IIHF Switzerland Germany Fiala Niederreiter

Im Derby zwischen Deutschland und der Schweiz setzten sich die Eidgenossen mit 3:1 durch und erreichten damit nach vier Niederlagen in einem WM-Viertelfinale in Folge zum ersten Mal seit 2018 wieder das Halbfinale. Kanada wurde gegen die Slowakei seiner Favoritenrolle mit einem 6:3 gerecht. Am Abend rang Gastgeber Tschechien den USA ein 1:0 ab und Schweden schlug Finnland mit 2:1 nach Verlängerung.

Im Halbfinale trifft die Schweiz am Samstag auf Kanada, Schweden tritt gegen Tschechien an.

Canada Slovakia IIHF 2024

Schweiz – Deutschland 3:1

Die Schweiz revanchierte sich für die Niederlage im Viertelfinale der letztjährigen WM und löste gegen Deutschland mit einem 3:1-Sieg das Ticket für das Halbfinale. Leonardo Genoni hielt 14 Schüsse für die Eidgenossen, im deutschen Tor zeigte Philipp Grubauer 22 Paraden. Mann des Spiels war Christoph Bertschy, der die Schweizer mit zwei Toren zum Sieg schoss.

Die Schweiz war im ersten Drittel die deutlich aktivere und spielbestimmende Mannschaft. Deutschland kassierte schon nach 13 Sekunden eine Strafe wegen übertriebener Härte gegen Kai Wissmann, das Schweizer Powerplay blieb aber ohne Folgen. In der sechsten Minute witterte die deutsche Mannschaft durch ein eigenes Powerplay eine Chance besser ins Spiel zu finden. Stattdessen kam Bertschy zum Konter und jagte den Puck in Unterzahl unter die Latte (7). Die Schweiz gab weiterhin den Ton an und in der 17. Minute kam die NHL-Reihe zum Zug. Der Puck ging vor dem deutschen Tor quer auf die rechte Seite zu Nico Hischier und der hatte das leere Tor vor sich und nutzte die Chance zum 2:0.

Die Schweizer starteten wieder mit einem Powerplay ins zweite Drittel. Deutschland blieb in Unterzahl stabil, nach vorne ging aber auch weiterhin nicht viel für das Team von Harold Kreis. Das änderte sich gegen Mitte des Drittels, die Deutschen wurden aktiver und hatten mehr Spielanteile.

In der 32. Minute gab es eine Schrecksekunde, als JJ Peterka nach einem Check gegen das Knie liegen blieb. Der Schweizer Andrea Glauser kassierte dafür zwei Minuten wegen Beinstellens und das rächte sich. Wojciech Stachowiak gewann das Bully vor dem Schweizer Tor, spielte sauber an die blaue Linie zu Dominik Kahun, der den Puck nach nur vier Sekunden im Powerplay zum 1:2 am rechten Innenpfosten versenkte.

Im dritten Drittel durfte Deutschland mit einem Mann mehr starten und machte weiter Druck. Die Schweizer hielten ihre Führung und die Zeit lief gegen Deutschland. In den letzten Minuten nahm Kreis Grubauer für den zusätzlichen Skater vom Eis und das nutzte Bertschy, der mit einem Empty-Netter 58 Sekunden vor der Schlusssirene für den Endstand sorgte.

Kanada – Slowakei 6:3

Team Kanada setzte sich in Prag mit 6:3 gegen die Slowakei durch. Jordan Binnington hielt für die Kanadier 18 Schüsse, während sein Gegenüber Samuel Hlavaj mit 37 Saves deutlich beschäftigter war. Besonders auffällig war Stürmer Nick Paul mit zwei Toren und einem Assist.

Die Favoriten aus Kanada setzten in Prag ein frühes Ausrufezeichen. Jared McCann ging auf dem rechten Flügel durch, zog zur Mitte und stocherte den Puck nach nur 2:45 Minuten über den slowakischen Torhüter zum 1:0 ins Tor. In der fünften Minute ließ Pierre-Luc Dubois im Nachschuss das 2:0 folgen. Die Slowakei ließ den Kopf aber nicht hängen und schaffte mit Glück den Anschluss. Peter Cehlariks Hereingabe auf Simon Nemec wurde von Brandon Hagel abgefangen und ins eigene Netz befördert.

Im zweiten Drittel trafen die Kanadier erneut früh. Paul erzielte in der 24. Minute das einzige Tor des Drittels und erhöhte damit auf 3:1.

