor Hall. DeBrusk profitierte dabei von einer Reihenumstellung zum Schlussabschnitt. Jim Montgomery stellte ihm Hall an die Seite und die beiden dankten es mit dem Siegtor (58.).
Die zwei Stürmer machten damit das, was sich das Team laut DeBrusk in der zweiten Pause vorgenommen hatte. Man wolle das leisten, was man schon die gesamte Saison gezeigt habe und ein gutes drittes Drittel spielen. Man könne dann die Partie erst ausgleichen und anschließend in Führung gehen, erläuterte der Angreifer. Er sollte Recht behalten und einen großen Anteil an der Umsetzung des Plans haben.
"Das Gute an unserer Mannschaft ist, dass wir viele hervorragende Spieler, wie Taylor [Hall] haben. Man kann sie in den Reihen umherschieben und miteinander spielen lassen", beschrieb DeBrusk die interne Harmonie.
Mit seinem Doppelpack reiht sich DeBrusk in die Liste der Outdoor-Helden der Bruins ein. Beim NHL Outdoors at Lake Tahoe 2021 war es David Pastrnak, der mit einem Hattrick zum Matchwinner wurde. Am Ende gewannen die Bruins mit 7:3 gegen die Philadelphia Flyers.
An der gleichen Stelle wie DeBrusk wurde Marco Sturm für die Bruins zum Idol. Der Dingolfinger war es, der im Fenway Park 2010 mit seinem Overtime-Treffer den 2:1 Erfolg gegen die Flyers eintütete. Auch 2010 lagen die Bruins nach 40 Minuten mit 0:1 hinten und drehten das Match im Schlussabschnitt und in der Verlängerung.
"Solche Spiele gibt es nicht oft", ordnete Charlie Coyle die Bedeutung des Doppelpacks von DeBrusk ein. "Man erinnert sich an bestimmte Momente, wie den Hattrick von Pasternak oder den Overtime-Siegtreffer von Sturm. Das ist etwas, was die Leute gerne sehen und worüber sie für lange Zeit sprechen werden."
Der Erfolg 2010 war der erste Sieg bei einem Spiel unter freiem Himmel für die Bruins. Seitdem folgten, mit dem gelungenen Match gegen die Penguins, drei weitere Siege. Einzig den New York Rangers gelang es ebenfalls vier Outdoor-Events zu ihren Gunsten zu gestalten.
Nach der Partie wurde DeBrusk gefragt, ob er sich als 12-jähriger hätte vorstellen können einmal ein solches Event zu erleben. "Niemals. Ganz ehrlich, ich kann der Organisation und der NHL nicht genug danken, dass sie so ein Spektakel auf die Beine gestellt haben", so der sichtlich berührte Angreifer. "Man will einfach nicht, dass es zu Ende geht. Ich bin sehr glücklich und zufrieden, dass ich heute hier sein kann."
Vor seinen Eltern, seiner Familie und insgesamt 39.243 Zuschauern im ausverkauften Fenway Park schoss er sich 2:24 Minuten vor dem Ende der Partie in die Herzen der Bruins-Sympathisanten. Mit dem Erfolg setzte sich auch die Heimpunkte-Serie für Boston fort. Seit Saisonbeginn hat das Team bei allen 22 Auftritten vor eigenem Publikum gepunktet (19-0-3).

Spielbericht: BOS 2, PIT 1

Dass ausgerechnet DeBrusk zum Matchwinner in heimischen Gefilden mutiert, kam nicht überraschend. Seine elf Heimtreffer sind hinter Pasternak (15) der zweitbeste Wert bei Boston. Im Gegensatz zu seiner Heim-Torquote muss DeBrusk in der Fremde jedoch deutliche Abstriche machen. Auswärts steht er bei nur drei Treffern.
Gut für die Bruins, dass der Angreifer auch den Fenway Park als Heimspielstätte ansieht und seinen Torriecher dort unter Beweis stellen konnte. Beinahe wäre ihm der Erfolg, mit einem Treffer der Penguins in der letzten Sekunde noch genommen worden. Als die Scheibe die Linie überquerte, war die Zeit jedoch bereits abgelaufen. Andernfalls wären die Karten um die Rolle des Outdoor-Helden neu gemischt worden.
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