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"Und täglich grüßt das Murmeltier": Das, was die New York Islanders und Dennis Seidenberg diese Woche mitgemacht haben, gleicht in verblüffender Weise dem Inhalt jenes Films, in dem der Hauptdarsteller in einer Zeitschleife gefangen ist und ein und denselben Tag immer wieder erlebt. Zweimal hintereinander gab das Team aus Brooklyn zuletzt eine vermeintlich sichere Führung aus der Hand und ging nach dem Shootout als Verlierer nach Hause. Am Donnerstag mit 2-3 gegen die Philadelphia Flyers, am Samstag 3-4 gegen die Edmonton Oilers.

In beiden Vorstellungen zeigte Islanders-Verteidiger Seidenberg einen starken Auftritt. Gegen die Flyers brachte er seine Mannschaft mit einem Schlenzer durch die Schoner von Goalie Michal Neuvirth mit 2-1 in Führung. Über diesen geglückten Beinschuss - es war sein viertes Saisontor - musste Seidenberg selbst schmunzeln. Doch die gute Laune sollte ihm einige Minuten später vergehen. 58 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit glich Matt Read für die Flyers aus, die danach auch im Shootout triumphierten.

Im Duell mit seinem Landsmann Leon Draisaitl lief Seidenberg erneut zu Höchstform auf. Bei zwei der drei Islanders-Tore leistete er die Vorarbeit. Beim 2-0 passte er den Puck mit der Rückhand von der Bande an den Torraum, wo Shane Price vollendete. Dem 3-2 ging einer jener berüchtigten Schlagschüsse des deutschen Verteidigers von der blauen Linie voraus. Oilers-Torwart Cam Talbot konnte die Scheibe nur abblocken. Sie landete vor dem Schläger von Casey Cizikas, der sie mühelos über die Linie bugsierte.
Draisaitl übernahm in dem Movie vom Samstag ebenfalls mehr als eine Statistenrolle. Ihm gelang der zwischenzeitliche Ausgleich zum 2-2. In Überzahl netzte er humorlos per Direktabnahme aus dem rechten Bullykreis ein. Für Draisaitl war es der dritte Treffer in dieser Spielzeit.

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Den Spielverderber für die Islanders mimte diesmal Milan Lucic. Dessen Ausgleichstreffer fiel drei Minuten vor Schluss. In der Verlängerung brachten beide Mannschaften nichts Zählbares zustande. Bei der anhängigen Entscheidungsfindung im Penalty-Schießen mussten Seidenberg und Draisaitl nicht auftreten. Mark Letestu von den Oilers war es schließlich, der Seidenberg & Co. in der Zeitschleife festsetzte und dafür sorgte, dass die Frustgefühle vom Donnerstag erneut hochstiegen.
Das nächste Heimspiel für die Islanders im Barclays Center ist für Montag angesetzt. Gegner sind die Vancouver Canucks, die bislang ähnlich schwer in Tritt gekommen sind wie die Berufskollegen aus New York.
Wie üblich dürfte Dennis Seidenberg zu dieser Partie mit dem Zug von seinem Domizil in Long Island nach Brooklyn fahren. Das macht er nach eigenem Bekunden gerne, um die Monsterstaus auf New Yorks Straßen zu umgehen und bei der Gelegenheit ein wenig mit den Fans zu plaudern. Ein Gesprächsthema sollten die Anhänger jedoch besser nicht anschneiden: Kinofilme wie "Und täglich grüßt das Murmeltier".