Im Schlussabschnitt baute der amtierende Weltmeister die Führung mit einem Doppelschlag weiter aus. Dylan Guenther traf zunächst zum 4:1 (47.), nur 20 Sekunden später schoss Brandon Tanev das 5:1. Die Slowakei hielt die Hoffnung aber am Leben. Milos Kelemen verkürzte aus dem rechten Bullykreis auf 2:5 (48.). Das Spiel wurde gegen Ende der Partie ruppig und es gab zahlreiche Strafen. Marek Hrivik nutzte eine doppelte Überzahl in der 57. Minute und verringerte den Rückstand auf 3:5. Die Slowaken nahmen Hlavaj knapp drei Minuten vor Spielende für den extra Stürmer vom Eis, doch Paul sicherte den Sieg mit dem Treffer ins leere Tor ab.

Schweden – Finnland 2:1 n. V.

Das skandinavische Derby ging bis in die Verlängerung, doch am Ende behielten die bisher ungeschlagenen Schweden mit 2:1 die Oberhand gegen Finnland. In einer defensiv geprägten Partie hielt der Schwede Filip Gustavsson 19 Schüsse, der finnische Torhüter Emil Larmi hielt sein Team mit 33 Saves im Spiel.

Die beiden Nachbarn aus dem hohen Norden befolgten die typisch skandinavische Spielweise und lieferten sich eine disziplinierte Abwehrschlacht, in der die Schweden die tonangebende Mannschaft waren. Torschüsse auf finnischer Seite waren Mangelware und beide Torhüter waren in hervorragender Form. Nach zwei Dritteln lautete das Torschussverhältnis 24:8 zugunsten von Schweden, Larmi hielt seinen Kasten aber sauber und die Finnen überstanden auch zwei Unterzahlsituationen schadlos.

Im dritten Drittel entschärfte Finnland ein weiteres Powerplay der Tre Kronor, ehe Schweden in der 49. Minute zum ersten Mal in Unterzahl geriet. Etwas Zählbares kam allerdings auch dabei nicht heraus. In der 56. Minute gelang es den Schweden dann endlich das Bollwerk Larmi zu knacken. Rasmus Dahlin lief mit dem Puck in den linken Bullykreis und tunnelte den bis dahin fehlerfreien Torwart der Finnen.

Das Tor war ein Weckruf für die finnische Mannschaft, denn sie kam in den folgenden Minuten zu ihrer besten Druckphase des Spiels, doch die Zeit wurde knapp. 1:42 Minute vor der Schlusssirene nahm Trainer Jukka Jalonen eine Auszeit und brachte für Larmi einen zusätzlichen Feldspieler. Die Maßnahme zahlte sich aus. Valtteri Puustinen spielte die Scheibe scharf vor das schwedische Tor, wo Jesse Puljujarvi und Hannes Bjorninen lauerten. Bjorninen fälschte die Scheibe mit 58 Sekunden auf der Uhr unhaltbar ab und erzwang so die Verlängerung.

Beinahe genau nach der Hälfte der zehnminütigen Verlängerung musste Konsta Helenius eine Strafe wegen Hakens nehmen, da ein Schwede alleine vor Larmi auftauchte. Die Schweden deckten den finnischen Schlussmann im folgenden Powerplay mit Schüssen ein und nach einigen Versuchen fand der Hagel an Schüssen schließlich eine Lücke. Nach 65:54 Minuten fälschte Joel Eriksson Ek direkt vor Larmi einen Schuss von Victor Hedman perfekt ab und schickte die Schweden damit ins Halbfinale.

USA – Tschechien 0:1

Team Tschechien erkämpfte sich vor heimischem Publikum in Prag ein knappes 1:0 gegen die USA. Die Torhüter standen dabei im Fokus, Lukas Dostal musste im tschechischen Tor 36 Mal parieren, Charlie Lindgren kam auf 27 Saves.

In Prag lieferten sich die USA und Gastgeber Tschechien ein Viertelfinale auf Augenhöhe mit erstklassigen Leistungen beider Torhüter. Tschechien hatte im ersten Drittel zwar mit 12:7 Torschüssen die Nase vorne, die Zahl der Schussversuche war mit 19:19 aber ausgeglichen.

Nach einem torlosen ersten Drittel überstanden die Hausherren zunächst eine Strafe. Dann waren die Tschechen selbst im Powerplay und das nutzten sie, um die Stimmung in der Halle zum explodieren zu bringen. In der 27. Minute zog David Spacek von der blauen Linie ab, Pavel Zacha fälschte direkt vor Lindgren ab und der Puck rutschte dem Torhüter durch.

Im letzten Drittel widerstanden die Tschechen den Bemühungen der USA, auch als sie in den letzten beiden Spielminuten den sechsten Skater brachten.

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